Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, bezeichnen die Lebensphase einer Frau vor der Menopause, in der es zu hormonellen Umstellungen kommt, bevor die Menstruation aufhört und die Fruchtbarkeit endet. Dies geschieht typischerweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, kann aber auch früher oder später eintreten. Die Umstellung der Hormone kann eine Reihe körperlicher und psychischer Beschwerden hervorrufen, die bei manchen Frauen stärker und bei anderen weniger stark ausgeprägt sind.
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Im Video: Was tun bei Gelenkbeschwerden?
Was passiert in den Wechseljahren mit dem Körper?
Das Geschlechtshormon Östrogen spielt eine zentrale Rolle im Fortpflanzungssystem der Frau. Während der Wechseljahre nimmt die Östrogen-Produktion ab, was zu verschiedenen Symptomen wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, Stimmungsschwankungen und vaginaler Trockenheit führen kann. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre stoppt außerdem die Produktion von Progesteron, was schließlich zum Ende der Menstruation führt.
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Obwohl es oft als "männliches" Hormon betrachtet wird, produzieren auch Frauen Testosteron. In den Wechseljahren kann der Testosteronspiegel sinken, wodurch die Libido abnehmen kann. Das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) stimulieren den Eisprung und die Produktion von Östrogen und Progesteron. Während der Menopause steigen die FSH- und LH-Spiegel an, da der Körper versucht, die abnehmende Produktion von Östrogen und Progesteron zu kompensieren.
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Wie äußern sich Gelenkschmerzen?
Gelenkschmerzen zählen zu den häufigen Begleiterscheinungen in den Wechseljahren. Sie können sich auf verschiedene Weisen äußern, abhängig von der Ursache und dem betroffenen Gelenk. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Schmerzen sind das häufigste Symptom. Der Schmerz kann konstant oder wiederkehrend sein, und er kann sich verschlimmern, wenn das Gelenk bewegt oder belastet wird.
- Die betroffenen Gelenke können steif sein, besonders nach Phasen der Inaktivität oder beim Aufwachen am Morgen.
- Ebenso kann eine Schwellung auftreten. Das Gelenk kann sich geschwollen und/oder warm anfühlen.
- Gleichzeitig kann die Haut um das Gelenk herum rot und entzündet aussehen.
- Außerdem kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Betroffene haben mitunter Schwierigkeiten, das Gelenk normal zu bewegen. In schweren Fällen kann es auch zu einer Verformung des Gelenks kommen.
- Auch Knacken oder Knirschen bei Bewegung des Gelenks sind möglich.
Gelenkschmerzen in den Wechseljahren: Warum sie plötzlich auftreten
Gelenkschmerzen in den Wechseljahren können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wobei hormonelle Veränderungen eine Schlüsselrolle spielen. Da Östrogen entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und bei der Regulierung der Flüssigkeitsmenge in den Gelenken hilft, kann der sinkende Östrogenspiegel die Gelenke trockener und empfindlicher machen, was wiederum zu Schmerzen und Steifheit führen kann. Darüber hinaus wirkt Östrogen schmerzlindernd. Dadurch, dass dieser Effekt in den Wechseljahren nachlässt, werden nimmt das Schmerzempfinden bei Frauen zu.
Viele Frauen nehmen während der Wechseljahre an Gewicht zu, was zusätzlichen Druck auf die Gelenke ausüben kann, insbesondere auf die Knie und die Hüften. Mit zunehmendem Alter kommt es obendrein zu einem natürlich Gelenkverschleiß, welcher ebenfalls Gelenkschmerzen hervorrufen kann. Krankheiten wie Arthritis oder Osteoporose, die bei Frauen in den Wechseljahren häufiger auftreten, können ebenfalls Gelenkschmerzen verursachen. Darüber hinaus kann ein Bewegungsmangel dazu führen, dass die Gelenke steifer und schmerzhafter werden.
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Behandlung von Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Gelenkprobleme können den Alltag beeinträchtigen und eine große Belastung für Betroffene darstellen. Nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können zur Linderung von Gelenkschmerzen eingesetzt werden. In einigen Fällen kann auch eine Hormonersatztherapie (HRT) die Symptome lindern, da sie den Östrogenspiegel im Körper erhöht. Über einen längeren Zeitraum kann die HRT jedoch das Risiko für das Entstehen von Brustkrebs, Thrombose und Schlaganfall erhöhen, weshalb die Behandlung nicht für jeden geeignet ist.
Übungen zur Stärkung der Muskeln um die betroffenen Gelenke herum können helfen, die Belastung der Gelenke zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Wenn Übergewicht ein Faktor ist, können eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung dabei unterstützen, das Gewicht zu reduzieren und den Druck auf die Gelenke zu verringern. Auch die Wärme- und Kältetherapie gilt als hilfreich bei den Beschwerden. Das Auftragen von Wärme oder Kälte auf die betroffenen Gelenke kann zur Linderung von Schmerzen beitragen. Auch eine Lebensstiländerung kann Beschwerden lindern – beispielsweise bestimmte Stressmanagement-Techniken, da Stress die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflussen kann.
Wichtig ist, bei anhaltenden Gelenkschmerzen ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache festzustellen und eine geeignete Behandlung zu finden. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin über die Beschwerden.
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