Orgasmus-Probleme: Diese 5 Faktoren spielen eine Rolle

Orgasmus-Probleme: Welche 5 Faktoren eine Rolle spielen

Sie genießen den Sex mit Ihrem Partner, die Erregung steigt, doch der Orgasmus bleibt aus? Dieses Phänomen kennen viele Frauen. Aber woran liegt es? Hier erfahren Sie, welche Faktoren eine Rolle spielen.

Viele Frauen kennen Orgasmus-Probleme© iStock/andresr
Viele Frauen kennen Orgasmus-Probleme

Etwa die Hälfte aller Frauen haben zeitweise oder langfristig Probleme dabei einen Orgasmus zu bekommen. Nicht zum Höhepunkt kommen zu können kann für einen selber, aber auch für die Partnerschaft eine große Belastung sein.

Was passiert beim weiblichen Orgasmus?

Nach den Sexualtherapeuten Masters und Johnson kann man den Orgasmus der Frau in vier Phasen einteilen: Die Erregungsphase, die Plateauphase, die Orgasmusphase und die Rückbildungsphase.

  1. Erregungsphase: In dieser Phase kommt es durch Berührungen und Stimulierung zum Feuchtwerden (Lubrikation). Zudem schwellen die Klitoris, die Schamlippen sowie Brust und Brustwarzen an. Der Puls und der Blutdruck steigen an.
  2. Plateauphase: Während der Plateauphase erhöhen sich Puls- und Atemfrequenz und der Blutdruck steigt weiter an. Es kommt zu Muskelanspannungen. Zusätzlich verengt sich die Vagina und es besteht eine erhöhte Empfindlichkeit der Klitoris.
  3. Orgasmusphase: Puls- und Atemfrequenz erreichen in der Orgasmusphase ihren Höhepunkt, es kommt zu Kontraktionen der Beckenboden- und Vaginalmuskulatur. Das Belohnungszentrum im Gehirn wird mit Dopamin überschwemmt, wodurch bei uns das Glücksgefühl entsteht.
  4. Rückbildungsphase: In der Rückbildungsphase normalisieren sich sowohl die Puls- und Atemfrequenz als auch der Blutdruck. Außerdem kommt es zum Rückgang der Erregung.
Um einen Orgasmus zu bekommen, müssen die Areale des Gehirns, die für das Planen und Ordnen zuständig sind, abgeschaltet und Gefühle wie Angst und Hemmungen unterdrückt werden.

Bestimmte Faktoren spielen bei Orgasmus-Problemen eine Rolle

Damit sie einen Orgasmus bekommen können, müssen Frauen deutlich mehr körperliche Erregung und Spannung beim Sex aufbauen als Männer. Oft sind es auch psychische Gründe, die den Orgasmus einer Frau verhindern. Folgende Faktoren können bei Orgasmus-Problemen eine Rolle spielen:
  1. Hormonelle Schwankungen: Wenn der Hormonhaushalt durcheinander gebracht wird, zum Beispiel durch die Einnahme der Pille oder durch die Wechseljahre, kann es zu Problemen beim Orgasmus kommen. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann es beispielsweise zum Libidoverlust kommen.
  2. Medikamente: Einige Medikamente wie beispielsweise Antidepressiva können der Grund dafür sein, dass die Scheide nicht feucht genug oder nicht gut genug durch durchblutet wird. Da die Vulva gut durchblutet sein muss, um anschwellen zu können, bleibt auch der Orgasmus aus. Die Einnahme von Bluthochdruck-Hemmern kann sich ebenso negativ auf die Sexualität auswirken.
  3. Krankheiten: Wenn eine Frau ohne psychologische Ursachen nicht zum Orgasmus kommen kann, können auch Krankheiten dahinterstecken. Dazu zählen unter anderem Diabetes, Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebenniere, Tumore und Entzündungen.
  4. Probleme in der Partnerschaft: Um einen Orgasmus zu bekommen, muss die Frau ihrem Partner vertrauen und sich komplett gehen lassen können. Wenn unausgesprochene Konflikte, Unzufriedenheit oder Probleme im Raum stehen, dann fällt die Enspannung schwer und es wird schwierig einen Höhepunkt zu bekommen
  5. Stress: Auch Stress führt in vielen Fällen dazu, dass der Orgasmus ausbleibt. Wenn Sie angespannt sind und mit den Gedanken immer wieder abschweifen, dann können sie die Erregung nicht lange genug aufrecht erhalten, um zum Orgasmus zu kommen. Auch der Orgasmusdruck selbst ist ein Stress-Faktor und kann dazu führen, dass Sie verkrampfen.

Diese Tipps können helfen:

  • Lassen Sie sich nicht durch den Orgasmusdruck stressen! Druck führt dazu, dass Sie verkrampfen. Sprechen Sie die Probleme offen bei Ihrem Partner an und versuchen Sie gemeinsam eine Lösung zu finden. Sagen Sie ihm dabei auch genau, was Ihnen beim Sex gefällt und wie er Sie noch besser stimulieren könnte.
  • Studien zufolge soll sich ein aktiver Lebensstil neben den vielen anderen gesundheitlichen Vorteilen auch positiv auf den Orgasmus auswirken. Versuchen Sie sich deswegen regelmäßig zu bewegen und mindestens einmal die Woche eine Sporteinheit in Ihren Alltag einzubauen.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin auf mögliche körperliche Ursachen untersuchen. Ein Ultraschall der Geschlechtsorgane kann zeigen, ob diese gut genug durchblutet sind. Anhand der Blutwerte kann geprüft werden, ob der Hormonhaushalt normal ist – manche Frauen kommen zum Beispiel früher in die Wechseljahre als andere.
  • Trainieren Sie mit Beckenbodentraining Ihren Beckenboden. Durch einen starken Beckenboden kann die Vagina den Penis fester umschließen, wodurch die Stimulation und damit die Orgasmus-Wahrscheinlichkeit erhöht wird.
  • Masturbieren Sie regelmäßig! Nur so können Sie herausfinden, was Ihnen am besten gefällt und wie sie einen Orgasmus bekommen. Dieses Wissen sollten sie natürlich an Ihren Partner weitergeben. Beziehen Sie auch Sexspielzeug mit in Ihr Liebesleben ein. Die meisten Frauen kommen durch die Stimulation der Klitoris zum Orgasmus. Dabei kann ein Sex-Toy helfen – auch beim Sex mit Ihrem Partner.
  • Wenn die oben genannten Punkte keine Verbesserung erzielen, kann auch eine Sexualtherapie helfen.
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