Abhängig von den Lebensumständen kann es vorkommen, dass wir mal keine Lust auf Sex haben – das ist normal und kein Grund zur Sorge. Wenn das sexuelle Verlangen allerdings über einen längeren Zeitraum nicht wiederkehrt, sprechen Mediziner von einem Libidoverlust. Verschiedene psychische oder körperliche Faktoren können für den Verlust der Libido verantwortlich sein – in manchen Fällen kann dieser auch als Symptom einer Erkrankung auftreten.
Libidoverlust: 3 Ursachen
1. Hormonelle Umstellungen
Ein häufiger Auslöser für die mangelnde Lust auf Sex sind hormonelle Umstellungen, wie sie unter anderem in den Wechseljahren auftreten. Dadurch, dass die Eierstöcke vor der Menopause weniger des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen produzieren, lässt auch die Libido nach. Abgesehen davon kommt es durch den niedrigen Östrogenspiegel häufig zu einer Scheidentrockenheit und die Durchblutung von Vagina und Klitoris nimmt ab, weshalb es bei Frauen in diesem Alter länger dauern kann, erregt zu werden.
2. Krankheiten
Ebenso können verschiedene Erkrankungen dazu führen, dass die Libido abnimmt. Beispielsweise produziert die Schilddrüse bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu wenig Schilddrüsenhormone, was zur Folge hat, dass Libido und Fruchtbarkeit abnehmen. Aber auch andere Krankheiten wie Depressionen, Diabetes, Leberzirrhose, Nierenschwäche oder Bluthochdruck können die sexuelle Lust beeinträchtigen. Bei der Frau kann ein Libidoverlust auch durch gynäkologische Erkrankungen hervorgerufen werden – dazu zählen Endometriose oder die sogenannte Dyspareunie, bei der der Geschlechtsverkehr für Betroffene mit Schmerzen verbunden ist.
3. Privater oder beruflicher Stress
"Die Lust entsteht im Kopf", sagt der Volksmund – und das zurecht. Denn wenn unsere Gedanken woanders sind, wir beruflich oder privat unter Strom stehen oder Konflikte innerhalb der Partnerschaft bestehen, fällt es uns schwer uns fallen zu lassen. Aus diesem Grund stellt privater oder beruflicher Stress eine häufige Ursache für sexuelle Unlust dar. Mit dem Partner über die Probleme zu sprechen, kann bereits helfen. Wenn der Libidoverlust anhält und keine körperliche Ursache dafür verantwortlich ist, kann auch eine Psychotherapie sinnvoll sein.
Bei Libidoverlust einen Arzt aufsuchen
Da auch körperliche oder psychische Erkrankungen für einen Libidoverlust verantwortlich sein können, sollten Beschwerden dieser Art, die langfristig bestehen, immer ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere dann, wenn weitere Symptome hinzukommen, die auf eine ernste Grunderkrankung hinweisen können.