Die Pille, einst ein Zeichen der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, ist in den letzten Jahren immer mehr in Verruf geraten. Nachdem zahlreiche Frauen von ihren Nebenwirkungen berichtet hatten, fühlten sich immer mehr Frauen angesprochen und erkannten, dass es ihnen ähnlich geht.
Da es noch immer viele Frauen gibt, die die Pille absetzen möchten, haben wir hier Tipps, wie der Hormonentzug gelingt!
1. Vitamine und Mineralstoffe abdecken
Hormonelle Verhütungsmittel können die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen im Körper stören, wodurch es zu Mängeln kommen kann. Diese Nährstoffe sind für reibungslos ablaufende Prozesse und Funktionen im Körper wichtig. Auch beteiligen sich Vitamine und Mineralstoffe an der körpereigenen Produktion von Hormonen. Besonders wichtig sind für den Körper:
Bevor Sie zu Präparaten aus der Drogerie oder der Apotheke greifen, sollten Sie Ihren Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementgehalt im Körper beim Arzt bestimmen lassen. Dieser wird Ihnen ein geeignetes Mittel empfehlen, damit Sie Ihren Nährstoffmangel ausgleichen können. Achten Sie aber bei
Magnesium auf die richtige Form, damit es optimal vom Körper aufgenommen werden kann, z. B. von
Vit4ever. Um den Körper gut mit Eisen zu versorgen, hat
Öko-Test gängige Eisenpräparate getestet. Zu empfehlen sind
Floradix,
ferro sanol oder auch
Eisen Verla.
2. Die Leber unterstützen
Die Pille wird von der Leber, der körpereigenen Entgiftungsanlage, abgebaut. Schwerstarbeit, weshalb die Leber im besten Fall schon während der Pilleneinnahme Unterstützung braucht. Sie ist ebenso zuständig für die Verdauung, indem sie Gallenflüssigkeit produziert, sowie für die Speicherung von Zucker, Vitaminen, Eisen und weiteren Nährstoffen. Sie bildet Eiweiße, die im Körper verschiedene Hormone transportieren und produziert Cholesterin, aus dem unter anderem Östrogen und Progesteron gebildet werden.
Um die Leber zu entlasten, sollten Sie auf Alkohol, Rauchen und ungesunde Ernährung größtenteils verzichten. Viel wichtiger ist, dass Sie genügend schlafen, da der Körper und auch die Leber nachts regenerieren und Entgiftungs- und Ausscheidungsprozesse verstärkt ablaufen. Vitamine und Mineralstoffe unterstützen zusätzlich! Ebenso helfen der Leber Bitterstoffe, z. B. in Form von Tropfen von Bitterliebe. Diese finden Sie aber auch in Kräutern, Gemüse und Tees, z.B. von Herbis Natura. Brennnessel, Löwenzahn. Auch Ingwer und Artischocke tun der Leber gut.
3. Dem Darm und der Verdauung helfen
Obst, Gemüse, Ballaststoffe, Proteine und nährstoffreiche Kohlenhydrate sind ideal, um die Verdauung in Schwung zu bringen. Ballaststoff- und nährstoffarme Lebensmittel wie Süßigkeiten, Weißmehlprodukte oder Junk und Fast Food können hingegen die Verdauung verlangsamen. Vor allem bei einem
Reizdarmsyndrom werden diese Lebensmittel häufig als Auslöser genannt.
4. Die Hormonproduktion anregen
Nach dem Absetzen der Pille läuft bei den wenigsten Frauen alles auf Anhieb wieder wie geschmiert. Viele leiden unter dem Hormonentzug mit Stimmungsschwankungen, starker oder sehr schwacher Periode, vermehrten Krämpfen, Wassereinlagerungen, PMS, Schmier- und Zwischenblutungen oder sogar einem
kompletten Ausbleiben der Menstruation. Außerdem kann es unterschiedlich lange dauern, bis der Zyklus wieder eingependelt hat. Bei manchen Frauen sind das bis zu drei Monate, bei anderen ein halbes oder sogar ganzes Jahr.
Um die Hormonproduktion sanft anzukurbeln, haben sich
Frauenmantel (Alchemilla) und
Mönchspfeffer (Agnus Castus) als wirksam erwiesen. Ihre Wirkung wurde zwar nicht vollständig bewiesen, es gibt jedoch kleine Studien, die die Wirksamkeit untersuchten und zu überraschenden Ergebnissen kommen. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt, ob eine Einnahme der Präparate für Sie sinnvoll ist. Frauenmantel und
Mönchspfeffer gibt es in der Apotheke zu kaufen.
5. Dem Körper Zeit geben
Ein wichtiger und unterschätzter Aspekt bei der Umstellung auf ein hormonfreies Leben ist die Dauer dieses Prozesses. Dem Körper wurde in vielen Fällen über Jahre hinweg täglich eine Dosis Hormone verabreicht und die körpereigene Produktion damit eingestellt. Es bringt nichts, sich verrückt zu machen, weil der Körper nach kurzer Zeit nicht so funktioniert, wie er im optimalen Fall soll. Geben Sie sich und Ihrem Körper Zeit, achten Sie auf Ihre Gesundheit, treiben Sie Sport in Maßen und schlafen Sie viel.
Reduzieren Sie hingegen Stress, Alkohol und Rauchen. Tauchen Pickel auf, werden diese wieder verschwinden, z. B. mit
Zinksalbe, Zwischenblutungen hören auf und irgendwann hat sich das empfindliche Hormonsystem wieder eingependelt und sie haben eine natürliche Regelblutung.
Wie lange dauert die Hormonumstellung nach Absetzen der Pille?
Sobald Sie die Pille abgesetzt haben, beginnt die Umstellung in Ihrem Körper. Es dauert ungefähr drei Monate bis die Hormone, die Ihnen mit der Pille zugeführt wurden, vom Körper abgebaut sind und ihr natürlicher Zyklus wieder hergestellt ist.
Pille absetzen: Tipps, um schwanger zu werden
Natürlich setzen Frauen auch die Antibabypille ab, um schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen. Sie sollten die Pille am Ende Ihres Zyklus absetzen. Sobald Sie die Pille nicht mehr nehmen, können Sie schwanger werden. Es kann allerdings sein, dass Ihr Körper einige Wochen bis Monate braucht, um sich wieder hormonell einzupendeln und zu einem natürlichen Zyklus zurückzukehren. In dieser Zeit kann es zu den bereits genannten Zwischenblutungen und Zyklusstörungen kommen. Um die Familienplanung zu unterstützen, können Sie Ihren Zyklus mithilfe einer App tracken und leichter feststellen, wann Ihre fruchtbaren Tage sowie Ihr Eisprung sind.
Ebenfalls ratsam: Vor dem Absetzen sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen – gerade, wenn Sie die Antibabypille aus gesundheitlichen Gründen verschrieben bekommen haben.