
Der Wecker klingelt jeden Morgen schrill und unbarmherzig, weil uns Verpflichtungen wie Arbeit oder Kinder zum, meist frühen, Aufstehen zwingen. Was viele Leute jetzt am liebsten machen würden: Das Kissen über den Kopf legen und weiterschlafen. Aber was hilft eigentlich, wenn wir morgens nicht aus dem Bett kommen?
Morgens nicht aus dem Bett kommen: Was tun?
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, morgens aufzustehen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich morgens fit und energiegeladen zu fühlen. Dazu gehören vor allem:
1. Regelmäßige Schlafenszeiten
Eine gute Schlafqualität ist das A und O, wenn es darum geht, sich am nächsten Morgen ausgeruht zu fühlen. Während des Schlafs hat unser Körper die Möglichkeit, sich zu erholen und zu regenerieren. Gewebe werden repariert, das Immunsystem gestärkt und Energiereserven aufgefüllt. Auch für unsere kognitiven Funktionen und die Psyche spielt Schlaf eine wichtige Rolle. Um Ihre Schlafqualität zu fördern und Ihren Körper daran zu gewöhnen, morgens aus dem Bett zu kommen, sollten Sie jeden Tag zur selben Zeit ins Bett gehen und aufstehen. Dadurch kann sich Ihr Körper an einen festen Rhythmus gewöhnen und das Aufstehen wird leichter.
2. Natürliches Licht
Öffnen Sie die Vorhänge oder gehen Sie nach draußen, um sich dem natürlichen Tageslicht auszusetzen. Natürliches Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation unseres Schlaf-Wach-Rhythmus. Unser Körper besitzt eine innere Uhr, die als zirkadianer Rhythmus bezeichnet wird und sich an den natürlichen Licht- und Dunkelheitszyklus anpasst. Sind wir morgens natürlichem Licht ausgesetzt, werden Signale an unser Gehirn gesendet, um die Produktion des Schlafhormons Melatonin zu verringern und die Produktion von Serotonin zu erhöhen. Dadurch fühlen wir uns wacher und energiegeladener.
3. Kein Snooze
Viele Menschen nutzen die Snooze-Funktion ihres Handys, um morgens noch weiterzuschlummern. Um besser aus dem Bett zu kommen, sollten Sie das mehrfache Drücken der Snooze-Taste auf Ihrem Wecker jedoch vermeiden. Denn: Wenn wir durch das Snoozen wieder einschlafen, beginnen wir oft einen neuen Schlafzyklus. Wird dieser dann abrupt durch den erneuten Weckalarm unterbrochen, können wir uns müder und verwirrter fühlen. Außerdem verlängern wir durch das Snoozen die Zeit zwischen dem ersten Weckalarm und dem endgültigen Aufstehen, was es schwieriger macht, den Schlafmodus zu verlassen und in den Wachmodus überzugehen. Als Folge fühlen wir uns träge.
4. Aktivität am Morgen
Ebenso kann körperliche Aktivität am Morgen dazu beitragen, dass sich Körper und Geist wacher und energiegeladener fühlen. Durch Bewegung werden Adrenalin und Endorphine freigesetzt, die unsere Stimmung heben und uns mehr Energie schenken. Schon leichte Dehnübungen, Yoga oder ein kurzer Spaziergang können den Kreislauf ankurbeln und wahre Wunder wirken.
5. Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen vermeiden
Verzichten Sie unmittelbar vor dem Schlafengehen auf die Nutzung von Smartphone, Tablet oder Fernseher. Das blaue Licht der Bildschirme wirkt stimulierend auf das Gehirn und hemmt die Produktion von Melatonin, das uns beim Einschlafen hilft. Sind wir vor dem Einschlafen längere Zeit Bildschirmen ausgesetzt, kann es zu einer verzögerten Melatoninproduktion kommen, die unseren Schlaf-Wach-Rhythmus stört. Viele Menschen bleiben dadurch länger wach, ihre Schlafzeit verkürzt sich und dadurch kommen sie morgens schlechter aus dem Bett.
6. Motivierenden Grund finden
Ein letzter, aber dennoch wichtiger Punkt, ist die richtige Motivation zum Aufstehen. Mit gutem Grund fällt es natürlich leichter, das gemütliche Bett zu verlassen. Unter der Woche sollten Sie einen Job ausführen, der Ihnen Spaß macht und am Wochenende können Hobbys oder Aktivitäten mit Freunden den gewissen Anreiz bieten, um energiegeladen in den Tag zu starten.
Warum fällt es mir schwer, aus dem Bett zu kommen?
Jeder hat Tage, an denen es ihm schwerfällt, morgens aufzustehen. In den meisten Fällen steckt eine kurze oder unruhige Nacht dahinter. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum Probleme damit haben, morgens auf dem Bett zu kommen, können auch ernstere Ursachen verantwortlich sein.
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, die mit einem unruhigen oder mangelnden Schlaf einhergehen und eine unzureichende Erholung zur Folge haben. Darüber hinaus können Depressionen mit Symptomen wie anhaltender Müdigkeit, Energiemangel und verminderter Motivation einhergehen. Daher haben Betroffene oft Schwierigkeiten, morgens aufzustehen und den Tag zu beginnen.
Zudem können Menschen mit Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Lupus erythematodes oder das Fatigue-Syndrom unter anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung leiden, was das Aufstehen am Morgen erschwert. Auch einige Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von Schlafstörungen oder psychischen Erkrankungen, können Schläfrigkeit oder Benommenheit am Morgen hervorrufen.
Sollte man sofort aufstehen, wenn man aufwacht?
Eine "richtige" oder "falsche" Antwort auf diese Frage gibt es nicht, da jeder unterschiedliche Schlafbedürfnisse und Vorlieben hat. Manchen Menschen hilft es, fitter in den Tag zu starten, wenn sie direkt nach dem Weckerklingeln aufstehen. Allerdings sprechen auch Argumente dafür, noch einen Moment liegenzubleiben. Beispielsweise ergab eine Studie der University of Colorado in Boulder, die im Fachmagazin "Journal of the American Medical Associaton" veröffentlicht wurde, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns in den ersten zehn Minuten nach dem Aufstehen, trotz ausreichend Schlaf, sogar schwächer ausgeprägt ist als nach einem Schlafentzug.