Angst vor Männern: Ursachen und Hilfe bei einer Androphobie

Angst vor Männern? Ja, das gibt es. Die Phobie hat sogar einen Namen: Androphobie. Woran man die Angst vor Männern erkennt und was man gegen sie tun kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Angst vor Männern: Frau läuft vor man weg© nd3000/iStock
Androphobie lässt sich häufig auf traumatische Erfahrungen zurückführen.

Was ist eine Androphobie?

Die Angst vor Männern wird auch Androphobie genannt und ist eine Sozialphobie. Sie bezeichnet die irrationale und übersteigerte Angst vor dem männlichen Geschlecht. Vor allem Frauen sind von einer Androphobie betroffen und nehmen Nähe und intime Situationen als Bedrohung wahr. Sich auf eine intime Partnerschaft einzulassen, ist für solche Frauen durch ihre Angst meist nicht möglich.

Eine Androphobie kann sich auf unterschiedliche Typen von Männern beziehen oder auf gewisse Situationen beschränken. Betroffene Frauen weisen oftmals ein Vermeidungsverhalten auf und versuchen möglichst den Kontakt mit dem anderen Geschlecht zu verhindern. Gerade im Alltag und im Beruf erweist sich dieses Verhalten jedoch als schwierig. Eine Androphobie betrifft meist Frauen, aber nicht ausschließlich – auch Männer können an dieser Angststörung erkranken.

Welche Ursachen hat die Angst vor Männern?

Die Ursachen für Androphobie können vielfältig sein und können von Person zu Person variieren. Mögliche Ursachen und können sein:

  • Traumatische Erfahrungen: Trifft meist auf Frauen zu. Frühere traumatische Erlebnisse, vor allem solche, die mit Männern verbunden sind, können zur Entwicklung von Androphobie beitragen. Dazu gehören sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt oder Mobbing. Häufig geschehen diese Ereignisse bereits in der Kindheit.
  • Soziale oder kulturelle Einflüsse: Soziale und kulturelle Normen können für die negativen Gefühle ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn eine Person in einer Umgebung aufwächst, in der Männer als bedrohlich oder überlegen angesehen werden, kann dies das Entwickeln einer Angst vor Männern begünstigen.
  • Persönliche Verletzlichkeit: Einige Personen können aufgrund ihrer Persönlichkeit oder ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für die Entwicklung von Phobien sein. Ein niedriges Selbstwertgefühl, Unsicherheiten oder eine allgemeine Tendenz zur Angst können das Risiko für die Entwicklung einer Androphobie erhöhen.
  • Medizinische oder psychische Gesundheitszustände: Bestehende psychische Erkrankungen wie etwa eine Angststörung oder posttraumatische Belastungsstörungen können das Risiko für die Entwicklung von Androphobie erhöhen. Ebenso können bestimmte medizinische Zustände oder der Missbrauch von verschiedenen Substanzen eine Rolle spielen.

Wichtig ist anzumerken, dass die Angst vor Männern in den meisten Fällen sehr komplex ist und nicht nur aus einer Ursache, sondern aus einer Kombination aus den hier genannten Punkten bestehen kann. Betroffene sollten sich immer Hilfe bei einer Fachperson suchen, beispielsweise einer Psychologin oder eines Psychologen.

Was kann man gegen eine Androphobie tun?

Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten eine Androphobie zu behandeln:

  • Eine Psychotherapie: Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, die Gedanken und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu verändern, die zu einer Androphobie beitragen. Ein Therapeut kann Techniken verwenden, um den Patienten dabei zu helfen, sich allmählich der Angst vor einer männlichen Präsenz auszusetzen und diese zu bewältigen.
  • Medikamente: In einigen Fällen können verschreibungspflichtige Medikamente wie Angstlöser oder Antidepressiva helfen, die Symptome der Androphobie zu reduzieren. Die betroffene Person sollte diese jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden und sie entweder allein oder aber noch besser, in Kombination mit einer Psychotherapie einsetzen.
  • Selbsthilfestrategien: Es gibt verschiedene Selbsthilfestrategien, die Menschen mit Androphobie ausprobieren können, um ihre Symptome zu bewältigen. Dazu gehören beispielsweise Entspannungstechniken, wie tiefe Atmung oder progressive Muskelentspannung, positive Selbstgespräche und das Erlernen von Stressbewältigungstechniken.
  • Unterstützung suchen: Zuletzt kann es hilfreich sein, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen machen oder eine Therapiegruppe für Menschen mit Phobien aufzusuchen. Der Austausch von Erfahrungen und Unterstützung durch andere kann sehr entlastend sein.

Wichtig: Jeder Mensch anders ist und nicht jede Behandlungsmethode ist für jeden geeignet. Menschen mit einer Androphobie sollten mit einem qualifizierten Fachmann zusammenarbeiten, um die beste Behandlung für ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.

Welche Symptome kann eine Androphobie haben?

Die Symptome einer Androphobie können je nach betroffene Person variieren und können sowohl körperliche als auch emotionale Reaktionen umfassen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Intensive Angst oder sogar Panik: Personen mit Androphobie können eine überwältigende Angst oder Panik empfinden, wenn sie sich in der Nähe von Männern oder in männlicher Gesellschaft befinden. Diese Angst kann so stark sein, dass sie zu körperlichen Symptomen wie beschleunigtem Herzschlag, Schweißausbrüchen, Zittern oder Atembeschwerden führt.
  2. Vermeidungsverhalten: Menschen mit einer Angst vor Männern neigen dazu, Situationen zu vermeiden, in denen sie dem männlichen Geschlecht begegnen könnten. Diese „Vermeidungsstrategie“ kann dazu führen, dass die Person soziale Aktivitäten oder bestimmte Orte meidet, an denen sie Männer erwartet, wie zum Beispiel Bars, öffentliche Verkehrsmittel oder Arbeitsplätze, an denen viele Männer arbeiten.
  3. Negative Gedanken und Überzeugungen: Personen mit Androphobie können negative Gedanken oder Überzeugungen über Männer haben, wie zum Beispiel die Überzeugung, dass alle Männer gefährlich oder bedrohlich sind. Diese negativen Gedanken können dazu beitragen, die Angst vor männlicher Präsenz aufrechtzuerhalten und sogar zu verstärken.
  4. Körperliche Symptome: Neben den bereits erwähnten körperlichen Symptomen wie beschleunigtem Herzschlag und Schweißausbrüchen können Menschen mit Androphobie auch unter Magenbeschwerden, Übelkeit, Schwindel oder Muskelverspannungen leiden.