Hypnose ist eine anerkannte Therapieoption für Menschen mit Angststörungen. Sie kann dabei helfen, Ängste und Panikattacken zu reduzieren oder zu beseitigen. Hypnotherapie wird zudem bei chronischen Schmerzen eingesetzt.
Eine Meta-Analyse von 2020, die 116 Studien mit insgesamt 5.211 Teilnehmern umfasste, ergab, dass Hypnose eine effektive Behandlung von Angststörungen ist. Die Studienteilnehmer, die mit Hypnose behandelt wurden, berichteten über eine signifikante Verbesserung ihrer Symptomatik im Vergleich zu den Teilnehmern, die eine Kontrollbehandlung erhielten.
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Was ist Hypnotherapie?
Hypnotherapie ist eine psychotherapeutische Methode, die die hypnotische Trance nutzt, um Veränderungen im Denken, Fühlen und Verhalten zu bewirken. In der hypnotischen Trance ist der Klient in einem Zustand erhöhter Aufmerksamkeit und Fokussierung. Er ist dabei aber auch entspannt und offen für Suggestionen.
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Bei welchen Ängsten kann die Hypnotherapie eingesetzt werden?
Hypnotherapie wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:
- Angststörungen
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Schmerzen
- Stress
- Suchterkrankungen
- Essstörungen
- Phobien
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Leistungssteigerung
- Selbstbewusstseinsstärkung
Die Wirksamkeit von Hypnotherapie ist wissenschaftlich belegt. In Studien wurde gezeigt, dass Hypnotherapie bei einer Reihe von Beschwerden zu einer Verbesserung der Symptome führen kann.
Wie läuft die Hypnotherapie ab?
Eine Hypnotherapiesitzung beginnt mit einer Anamnese, in der der Hypnotherapeut den Klienten über seine Beschwerden und seine Ziele für die Therapie befragt. Anschließend wird der Klient in einen hypnotischen Zustand versetzt. Dies geschieht in der Regel durch verbale Suggestionen, aber auch durch andere Techniken, wie beispielsweise die Verwendung von Musik oder Licht.
In der hypnotischen Trance ist der Klient in einem Zustand erhöhter Aufmerksamkeit und Fokussierung. Er ist dabei aber auch entspannt und offen für Suggestionen. Der Hypnotherapeut nutzt diesen Zustand, um dem Klienten positive Suggestionen zu geben. Diese Suggestionen können sich auf die Bewältigung von Angst, die Veränderung von Gedanken und Verhaltensmustern oder die Förderung von positiver Veränderung beziehen.
Die Dauer einer Hypnotherapiesitzung beträgt in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Die Anzahl der erforderlichen Sitzungen hängt von der Schwere der Beschwerden und den individuellen Zielen des Klienten ab.
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In welchen Fällen hilft Hypnose gegen Angst nicht?
Hypnose kann eine wirksame Therapie bei Angststörungen sein, aber sie ist nicht für jeden geeignet. In einigen Fällen kann Hypnose nicht helfen, Angst zu bewältigen, oder sie kann sogar kontraproduktiv sein.
- Schwere Angststörungen: Bei schweren Angststörungen, wie Panikattacken oder Agoraphobie, ist Hypnose möglicherweise nicht ausreichend, um die Symptome zu beseitigen. In diesen Fällen kann eine Kombination aus Hypnose und anderen Therapien, wie kognitiver Verhaltenstherapie (KVT), erforderlich sein.
- Psychische Erkrankungen: Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen, wie Schizophrenie oder bipolarer Störung, kann Hypnose zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. In diesen Fällen sollte Hypnose nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
- Personen mit geringem Hypnotisierbarkeitsgrad: Einige Menschen sind weniger hypnotisierbar als andere. Bei diesen Personen kann Hypnose möglicherweise nicht die gewünschte Wirkung erzielen.
- Personen mit Angst vor Hypnose: Menschen, die Angst vor Hypnose haben, werden sich möglicherweise nicht auf die Hypnosebehandlung einlassen. In diesen Fällen ist es wichtig, die Ängste des Klienten zu bearbeiten, bevor mit der Hypnosebehandlung begonnen wird.
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