
Der Cortisolspiegel ist ein Maß für die Menge des Hormons Cortisol in unserem Blut. Cortisol wird von den Nebennieren produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Stressreaktion. Da es eine Schlüsselrolle bei der körperlichen Reaktion auf Stress spielt, wird Cortisol auch als "Stresshormon" bezeichnet.
Der Cortisolspiegel schwankt im Laufe des Tages und erreicht normalerweise seinen Höhepunkt am Morgen und seinen Tiefpunkt in der Nacht. Verschiedene Faktoren können einen erhöhten Cortisolspiegel zur Folge haben, der sich durch gesundheitliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Ängste, Bluthochdruck, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Libidoverlust äußern kann. Aber wie kann man das Cortisol regulieren?
Cortisolspiegel senken durch die Ernährung
Unsere Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Cortisolspiegels, da bestimmte Nährstoffe und Lebensmittel entweder die Freisetzung von Cortisol fördern oder hemmen können. Daher kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, den Cortisolspiegel zu stabilisieren und Stressreaktionen im Körper minimieren. Zu den wichtigsten Tipps gehören:
1. Ausgewogene Mahlzeiten
Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist wichtig, um den Cortisolspiegel zu regulieren, da Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu einer erhöhten Cortisolfreisetzung führen können. Eine ausgewogene Mahlzeit, die komplexe Kohlenhydrate, gesunde Fette und Proteine enthält, hält den Blutzuckerspiegel stabil und verhindert Schwankungen.
2. Koffein reduzieren
Koffein stimuliert die Freisetzung von Stresshormonen im Körper und kann deshalb den Cortisolspiegel erhöhen. Die Substanz blockiert die Adenosinrezeptoren im Gehirn, was eine erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems zur Folge hat. Dies wiederum signalisiert den Nebennieren, mehr Hormone wie Cortisol freizusetzen. Um entgegenzuwirken, sollten Sie den Konsum koffeinhaltiger Getränke wie Kaffee, Tee und Energy-Drinks reduzieren.
3. Kein Zucker
Wie bereits erwähnt, spielt unser Blutzuckerspiegel eine wichtige Rolle für unseren Cortisolspiegel. Ein hoher Zuckerkonsum fördert eine erhöhte Insulinfreisetzung, welche wiederum den Cortisolspiegel erhöhen kann. Versuchen Sie, den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken stark zu reduzieren, wenn Sie Ihren Cortisolspiegel regulieren möchten.
4. Magnesiumreiche Lebensmittel
Magnesium ist ein Mineralstoff, der bei der Regulation des Stresshormonsystems eine entscheidende Rolle spielt. Der Mineralstoff wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann helfen, Stress abzubauen. Er unterstützt die Produktion von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem Neurotransmitter, der für Entspannung und Beruhigung sorgt. Durch den Stressabbau kann Magnesium dazu beitragen, den Cortisolspiegel zu senken.
Darüber hinaus ist Magnesium an der Regulation des Hormonsystems beteiligt, einschließlich der Regulation des Cortisolspiegels, wirkt entzündungshemmend und beeinflusst den Schlaf positiv. Setzen Sie deshalb Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte regelmäßig auf Ihren Speiseplan.
5. Viele Antioxidantien
Antioxidantien können helfen, oxidativen Stress zu reduzieren und besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, die chronische Entzündungen im Körper reduzieren. Dadurch können Antioxidantien dazu beitragen, den Cortisolspiegel zu senken. Zu den besonders antioxidantienreichen Lebensmitteln gehören Beeren, grüner Tee, Kurkuma, Ingwer und dunkle Schokolade.
Entspannung und ausreichend Schlaf
Zu den wichtigsten Maßnahmen, um den Cortisolspiegel zu senken, gehören Entspannung und ausreichend Schlaf. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen wirken chronischem Stress entgegen, der als Risikofaktor für einen erhöhten Cortisolspiegel gilt.
Ausreichend Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des Körpers. Während wir schlafen, werden wichtige Reparatur- und Erneuerungsprozesse im Körper durchgeführt. Ein Schlafmangel steht mit einem erhöhten Stresslevel und einer gestörten Hormonbalance in Verbindung, einschließlich eines erhöhten Cortisolspiegels. Eine gute Schlafqualität ist ebenfalls wichtig für ein gesundes Immunsystem. Denn chronischer Schlafmangel kann das Immunsystem schwächen und zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen, das wiederum den Cortisolspiegel erhöhen kann.
Mit Bewegung und Sport Cortisol regulieren
Bewegung und Sport zählen zu den entscheidenden Faktoren für unsere Gesundheit. Daher ist die körperliche Aktivität auch essenziell, wenn es darum geht, den Cortisolspiegel zu senken. Egal, ob Joggen, Radfahren oder Hantel-Workout – Sport hilft, Stress abzubauen und reduziert die Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol. Während des Trainings werden Endorphine freigesetzt, die als natürliche Stressabbauhormone wirken und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Zudem verbessert regelmäßige körperliche Aktivität die Schlafqualität. Wie bereits erklärt, kann eine gute Nachtruhe dabei helfen, den Cortisolspiegel zu senken und den Körper besser auf Stresssituationen vorzubereiten. Darüber hinaus stärkt körperliche Aktivität das Immunsystem. Ein starkes Immunsystem kann dazu beitragen, den Cortisolspiegel zu regulieren und das Risiko für stressbedingte Erkrankungen verringern.
Wie macht sich ein erhöhtes Cortisol bemerkbar?
Da Cortisol eine stimulierende Wirkung auf den Körper hat, gehören Schlafstörungen zu den typischen Beschwerden, die durch einen erhöhten Cortisolspiegel hervorgerufen werden. In stressigen Situationen wird Cortisol vermehrt freigesetzt, um den Körper auf eine erhöhte Aktivität vorzubereiten. Dadurch bleibt der Körper in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, der Beschwerden wie Ein- und Durchschlafstörungen, häufiges Erwachen während der Nacht und einen insgesamt unruhigen Schlaf verursachen kann.
Außerdem kann das Stresshormon den Appetit steigern und Fettansammlung im Bauchbereich fördern, wodurch es in vielen Fällen zu einer Gewichtszunahme kommt. Da sich ein erhöhter Cortisolspiegel negativ auf die Stimmung auswirken kann, gehören psychische Beschwerden wie Angstzustände, Reizbarkeit, Nervosität oder sogar Depressionen zu den typischen Folgen eines erhöhten Cortisols. Chronischer Stress und ein erhöhter Cortisolspiegel gehen meist auch mit anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung einher.
Darüber hinaus besitzt Cortisol eine immunsuppressive Wirkung, durch die das Immunsystem geschwächt wird. Dies kann eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten zur Folge haben.
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