Mittel gegen starkes Schwitzen

Welche Mittel helfen wirklich gegen starkes Schwitzen? Wir verraten die besten Hausmittel und Medikamente gegen den Schweiß.

Schweißtropfen auf der Schulter einer Frau© adrian825 / iStock
Schweißtropfen auf der Schulter einer Frau

Inhalt

↶ Wie viel Schweiß ist normal?

↶ Wie entsteht Schweiß eigentlich?

↶ Kann Schweißbildung schwächer oder stärker werden?

↶ Wie wird die Schweißabsonderung gemessen?

↶ Wieso schwitzen wir an unterschiedlichen Stellen?

Nasse Hände vor Aufregung – peinlich, aber kommt schon mal vor. Eigentlich ist Schwitzen ja was Gutes, denn mit der Verdunstungskälte durch den Schweiß hält sich der Körper bei Wärme auf „Betriebstemperatur“. Bei manchen Menschen passiert aber zu viel des Guten, sie schwitzen mit bis zu fünf Litern Schweiß pro Tag jedes T-Shirt, jede Bluse ratzfatz klitschnass. Mediziner nennen diese krankhaft gesteigerte Schweißbildung Hyperhidrose. Die Ursache liegt wahrscheinlich in den Genen, denn zwei Drittel der Betroffenen sind familiär vorbelastet.

Wie viel Schweiß ist normal?

 

Schweiß© thinkstockphotos
Weite Tipps rund um das Thema "Schwitzen" finde Sie hier >>  auf Vital.de

Etwa einen halben Liter Flüssigkeit verliert der Körper jeden Tag durchs Schwitzen. Bei Aufregung, Sport oder großer Hitze können es zwei bis drei Liter und mehr werden. Wie stark jemand schwitzt, ist individuell verschieden und hängt auch von der Zahl der Schweißdrüsen ab, die zwischen zwei und drei Millionen liegt. Alle zusammen dienen als Klimaanlage und halten die Körpertemperatur konstant bei 37 Grad.

Klatschnasse Hände oder Füße sind zwar lästig, medizinisch aber harmlos. Gehen Sie zum Hausarzt, wenn kalter Schweiß am ganzen Körper auftritt. Das könnte auf akute Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion, Eiweißmangel oder Mineralstoffstörungen hinweisen. Als Ursache kommen auch Medikamente (Salicylsäure, Kortikoide) und hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren infrage. Mehr Infos findet Ihr auch auf www.stark-gegen-schwitzen.de.

Wie entsteht Schweiß eigentlich?

 

Wenn es heiß ist oder die Muskeln durch Bewegung Wärme erzeugen, leitet das Nervensystem ein Signal an die Haut, um eine Überhitzung des Körperkerns zu verhindern. Die Schweißdrüsen, eingebettet zwischen Leder- und Unterhaut, arbeiten dann auf Hochtouren und geben über die Poren Flüssigkeit an die Hautoberfläche ab, wo der Schweiß verdunstet und den Körper so abkühlt.

Oft helfen aber auch schon Hausmittel oder rezeptfreie Medikamente. Auf den nächsten Seiten findet Ihr die besten Mittel gegen Schwitzen >>

Kann Schweißbildung schwächer oder stärker werden?

 

Ja. Mit zunehmendem Alter schwitzen wir weniger. Vermehrtes Schwitzen kann mit den Hormonen oder dem Gewicht zusammenhängen: Frauen in den Wechseljahren schwitzen schnell. Genau wie Übergewichtige. Bei ihnen erhitzt sich der Körper rasch,weil Fett isolierend wirkt. Schilddrüsen- oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, aber auch Infektionen können ein stärkeres Schwitzen verursachen. Wer eine Veränderung feststellt, sollte sie vom Hautarzt abklären lassen.

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Wie wird die Schweißabsonderung gemessen?

 

Das technische Verfahren, um die Schweißmenge zu bestimmen, heißt Gravimetrie. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn jemand plötzlich viel stärker transpiriert als früher oder sich durch das Schwitzen sehr unwohl fühlt. Mit einem Filterpapier wird die in einem bestimmten Zeitraum ausgeschiedene Flüssigkeit aufgesaugt und gewogen. Am Ergebnis lässt sich ablesen, ob die Drüsenfunktion im Rahmen liegt.

Wieso schwitzen wir an unterschiedlichen Stellen?

 

Bei Hitze oder wenn wir uns anstrengen, arbeiten die Drüsen an Kopf, Achseln, Rücken und Armen auf Hochtouren. Im Gegensatz dazu werden Hände und Füße eher feucht, wenn die Psyche mitmischt. Dagegen hat sich die sogenannte LeitungswasserIontophorese bewährt: Hände oder Füße werden in ein Wasserbad gehalten, durch das leichter Gleitstrom fließt. Das drosselt die Nervenaktivität, das Schwitzen lässt nach. Nachteil: Die Behandlung muss kontinuierlich weitergeführt werden.

Tomatensaft© Thinkstock / iStock / zeleno
Tomatensaft

Hausmittel Tomatenbad

Bewährt hat sich Omas Hausrezept für ein Tomatenbad. Gießt dafür drei Liter Tomatensaft ins warme Vollbad. Ihr solltet mindestens 15 Minuten darin baden und das mindestens zweimal in der Woche.

Akkupressur© muehlberg / Adobestock
Akkupressur

Akupressur gegen Schwitzen

Der Akupressur-Griff gegen starkes Schwitzen geht so: Einen Fingerbreit hinter dem Ohr, in Ohrläppchen-Höhe, liegen die entsprechenden Energiepunkte am Schädelknochen. Massiert den Bereich auf beiden Seiten gleichzeitig in kreisenden Bewegungen mit den Zeigefingern. Zwei bis drei Minuten, zehnmal am Tag wiederholen.

ätherische Öle

10 Tropfen Zedernöl in 100 ml Jojobaöl träufeln und einmal täglich die stark schwitzenden Bereiche damit einreiben.

Eine Alternative in ein wohltuendes Fußbad. Dafür einfach eine kleine Wanne knöchelhoch mit kaltem Wasser füllen, 5 Tropfen Lavendel- und 2 Tropfen Pfefferminzöl dazugeben. Die Füße 15 Minuten darin baden. Das entspannt, kühlt und stärkt die Venen.

Salbeitee

Salbeitee hilft dabei, Schweißbildung zu reduzieren. Am besten täglich 1 LIter Salbeitee aus frischem Salbei zubereiten und lauwarm über den Tag verteilt trinken.

Frau in der Sauna© Florena
Frau in der Sauna

Saunabesuche

Regelmäßige Saunabesuche können dabei helfen, dass sich die Schweißdrüsen bzw. die Schweißbildung in den Drüsen reguliert und man deswegen weniger stark schwitzt.

Leitungswasser in ein Glas gießen© mheim3011/iStock
Wasser ist wichtig für eine gesunden Körper.

Kältereize

Kaltes Wasser für einige Minuten über den Puls am Handgelenk fließen lassen. Durch den Kältereiz verengen sich die Gefäße, das Blut zirkuliert schneller – gut für Kühlung und Kreislauf.

Kleidung© thinkstockphoto
Kleidung

Kühlende Kleidung

Kleidung aus Naturfasern bevorzugen, weil sie Feuchtigkeit gut aufnimmt und vom Körper weg leitet. Seide, Leinen und reine Baumwolle sind leicht, luftdurchlässig und kühl auf der Haut. Weite Schnitte lassen die Luft besser zirkulieren, das bringt zusätzliche Kühlung.
Auch helle Farben sind zu empfehlen, denn diese begünstigen das Abstrahlen der Wärme und bewirken, dass Schweiß schneller verdunstet.

Zitronensaft um Kühlschrank sauber zu machen© Knaupe/iStock
Zitronensaft um Kühlschrank sauber zu machen

Pflegeprodukte im Kühlschrank aufbewahren

Bodylotions und Gesichtscremes jetzt im Kühlschrank aufbewahren. So halten sie länger und werden schon beim Eincremen zur erfrischenden Wohltat.

Tipp: Die gekühlten Cremes helfen auch super bei Sonnenbrand.

Wasser trinken
Wasser trinken

Ausreichend Flüssigkeit

Flüssigkeitsaufnahme kühlt von innen und beugt starkem Schwitzen vor. Wichtig dabei sind die folgenden Punkte:

  • 2 bis 4 Liter Flüssigkeit pro Tag unterstützen den Körper beim Abkühlen. In klimatisierten Räumen bewahrt es die Schleimhäute vor dem Austrocknen, Krankheitskeime haben keine Chance.
  • Mineralwasser und verdünnte Obst- und Gemüsesäfte liefern viele Mineralstoffe. Auch Gemüsebrühen und leichte Suppen gleichen den Salz- und Elektrolythaushalt aus.
  • Lauwarme Getränke erfrischen besser als kalte. Eisgekühltes erwärmt den Körper zusätzlich, weil er mehr Energie produziert, um es auf erträgliche Grade zu bringen.
  • Esst viel wasserhaltige Früchte und Gemüse wie Melonen, Tomaten, Gurken. Meiden Sie fett- und eiweißreiche und stark gewürzte Speisen, weil sie von innen einheizen.
  • Nur kleine Portionen essen, weil das Blut dann nicht zu lange für die Verdauung benötigt wird und bald wieder an der Wärmeregulierung arbeiten kann.
Hausmittel gegen Schwitzen© Ridofranz/iStock
Hausmittel gegen Schwitzen

Produkte mit Aluminiumsalzen

Produkte, die Aluminiumsalze beinhalten, sind laut verschiedener Studien, am effektivsten gegen starke Schweißbildung. Es gibt verschiedene Deodorants, Tinkturen, Cremes, Lotions und Puder, die diese Salze als Bestandteil haben. Aluminiumsalze sorgen dafür, dass sich die Schweißdrüsen vorrübergehend verengen, sodass die Abgabe des Schweißes gestoppt wird.

© iStockphoto/Thinstock

Laser-Behandlung

Die Patienten machen mit dieser minimalinvasiven Methode sehr gute Erfahrungen. Die Achsel wird örtlich betäubt, und über einen nur einen Millimeter kleinen Schnitt führt der Chirurg eine biegsame Laserfaser unter die Haut. Sie erhitzt fächerförmig das Schweißdrüsengewebe und verflüssigt es, sodass es gleich abgesaugt werden kann. Nach drei Tagen Wundheilung ist der Achselschweiß für immer Geschichte.

Spritze und Ampulle© thinkstockphotos
Spritze und Ampulle

Kürettage

Bei der klassischen Kürettage, werden unter lokaler Betäubung die Schweißdrüsen ausgeschabt und abgesaugt.

Arzt zieht Allergen mit Spritze auf© iStock / Natali_Mis
Arzt zieht Allergen mit Spritze auf

Botox Injektionen

Wenn Ihr besonders stark schwitzt und weder gute Deodorants noch natürliche Mittel nicht helfen, können Injektionen mit Botox helfen, weil es die Verbindung zwischen den Nervenfasern und den Schweißdrüsen lahmlegt. Pro Achselhöhle sind rund 50 Einstiche nötig, die Wirkung hält etwa sechs Monate an.