Was ist der Unterschied zwischen guten Freunden und besten Freunden? Wann werden gute Bekannte zu Freunden? Wie wir diese Fragen beantworten, sagt viel über uns und unser ganz persönliches Verständnis von Freundschaft aus.
Diese drei Freundschaftstypen sollten Sie kennen – und was Sie von Ihnen erwarten können
Die Freundschaftstypen „Blatt“, „Ast“ und „Wurzel“ sind metaphorische Begriffe, die verwendet werden, um verschiedene Arten von Freundschaftsbeziehungen zu beschreiben. Denn welche Freunde immer an unserer Seite stehen, wenn die Zeiten stürmischer sind, ist kein Zufall.
Freundschaftstyp „Blatt“: Was bedeutet die Freundschaft?
Der „Blatt“-Typ bezieht sich auf Freunde, die in unserem Leben für eine bestimmte Zeit auftauchen und dann wieder gehen. Diese Freundschaften können wunderschön, intensiv und bedeutsam sein – aber sie sind oft vorübergehend und können sich im Laufe der Zeit verändern oder verblassen.
„Blätter“ machen unsere Leben bunter. Solche Freundschaften können belebend sein und bestimmten Lebensabschnitten eine besondere Bedeutung geben. Ziehen aber Stürme auf, fallen die Blätter vom Baum. Solche Freunde sind keinesfalls schlechte Menschen, und auch keine schlechten Freunde. Auch Sie selbst sind für den ein oder anderen Menschen in Ihrem Umfeld ein „Blatt“. Zu wissen, welche Freunde „Blätter“ sind, macht es leichter, die eigene Erwartungshaltung anzupassen.
Freundschaftstyp „Ast“: Was können Sie erwarten?
„Äste“ sind Freunde, die wir regelmäßig sehen und mit denen wir gemeinsame Interessen oder Aktivitäten teilen. Diese Freundschaften sind stabiler und halten oft über einen längeren Zeitraum hinweg an. Sie können sich entwickeln und vertiefen, aber sie erfordern auch Pflege und Aufmerksamkeit, um aufrechterhalten zu werden.
Äste halten kleine Unwetter in der Regel aus, brechen aber unter Druck schnell ab. Stürmt es zu heftig oder regelmäßig, knicken die Äste ab. Welche Belastungen ein Ast aushält, ist ganz unterschiedlich. Einige Äste brechen unerwartet schnell, andere halten bemerkenswert lange aus. Was das bedeutet? Muten Sie den „Ästen“ in Ihrem Umfeld nicht zu viel zu. Sie können sich bis zu einem gewissen Grad auf die Stabilität und Halt verlassen. Sie dürfen aber nicht überrascht sein, wenn ein Ast nachgibt.
Freundschaftstyp „Wurzel“: Darauf können Sie vertrauen
Wie die Wurzeln eines Baumes gibt uns der „Wurzeln“-Typ in einer Freundschaft enorm viel zurück. Wir werden von ihnen versorgt – mit Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Rückhalt. Diese Freundschaften sind selten, dafür aber umso wertvoller!
Hierbei handelt es sich um tief verwurzelte und langfristige Beziehungen in unseren Leben. „Wurzeln“ sind unsere engsten Vertrauten, mit denen wir eine tiefe emotionale Bindung haben. Diese Freundschaften sind stark und beständig, und wir können uns auf sie in allen Lebenslagen verlassen.
Von Freunden enttäuscht? Muss nicht sein, wenn Sie die Freundschaftstypen kennen
Und was machen wir nun mit diesem Wissen um die verschiedenen Freundschaftstypen? Ganz einfach: Haben wir erst einmal erkannt, welche Art von Freunden wir eigentlich um uns herum versammelt haben, können wir viel besser mit Enttäuschung umgehen.
Dass sich bestimmte Freunde in besonderen Situationen uns gegenüber „falsch“ verhalten haben, sollte uns nicht kränken oder enttäuschen. Wir können unsere eigenen enttäuschten Erwartungen jetzt ganz einfach analysieren und in den richtigen Kontext einordnen: „Blätter“ geben uns nur wenig zurück, von ihnen können wir nicht erwarten, uns durch große – oder kleine – Lebenskrisen zu begleiten. Und das ist OK! Bedingungsloser Beistand und Rückhalt ist nicht die Funktion von „Blättern“.
Auch „Äste“ können uns nur bedingt tragen. Wird die Last zu groß, brechen sie. Dass sich also auch Freunde, die wir regelmäßiger sehen und enger kennen, in bestimmten Lebenssituationen oder während wir Krisen erleben zurückziehen, ist auch normal.
Um Enttäuschung zu vermeiden, können wir uns mit Problemen und heiklen Themen direkt an die Freunde wenden, die uns am ehesten Unterstützung und Beistand versprechen.