Das passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie auf eine vegane Ernährnung umsteigen

Wer auf eine vegane Ernährung umsteigt, wird schnell Veränderungen des Körpers bemerken. Was passiert, wenn Sie sich rein pflanzlich und ohne tierische Lebensmittel ernähren – und wie schnell sich ihr Körper verändert – lesen Sie hier.

Drei belegte Stullen nebeneinander auf einem Holzbrett mit Avocado, Banane und Tomate© Unsplash/Ella Olsson
Die Auswirkungen veganer Ernährung auf den Körper sind schnell sichtbar.

Ob wegen des Tierleids oder der positiven Auswirkungen auf die Umwelt – verschiedene Faktoren sprechen für eine vegane Lebensweise. So erklärt der Forscher Joseph Poore von der Oxford-University gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian: 

Eine vegane Ernährung ist wahrscheinlich die effektivste Weise unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Auch, wenn der Verzicht auf tierische Produkte wie Fleisch, Eier oder Käse nicht immer leicht fällt – und mitunter sogar Fehler bei der veganen Ernährung passieren – kann er sich förderlich auf unsere Gesundheit auswirken. 

Aber was genau passiert, wenn wir unsere Ernährungsweise umstellen und nur noch pflanzliche Produkte essen? Wie verändert sich unser Körper? Und wie schnell werden die Auswirkungen einer veganen Ernährung auf unseren Körper sichtbar?

Diese positiven Auswirkungen hat eine vegane Ernährung auf unseren Körper

1. Ihr Risiko für verschiedene Erkrankungen sinkt

Eines der wahrscheinlich wichtigsten Auswirkungen der veganen Ernährung: Das Risiko für Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder verschiedene Krebsarten sinkt. Denn wer kein rotes Fleisch mehr isst und ungesunde, hochgradig industriell verarbeitete Wurstprodukte vom Speiseplan verbannt, schützt Herz, Darm und Blutzuckerspiegel. Der Verzehr nämlich von rotem Fleisch kann laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit dem Entstehen von Darmkrebs in Verbindung stehen. 

Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nimmt ab. Veganer und Vegetarier haben in der Regel einen niedrigeren Spiegel des schlechten LDL-Cholesterins, welcher als Risikofaktor gilt. Studien zufolge kann eine vegetarische Ernährung das Entstehen von kardiovaskulären Erkrankungen um 40 Prozent senken. 

2. Sie sind wacher, leistungsfähiger und fitter

Der regelmäßige Konsum tierischer Produkte kann Entzündungen im Körper fördern. Diese Entzündungen müssen gar nicht immer zu schwerwiegenden Krankheiten führen oder sich durch Schmerzen bemerkbar machen. 

Viele kleine Entzündungsherde im Körper aber versetzen unser Immunsystem in eine Art Bereitschaftsdienst. Die Abwehrkräfte sind jetzt rund um die Uhr gefordert und versuchen an vielen verschiedenen Stellen kleine Feuer zu löschen. 

Das bedeutet für den Körper Stress und Anstrengung, wir sind entsprechend abgeschlagen, energielos, müde – und können trotzdem nicht richtig schlafen. 

Wer auf eine vegane Ernährung umstellt, kann schon nach wenigen Wochen merken, dass 

  • mehr Energie da ist
  • man besser schläft
  • die Leistungsfähigkeit steigt
  • man sich besser konzentrieren kann.

3. Sie nehmen ab – und zwar schnell

Auch, wenn ein Gewichtsverlust bei den meisten Menschen nicht im Vordergrund steht, wenn sie sich für eine vegane Ernährung entscheiden, ist es dennoch ein schöner Nebeneffekt, wenn schon nach wenigen Wochen die Pfunde purzeln

Das liegt unter anderem daran, dass die Ernährung von Veganern zum großen Teil aus Obst und Gemüse besteht – Lebensmittel, die überwiegend nährstoffreich und kalorienarm sind. Außerdem sind sie reich an Ballaststoffen, die lange sättigen und die Verdauung anregen. Besonders der Verzehr von Fleischwaren, die häufig fett- und zuckerreiche Kalorienbomben sind, kann sich negativ auf der Waage bemerkbar machen. 

Zwar gibt es auch immer mehr vegane Süßigkeiten, aber wer auf eine vegane Ernährung umsteigt, wird schnell merken, dass die süßen Sünden wesentlich seltener passieren. Durch den relativ stabilen Blutzuckerspiegel bleiben Heißhungerattacken größtenteils aus. Schnelle Energie in Form von Zucker spielt eine viel geringere Rolle im Alltag. Der Effekt, weniger süßes zu essen, ist schnell sichtbar: Sie verlieren schnell Gewicht.

4. Ihre Verdauung verändert sich – in der Regel positiv

Dadurch, dass Veganer mehr Ballaststoffe zu sich nehmen, kann die Verdauung angeregt werden. Ballaststoffe quellen im Darm auf und sorgen dafür, dass der Darminhalt schneller ausgeschieden wird. Eine Auswirkung der veganen Ernährung auf den Körper ist daher: Sie werden häufiger Stuhlgang haben

Auf der anderen Seite kann ein übermäßiger Verzehr von Ballaststoffen sowie Hülsenfrüchten besonders direkt nach der Ernährungsumstellung zu einer vermehrten Gasbildung im Darm und somit zu Blähungen führen. In den ersten Tagen oder Wochen nach der Umstellung auf eine vegane Ernährung bemerken die meisten Menschen Verdauungsprobleme. Auch Durchfall ist jetzt nicht selten. Aber keine Sorge: Nach etwa zwei Wochen hat sich die Verdauung meist umgewöhnt.

5. Das Hautbild kann sich verbessern

Ebenso kann unsere Haut von dem Verzicht auf tierische Lebensmittel profitieren. Verarbeitete Wurstwaren sowie Milchprodukte können im Körper Entzündungsreaktionen hervorrufen sowie die Talgproduktion anregen, was sich wiederum durch Pickel und fettige Haut bemerkbar macht. 

Viele pflanzliche Lebensmittel wirken sich aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe hingegen positiv auf unser Hautbild aus – dazu gehören unter anderem Avocado, Beeren, Gurken oder Karotten. Vitamine aus frischen Obst und Gemüse sind enorm wichtig für die Gesundheit unserer Haut, da sie bei der Erneuerung von Zellen unterstützen und schädliche radikale Sauerstoffverbindungen neutralisieren.

Gibt es auch negative Auswirkungen der veganen Ernährung auf den Körper?

Eine vegane Ernährung sollte immer gut durchdacht und geplant sein. Sie werden nicht drumherum kommen, öfter zu kochen und Lebensmittel frisch zuzubereiten. Wer sich einfach nur von industriell hochgradig verarbeiteten veganen Ersatzprodukten ernährt, lässt eine Menge Nährstoffe aus, die unser Körper eigentlich dringend benötigt.

Das Risiko für Nährstoffmängel steigt

Da Veganer auf viele Lebensmittel verzichten, müssen sie besonders darauf achten, was sie essen, um alle wichtigen Nährstoffe aufzunehmen und einem Mangel vorzubeugen. 

Tatsächlich kann der Bedarf von fast allen Nährstoffen durch eine pflanzliche Ernährung abgedeckt werden. Achten Sie in jedem Fall auf eine abwechslungsreiche Ernährung aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und gesunden Pflanzenölen. 

Nur Vitamin B12 steckt ausschließlich in tierischen Produkten, weshalb Veganer den Nährstoff in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen sollten.

Wer Vitamin B12 nicht supplementiert, nimmt ein hohes Gesundheitsrisiko in Kauf. Veganer müssen ihre Zufuhr genau im Auge behalten. Mangelt es an Vitamin B12, steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar Demenz.