
Wie kommt es zu einer Gewichtszunahme während der Periode?
Die Gewichtszunahme während der Periode ist ein häufiges Phänomen, das viele Frauen betrifft und auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist.
Die Hauptursache liegt in den hormonellen Schwankungen, die den weiblichen Zyklus charakterisieren. Insbesondere die Hormone Östrogen und Progesteron spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Kurz vor und während der Menstruation können diese hormonellen Veränderungen zu Wassereinlagerungen im Körper führen. Das Progesteron fördert die Wasserretention, was dazu führt, dass der Körper mehr Flüssigkeit speichert. Diese Wassereinlagerungen können eine vorübergehende Gewichtszunahme von bis zu drei Kilogramm verursachen und sind der Hauptgrund für das Gefühl des "Aufgeschwemmtseins", das viele Frauen in dieser Zeit erleben.
Neben den Wassereinlagerungen können auch andere Faktoren zu einer Gewichtszunahme beitragen. Viele Frauen berichten von verstärktem Appetit und Heißhungerattacken, insbesondere auf süße oder salzige Snacks, in den Tagen vor der Menstruation. Diese Veränderungen des Essverhaltens können zusätzliche Kalorien bedeuten und somit zu einer leichten Gewichtszunahme führen.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Gewichtszunahme in der Regel vorübergehend ist. Nach der Menstruation wird das überschüssige Wasser wieder ausgeschieden, und das Gewicht normalisiert sich meist von selbst. Die Schwankungen können zwischen 500 Gramm und 3 Kilogramm betragen und sind ein normales Phänomen des weiblichen Zyklus.
Gewichtszunahme während der Periode: Die besten Tipps gegen Wassereinlagerungen
Wassereinlagerungen vor und während der Periode sind ganz natürlich und sie komplett loszuwerden klappt leider nicht. Dennoch gibt es ein paar Tricks, wie man sie im Zaum halten kann:
1. Weniger Salz, mehr Kalium
Schon ab der zweiten Zyklushälfte ist es ratsam, den Salzkonsum einzuschränken und dafür vermehrt kaliumreiche Lebensmittel wie Brokkoli, Rote Bete, Bananen, Karotten, Himbeeren, Paprika oder Hülsenfrüchte in den Speiseplan einzubauen. Dieser Mineralstoff reguliert u.a. den Wasserhaushalt.
2. Wasser und Tee trinken
Klingt im ersten Moment paradox, hilft aber gegen Wassereinlagerung: Bekommt der Körper genügend Flüssigkeit, werden Abfallprodukte und somit auch Wasser- und Eiweißeinlagerungen aus dem Gewebe geschwemmt.
3. Auf Alkohol und Zucker verzichten
Zuckerhaltige Lebensmittel und Alkohol sind alles andere als gesund und sollten grundsätzlich gemieden werden. Nehmen wir zu viel Zucker oder Alkohol zu uns, sammelt sich die Flüssigkeit im Gewebe an.
4. Be- und Entlastung der Beine
Auch der Schwerkraft verdanken wir Wassereinlagerungen. Beim Sitzen sollten die Beine deshalb höher als das Becken liegen. Das entlastet das Gewebe, fördert den Blutrückfluss und vermeidet Einlagerungen. Gleichzeitig ist genügend Bewegung und Sport ratsam. Bewegung bringt ebenfalls den Blutfluss in Schwung und verhindert Einlagerungen. Gleichzeitig werden durch Muskelaktivität die Venen gestärkt.
5. Wechselbäder und Massagen
Für angenehme Wechselbäder wird das Wasser von sehr kalt auf angenehm warm immer im Wechsel gestellt. Regelmäßig angewandt stärken Wechselbäder die Durchblutung. Bürstenmassagen wirken ebenfalls. Nach dem Wechselbad die Beine mit einer Creme oder Salbe mit Inhaltsstoffen wie Latschenkiefer, Eukalyptus und Menthol eincremen. Diese Inhaltsstoffe fördern ebenfalls die Durchblutung und helfen gegen müde und schwere Beine.
6. Proteinreiche Lebensmittel
Die Aminosäuren der Proteine können ebenfalls gegen Wassereinlagerungen helfen. Mageres Fleisch und Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder ein Proteinshake sind dabei ideal. Gleichzeitig sättigt Protein sehr gut und beugt Heißhunger vor.
Gewichtszunahme während der Periode: Die besten Tipps bei Heißhunger
Ursache für den Heißhunger ist die sinkende Konzentration von Serotonin im Blut. Auch die Hormone Noradrenalin, Dopamin und die Glutaminsäure sind auf einem Tiefpunkt. Gleichzeitig wird mehr Cortisol ausgeschüttet, welches den Heißhunger ebenfalls fördert. Um diesen Mangel im Gehirn auszugleichen, verlangt der Körper nach bestimmten Nahrungsmitteln, die die Glückshormone wieder fördern. Hinzu kommt, dass einige Tage bis eine Woche vor der Regelblutung der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Die Menstruation fördert den Körper ganz schön und er verbrennt in dieser Phase etwa 100 bis 300 Kalorien mehr. Aus diesem Grund benötigt er mehr Energie, was sich durch mehr Appetit äußert.
1. Tryptophan reiche Lebensmittel
Um Serotonin und Dopamin im Gehirn zu stimulieren, ist es sinnvoll, tryptophanhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. Das sind vor allem Bananen, Kiwis, Datteln, Ananas, Tomaten, Cashewkerne, Walnüsse und Kakao.
2. Bewegung und Sport
Ob an der frischen Luft, in einer Gruppe oder doch allein im Fitnessstudio: Bewegung und Sport helfen gegen Heißhungerattacken. Durch die Aktivität schüttet das Belohnungszentrum im Gehirn Dopamin und Serotonin aus. Eine Win-win-Situation.
3. Vitamine und Fettsäuren
Besonders Vitamin D und B6 gelten als wahre Serotonin-Booster. Auch Omega-3-Fettsäuren steigern die Produktion der Glückshormone. Vitamin B6 ist reichlich in Nüssen und Avocados, Omega 3 hingegen in fettem Fisch. Vitamin D liefert die Sonne. Bei starken Heißhungerattacken kann der Omega 3- und Vitamin-D-Gehalt gecheckt werden. Liegt ein Mangel vor, ist es ratsam, den Mangel durch die passende Nahrungsergänzung auszugleichen.
4. Genügend Wasser trinken
Durst wird oft mit Heißhunger verwechselt! Deshalb greifen Sie zum Wasserglas, wenn Sie das Verlangen nach süßen Snacks oder herzhaften Knabbereien verspüren. Einige Minuten nach dem Trinken sollte das Verlangen abgenommen haben. Trinken Sie über den Tag verteilt mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee – das hemmt den Appetit und fördert den Stoffwechsel.
Wann sollte man sich Sorgen über die Gewichtszunahme während der Periode machen?
In den meisten Fällen ist eine vorübergehende Gewichtszunahme während der Periode normal und kein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch einige Situationen, in denen Sie die Gewichtszunahme mit Ihrem Arzt besprechen sollten:
- Wenn die Gewichtszunahme deutlich höher ist als üblich (mehr als 3 bis 4 kg).
- Wenn das zusätzliche Gewicht nach der Periode nicht wieder verschwindet.
- Wenn die Gewichtszunahme von starken Schmerzen oder anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet wird.
- Wenn Sie eine plötzliche, unerklärliche Gewichtszunahme über mehrere Zyklen hinweg beobachten.
- Wenn die Gewichtszunahme mit Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus einhergeht.
- Wenn Sie zusätzlich Symptome wie starke Müdigkeit, Haarausfall oder Stimmungsschwankungen bemerken.
- Wenn die Gewichtszunahme Ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
- Wenn Sie andere gesundheitliche Probleme haben, die durch Gewichtsschwankungen beeinflusst werden könnten.
Im Allgemeinen gilt: Wenn die Gewichtszunahme konstant, übermäßig oder von anderen besorgniserregenden Symptomen begleitet ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann mögiche zugrunde liegende Ursachen wie hormonelle Störungen, Schilddrüsenprobleme oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ausschließen oder diagnostizieren.