
Mehr als 500 Millionen Menschen leiden weltweit unter Allergien. Doch nicht alle erleben die gleichen Symptome. Äußern können sich Allergien in vielfältigen Beschwerden: von Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen bis hin zu Atemwegsbeschwerden, Niesen und tränenden Augen. Darüber hinaus klagen viele Allergiker*innen über Müdigkeit, Abgeschlagenheit und dem sogenanntem „Brain Fog“ — ein trübes, müdes Gefühl, das es schwierig macht, sich zu konzentrieren. Aber warum machen uns Allergien müde?
Warum machen Allergien müde?
Allergien entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise auf eine harmlose Substanz reagiert. Kommt der Körper mit einem Allergen in Berührung, produziert das Immunsystem einen chemischen Stoff namens Histamin. Dieser soll bei der Bekämpfung der Allergie helfen, er verursacht jedoch auch eine Reihe unangenehmer Symptome, wie Juckreiz, Schwellungen, Atembeschwerden oder eben Müdigkeit. Wird der Organismus weiterhin dem Allergen ausgesetzt, arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. Dies kann nicht nur das Immunsystem schwächen, es ermüdet auch deinen Körper. Zu den häufigsten Auslösern gehören Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Pollen und Tierhaare.
Allergische Sinusitis kann "Brain Fog" verursachen
Darüber hinaus können Allergien auch zu dem sogenanntem Brain Fog führen. Eine verstopfte und geschwollene Nase kann die Atmung erschweren und somit die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigen. Durch den dadurch entstanden geringen Sauerstoffmangel im Körper kann die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden. Viele Allergiker*innen fühlen sich dann wie „benebelt“. Diese Nebenwirkung tritt häufig bei allergischer oder chronischer Sinusitis (eine Entzündung der Nasennebenhöhlen) auf.
Medikamente verschlimmern Müdigkeit
Zur Linderung und Vorbeugung der Allergiesymptome können bestimmte Medikamente eingenommen werden. Diese wirken zwar relativ schnell und eignen sich gut zur Behandlung, sie können jedoch ebenfalls erhöhte Müdigkeit und Tagesschläfrigkeit verursachen. Insbesondere Antihistaminika sind dafür bekannt.
Ein häufig verwendetes Antihistaminikum zur Linderung von Allergiesymptomen ist Cetirizin. Cetirizin blockiert die Wirkung von Histamin, dem Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Indem es die Histaminrezeptoren blockiert, kann Cetirizin die typischen Allergiesymptome reduzieren.
Allerdings kann Cetirizin auch müde machen. Es wirkt sedierend und kann das zentrale Nervensystem beeinflussen. Bei manchen Menschen führt die Einnahme von Cetirizin zu erhöhter Schläfrigkeit und Tagesschläfrigkeit. Dies liegt daran, dass Cetirizin die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und somit auch auf das zentrale Nervensystem wirkt.
Wenn die Allergiesymptome besonders stark ausgeprägt sind oder nicht klar ist, worauf Ihr Körper allergisch reagiert, sollten Sie eine ärztliche Fachperson aufzusuchen. Diese kann Sie gegebenenfalls an einen HNO-Arzt oder eine Allergologin überweisen.