Inhaltsverzeichnis
- Wie und wo kann ich eine Darmreinigung durchführen?
- Wer sollte eine Darmsanierung durchführen?
- Symptome einer gestörten Darmflora
- Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll für mich?
- Ursachen einer gestörten Darmflora
- Darmsanierung vorbeugen
- Es werden grob zwei Arten von Darmbakterien unterschieden:
- Colon-Hydro-Therapie
- Ablauf einer Darmsanierung
- Risiken einer Darmsanierung
Wie und wo kann ich eine Darmreinigung durchführen?
Chronische und wiederkehrende Erkrankungen können ein Grund für eine gestörte Darmflora sein. Eine Darmreinigung stellt das Gleichgewicht der Darmflora wieder her. Um die Ursache für das entstandene Ungleichgewicht zu klären, sollten Sie in jedem Fall einen Facharzt aufsuchen, der die Diagnose "gestörte Darmflora" fachgerecht stellen kann, Sie entsprechend über die Methoden einer Darmreinigung aufklärt und während der Darmsanierung begleitet. Diese ist dann abgeschlossen, wenn Sie eine positive Veränderung spüren können und die Symptome zurückgegangen sind. Eine Therapie dauert vier bis sechs Wochen. Die gesunde und ausgewogene Ernährung sollte idealerweise nach der Darmsanierung beibehalten werden.
Die Therapie kann ohne große Diäten oder soziale und berufliche Einschränkungen von zu Hause und parallel zum normalen Arbeitsalltag durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Methoden einer Darmreinigung, die auf Ihre persönliche Lebenssituation angepasst werden können. Eine basische Ernährung während einer solchen Therapie ist empfehlenswert, aber nicht unabdingbar. Wenn Sie Ihre Ernährung während der Therapie umstellen, tritt der Effekt allerdings früher ein.
Übrigens: Abzunehmen gehört nicht zu den Zielen einer Darmsanierung oder Darmreinigung. Da man sich bei einer Darmreinigung jedoch gesund ernährt und oft weniger isst, nimmt man meist auch automatisch etwas ab.
Wer sollte eine Darmsanierung durchführen?
Viele Menschen leiden heute unter Zivilisationskrankheiten, die oft von der Schulmedizin nicht auf den Darm zurückgeführt werden. Der Darm stellt jedoch das Zentrum unserer Gesundheit dar. Eine gesunde Darmflora ist der Motor für einen gut funktionierenden und vitalen Organismus. Viele Patienten, die sich für eine Darmsanierung entscheiden, leiden unter ständigen Blähungen, Verstopfungen, einem chronischen Unwohlsein, Migräneattacken und sogar Angstzuständen. Manche Symptome deuten bereits an, dass sie mit einer geschädigten Darmflora zusammenhängen, doch viele körperliche Erscheinungen, wie Müdigkeit oder Augenblitze, werden in den seltensten Fällen mit unserem Magen-Darm-Trakt in Verbindung gebracht. Häufig wird eine Darmsanierung bei einem Reizdarm empfohlen. Es gibt jedoch noch keine Belege, dass sie sinnvoll ist. Auch beim sogenannten Leaky-Gut-Syndrom wird oft eine Darmsanierung als therapeutisches Mittel empfohlen. Beim Leaky-Gut-Syndrom ist die Schutzbarriere der Darmwand nicht intakt und es gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile, Bakterien, Toxine sowie Stoffwechselprodukte durch die geschädigte Darmschleimhaut in den Blutkreislauf. Es entstehen Entzündungen, die mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern einhergehen können. Eine Darmsanierung sollte nie ohne einen Facharzt ausgeführt werden!

Aus schulmedizinischer Sicht besteht heute sogar ein Zusammenhang zwischen Migräneattacken und Darmgesundheit. Auslösefaktoren können zum Beispiel eine Fehlernährung und eine daraus resultierende geschädigte Darmflora sein.
In unserer Darmflora existieren zwischen 100 und 400 verschiedene Bakterienarten. Von unserem Darm aus werden ca. 80 Prozent des Immunsystems gesteuert und es werden Vitamine, wie K, B2, B12, Folsäure und Biotin in geringen Mengen hergestellt. Diese physiologischen Bakterien haben eine Wirkung auf die körpereigene Abwehr, allerdings nur, wenn die Darmflora gesund ist. Das Immunsystem wirkt sich direkt auf die Gesundheit aus, weshalb es auch hier so wichtig ist, den Darm gesund zu halten.
Symptome einer gestörten Darmflora
- Blähungen
- Übelkeit bis hin zu Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Entzündungen des Darms
- Mangelerscheinungen (besonders Vitamine)
- Migräne
Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll für mich?
- Sie leiden ständig unter Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder auch unter Mundgeruch
- Sie sind anfällig für wiederkehrende Pilzinfektionen
- Sie haben sich zuletzt mehreren Antibiotika-Therapien unterziehen müssen
- Sie fühlen sich schlapp und antriebslos
- Sie möchten Ihrem Körper die Möglichkeit geben, Schlacken abzubauen und Schadstoffe auszuscheiden
Ursachen einer gestörten Darmflora
Für eine reibungslose Verdauung muss das Verhältnis von Laktobakterien und Kolibaterien ausgeglichen sein. Ist dies nicht der Fall, kann es passieren, dass der Magen zu viel Säure bildet und dadurch die empfindliche Magen- und Darmschleimhaut angreift. Die Gefahr einer Gastritis (Magenentzündung) oder eines Reizmagens steigt.
- Ernährungsumstellung
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Einseitige Diäten
- Fehlernährung
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Darmsanierung vorbeugen
Es werden grob zwei Arten von Darmbakterien unterschieden:
- Die gesundheitsschädigenden und fäulnisbildenden Kolibakterien produzieren Substanzen, die sich in unangenehmen und auffälligen Gerüchen in Stuhl, Schweiß und Urin ausdrücken. Bei der Verdauung von Proteinen entstehen die Stoffe Indol und Skatol als Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan. Diese Stoffe sind für den unangenehmen Geruch des Kots verantwortlich. Je mehr Tryptophan in der Ernährung enthalten ist, desto mehr kommen die Stoffe im Magen-Darm-Trakt vor.
- Die gesundheitsfördernden Probiotika (Laktobakterien und Bifidobakterien). Sie stellen das Gleichgewicht in einer gesunden Darmflora her. Die beiden wichtigsten Arten sind Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidus. Laktobakterien gehören zu den guten Bakterien, die ausreichend im Darm vorhanden sein sollten (perfektes Gleichgewicht 85% Laktobakterien, 15% Fäulnisbakterien).
Colon-Hydro-Therapie
Natürliche Darmsanierung mit der Colon-Hydro-Therapie. Mehr Informationen finden Sie hier >>
Ablauf einer Darmsanierung
Darmreinigung
Eine Darmreinigung ist die Voraussetzung für eine Darmsanierung und somit der erste Schritt der Behandlung. Der Darm muss zuerst von schädlichen Stoffen und Rückständen befreit werden. Verfahren und Mittel werden immer an die Ursache der Beschwerden und den aktuellen Zustand des Betroffenen angepasst. Oft werden pflanzliche Mittel zur natürlichen Darmreinigung eingesetzt wie zum Beispiel die Colon-Hydro-Therapie, bei der der Darm mit sanften Einläufen gelehrt und gereinigt wird. Unter Umständen wird auch eine antimykotische (gegen Pilze) Therapie verwendet. Eine Darmkur kann bis zu zwei bis vier Wochen dauern.
Wer eine Darmreinigung durchführen möchte, muss nicht unbedingt zu chemischen Abführmitteln greifen – dies ist nicht im Sinne der Naturheilkunde. Natürliche Hausmittel sind ebenso wirksam, aber viel schonender. Eine abführende Wirkung haben zum Beispiel Flohsamen, Leinsamen und Weizenkleie. Auch Heilerde, Glaubersalz und Lebensmittel wie Trockenobst und Pflaumensaft wirken abführend.
Um Ihren Darm bei der Reinigung zu unterstützen ist es wichtig, viel kohlensäurefreies Wasser zu trinken. Das Wasser hilft dabei, die schädlichen Bakterien aus dem Körper zu spülen. Täglich mindestens zwei Liter Wasser, zusätzlich zu anderen Flüssigkeiten, helfen dabei, Ihren Darm zu reinigen.
Darmsanierung
Erst nach der Darmreinigung können Sie eine Darmsanierung durchführen. Ihr Arzt wird mit Ihnen die richtige Methode besprechen.
Eine Möglichkeit ist die Einnahme von milchsäurebildenden Keimen (Lactobazillen und Bifidobakterien) und Kolibakterien. Anschließend werden physiologische Darmbakterien angefüttert. Dadurch wird versucht, die Vermehrung der Milchsäurebildner durch Zugabe von unverdaulichen Oligosacchariden (Inulin und Oligofructose) anzuregen.
Um die Darmflora langfristig beim Aufbau und Erhalt zu unterstützen, sollte die Ernährung umgestellt werden. Wichtig ist es, ballaststoff- und nährstoffreich zu essen, sowie sich regelmäßig zu bewegen. Gemüse, Salate, Früchte und Hülsenfrüchte sollten auf dem Ernährungsplan nun ganz weit oben stehen. Ballaststoffe quellen in Magen und Darm auf, vergrößern das Stuhlvolumen und befördern ihn schneller nach außen. Gleichzeitig unterstützen Ballaststoffe den Aufbau von wichtigen Darmbakterien. Bewegung bringt den Darm zusätzlich in Schwung und bewirkt, dass der Darm nicht träge wird.
Risiken einer Darmsanierung
Eine Darmsanierung, besonders aber die Darmspülung, sollte nie auf eigene Faust zu Hause durchgeführt werden, da das zahlreiche unschöne Nebenwirkungen mit sich bringen kann:
- Übelkeit, Erbrechen
- Störungen des Elektrolythaushalts und Austrocknung
- Nierenversagen
- Durchfall
- Herzinsuffizienz
- Darmperforation
- Infekte
- Benommenheit
- Bauchschmerzen
- Krämpfe