Alkohol wird in Deutschland gerne und viel konsumiert: Sei es das Feierabend-Bier, der Schnaps-Exzess bei der Kneipentour oder der Sektempfang zur Hochzeit. Am nächsten Morgen müssen viele dann mit dem berühmt-berüchtigten Kater kämpfen. Doch während des Trinkens fühlt sich der Alkohol meist gut an, beschert vielen ein wohliges Gefühl und lockert die Zungen.
>> Wie viel Alkohol am Tag ist gefährlich?
Jedoch: Wenn Sie nach dem Trinken von Alkohol unter starken Bauchschmerzen leiden, sollten Sie dieses Alarmsignal Ihres Körpers keinesfalls einfach ignorieren. Wir erklären, was dagegen helfen kann – und auf welche Krankheiten die Beschwerden hindeuten können.
Im Video: Bauchschmerzen nach dem Sex? - Daran könnte es liegen!
Was hilft gegen Bauchschmerzen nach dem Trinken?
Bei Bauchschmerzen nach dem Konsum von Alkohol gibt es einige Maßnahmen, die helfen können:
- Ausreichend Wasser trinken: Alkohol kann zu Dehydrierung führen, daher ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Körper zu hydratisieren.
- Schonende Ernährung: Leichte, gut verdauliche Mahlzeiten wie Suppen, Brühen oder Zwieback können den Magen entlasten und die Verdauung erleichtern. Vermeiden Sie fettige, schwer verdauliche oder scharfe Speisen, da sie die Symptome verschlimmern können.
- Ruhe und Entspannung: Geben Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit zur Erholung. Legen Sie sich hin, entspannen Sie sich und gönnen Sie sich ausreichend Schlaf.
- Verzicht auf weitere alkoholische Getränke: Es ist wichtig, auf weitere Alkoholkonsum zu verzichten, um den Magen nicht weiter zu reizen und die Symptome zu verschlimmern.
- Schmerzlinderung: Bei Bedarf können Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol einnehmen, um Bauchschmerzen zu lindern. Vermeiden Sie jedoch die Einnahme von Schmerzmitteln, die den Magen reizen könnten, wie beispielsweise Ibuprofen.
Wichtig: Wenn die Bauchschmerzen schwerwiegend sind, sich verschlimmern oder länger anhalten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und weitere geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Denn: Es können ernsthafte Krankheiten hinter den Schmerzen im Bauch stecken.
Bauchschmerzen nach Alkohol? Diese Krankheiten können die Ursache sein
Bauchschmerzen nach dem Alkoholkonsum können auf verschiedene Erkrankungen oder Probleme hinweisen, darunter:
1. Gastritis
Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut. Reizstoffe wie Alkohol können solch eine Gastritis verursachen. Warum? Unser Magen ist empfindlich. Deswegen wird das Hohlorgan von einer schützenden Schleimhaut umgeben. Wird die Magenschleimhaut gereizt, kann es zu Entzündungen und Schmerzen kommen – insbesondere im Oberbauch.
Hier kommen Spirituosen ins Spiel: Alkohol kann zu solch einer Reizung führen, da er zu einer vermehrten Produktion von Magensäure führt. Und zu viel Magensäure verträgt unsere Magenschleimhaut nicht besonders gut. Vor allem dann, wenn die Magenschleimhaut regelmäßig durch zu viel Alkohol beziehungsweise Magensäure angegriffen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Gastritis zu erkranken.
Hinweis
Alkohol ist nur ein Faktor, der schädlich für die Magenschleimhaut sein kann. Auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac sowie Stress und Nikotin können die Schleimhaut angreifen und eine Gastritis auslösen. Achten Sie auf Symptome wie Sodbrennen, Appetitlosigkeit und Blähungen. Häufig verschwinden die Schmerzen und Beschwerden, sobald man die Reizstoffe weglässt. Jedoch: Halten die Schmerzen an, besuchen Sie immer einen Arzt:in. Ansonsten riskieren Sie eine chronische Gastritis, die fiese Magengeschwüre verursachen kann.
2. Pankreatitis
Eine Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse – mit ca. 15 cm Länge die zweitgrößte Drüse der Leber. Das keilförmige Organ reagiert sehr empfindlich auf Alkohol sowie auf Nikotin. Bei übermäßigem Konsum kann sie sich leicht entzünden. Dann spricht man von einer Pankreatitis.
>> 3 Symptome einer Pankreatitis
Wer plötzlich unter starken Schmerzen im Oberbauch leidet, ist möglicherweise von einer entzündeten Bauchspeicheldrüse betroffen. Teilweise stahlen die Schmerzen bis in den Rücken aus. Darüber hinaus kann es zu Erbrechen, Fieber, Herzrasen und Kreislaufbeschwerden kommen.
Hinweis
Sie haben den Verdacht, an einer Pankreatitis zu leiden? Dann sollten Sie unbedingt einen Arzt:in aufsuchen und Ihren Verdacht abklären lassen. Zwar kann eine entzündete Bauchspeicheldrüse auch eigenständig abheilen – jedoch kann es zu Infektionen und sogenannten Pseudozysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) kommen. Diese sollten ärztlich behandelt werden. Ihr Hausarzt:in oder ein Facharzt:in für Innere Medizin ist hier der richtige Ansprechpartner.
3. Reizdarmsyndrom (RDS)
RDS ist eine funktionelle Darmerkrankung, die zu Bauchschmerzen, Blähungen und Veränderungen des Stuhlgangs führen kann. Der Konsum von Alkohol kann die Symptome bei manchen Menschen verschlimmern.
>> Reizdarmsyndrom: 5 körperliche Anzeichen
Die Symptome des Reizdarmsyndroms können sich von Person zu Person unterscheiden und können Bauchschmerzen, Blähungen, Veränderungen des Stuhlgangs, Durchfall oder Verstopfung umfassen.
>> Flohsamenschalen bei Reizdarm: Hilfe auf natürliche Weise
Hinweis
Ein Arzt oder eine Ärztin kann eine angemessene Behandlung vorschlagen, um die Symptome zu lindern und den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies kann Lebensstiländerungen, Ernährungsumstellungen, Stressmanagement-Techniken oder in einigen Fällen auch medikamentöse Therapien umfassen.