Wechseljahre bei Männern

Dass Frauen ab einem gewissen Alter mit Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen zu kämpfen haben, ist weithin bekannt. Aber auch Männer bleiben davon nicht ganz verschont — auch sie durchleben die sogenannte Andropause.

Wechseljahre des Mannes© AZarubaika/iStock
Wechseljahre des Mannes

Wann treten sie auf, und wie lange dauern sie an?

Es gibt viele Synonyme für diesen Lebensabschnitt eines Mannes. Zu den bekanntesten zählen sicherlich "Andropause" und "Andropenie" sowie "Midlife Crissis". Sie alle beschreiben dabei die gleiche Veränderung, die ein erwachsener Mann im Laufe seines Lebens durchlebt. Ausgelöst wird dieser Prozess durch eine Abnahme der Hormonproduktion des Körpers. So wird beispielsweise das männliche Sexualhormon Testosteron in geringeren Dosen ausgeschüttet. Dadurch wird der Testosteronspiegel gesenkt. Meist tritt diese Phase zwischen dem 40. und dem 45. Lebensjahr auf. Jedoch kann dieser Lebensabschnitt bei manchen Männern auch schon mit 35 eintreten. Einige Männer merken kaum eine Veränderung, andere hingegen sehr stark. Auch die Dauer der Andropause variiert von Mann zu Mann. Im Durchschnitt liegt die Dauer, ähnlich wie bei den Frauen, bei 7,4 Jahren. Der Prozess beginnt schleichend, und überrascht und verunsichert viele der Männer zuerst.

Symptome der Wechseljahre beim Mann

Die Symptome, welche bei einem Mann während der Andropenie auftreten, ähneln sich zum Teil denen, der weiblichen Wechselsjahrsbeschwerden. Dazu zählen seelische Veränderungen, die sich zum Beispiel in Verstimmungen äußern können. Auch Gefühlsschwankungen, innere Unruhe, und sogar ein deutliches Nachlassen der Aktivität eines Mannes, sind typische Erscheinungen. Auch Männer bekommen während dieser körperlichen Metamorphose, ähnlich dem weiblichen Geschlecht, immer mal wieder Schweißausbrüche.

Wechseljahre - Eine Zeit des Wohlfühlens© svetikd/iStock
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Es gibt allerdings auch Merkmale, die nur bei Männern auftreten. Dies hängt in erster Linie mit dem Testosteronmangel zusammen. Da dieses Sexualhormon die Libido und die Prostata beeinflusst, hat dies Auswirkungen auf ihre Potenz. Der Hormonmangel kann sogar zu Erektionsstörungen führen. Diese Sexualprobleme können eine Beziehung auf die Probe stellen, sowie das Ego des Mannes verletzen.

Viele betroffene Männer leiden während dieser Phase auch unter Schlafstörungen. Wobei nicht wenige der Männer, ein erhöhtes Schlafbedürfnis entwickeln. Oftmals verspüren die betroffenen Männer eine regelrechte "Antriebsschwäche".

Ein weiteres Phänomen für diesen Lebensabschnitt, ist eine plötzliche Zunahme an Gewicht, ohne die Ess- und Lebensgewohnheiten radikal umzustellen. Äußerlich wird dies oft in einem deutlich größeren Bauchumfang sichtbar.

Wie können die verschiedenen Beschwerden in dieser Lebensphase abgemildert werden?

Das Gegenstück zur Gynäkologie für Frauen, ist die Andrologie. Überspitzt ausgedrückt, bedeutet dies, der Androloge "kümmert" sich um Ihre Männergesundheit. Ein solcher Fachmann kann den betroffenen Männern durchaus dabei behilflich sein, die Beschwerden zu lindern. Beispielsweise kann der Androloge spezielle Testosteronpräparate verschreiben, die den natürlichen Prozess der Hormonabnahme ausgleichen können. Doch im Vorfeld sollte aber immer unbedingt etwaige, andere mögliche Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden. Der Hormonhaushalt ist von vielen äußeren Faktoren abhängig. Daher sollte eine Hormonbehandlung nicht das erste Mittel sein. Zuerst sollten Sie die äußeren Umstände wie Ernährung und Bewegung an Ihren Lebensabschnitt anpassen. Dadurch lässt sich die Andropenie zwar nicht verhindern, aber durch banal klingende Methoden wie zum Beispiel Stressabbau, können die Auswirkungen abgeschwächt werden. Sie werden überrascht sein, wie positiv sich etwa Yoga, oder progressive Muskelentspannung auswirken kann.

Oft empfehlen Fachleute eine sanfte Therapie, sobald die ersten Anzeichen festgestellt werden. Diese kann auf Baldrian oder Johanniskraut basieren. Diese Stoffe können Ihre Befindlichkeit, während der Wechseljahre, deutlich verbessern. Um dem Herzen etwas Gutes zu tun, können Sie auch Magnesiumpräparate zu sich nehmen.

Sport hilft gegen die fehlende Antriebslosigkeit genauso, wie gegen möglicherweise auftretende Depressionen. Auch das bereits erwähnte Bauchfett hat dank Sport kaum eine Chance. Und weniger Bauchfett hat nicht nur ästhetische Vorteile, da Fettzellen das Testosteron in Östrogen umwandeln, bedeutet weniger Bauchfett mehr des männlichen Sexualhormons.

Um Ihre Linie zu halten, sollten Sie Ihre Ernährung dementsprechend angleichen. Das bedeutet: Versuchen Sie Ihr Idealgewicht zu erreichen. Sollte der BMI über 25 liegen, essen Sie etwas gesünder. Gemüse sollte ja ohnehin regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Der BMI lässt sich einfach anhand des Gewichtes und der Körpergröße ermitteln.