Was ist Tofu?
Bei Tofu handelt es sich um ein verarbeitetes Produkt aus Sojabohnen, das wunderbar zu bunten Bowls, Salaten und gedünstetem Gemüse passt. Die Sojabohnen werden als erstes eingeweicht und püriert. Im Anschluss werden die faserigen Bohnenbestandteile ausgesiebt. Die daraus gewonnene Sojamilch wird gekocht und mit der Zugabe von Calciumsulfat oder Magnesiumchlorid zum Gerinnen gebracht. Abschließend wird überschüssige Flüssigkeit durchs Pressen entfernt.
Tofu gibt es in verschiedenen Sorten, die Sie im Kühlregal in Supermärkten, Drogerien oder Asialäden finden.
- Der klassische Naturtofu ist geschmacklich neutral und hat eine schnittfeste Konsistenz.
- Aromatischer als Naturtofu ist Räuchertofu. Um sein mildes Raucharoma zu bekommen, wird er über Buchenholz geräuchert.
- Seidentofu hat aufgrund seines höheren Flüssigkeitsanteils eine besonders weiche und cremige Konsistenz.
Video: Tofu braten – so wird er knusprig
Ist Tofu gesund?
Diese Frage lässt sich ganz klar mit einem Ja beantworten. Denn da Tofu aus Sojabohnen gewonnen wird, ist er ein hervorragender Eiweißlieferant, was ihn vor allem für Veganer oder Vegetarier als pflanzliche Proteinquelle spannend macht. Gut zu wissen: 100 Gramm enthalten rund 15 Gramm Eiweiß.
Auch enthält er reichlich ungesättigte Fettsäuren, Nährstoffe wie Calcium, Phosphor und Magnesium, B-Vitamine (wie B3, B6 und B7), Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe.
Kann Soja auch gesundheitsschädlich sein?
In Maßen ist Soja unbedenklich. Wenn Sie Probleme mit der Schilddrüse haben und unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, sollten Sie weitgehend auf Soja verzichten. Warum? Der Bohnenquark kann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen und die Funktion des Organs beeinträchtigen. Zudem gilt: Wenn Sie Schilddrüsenhormone nehmen, sollten Sie diese nicht zusammen mit Sojaprodukte einnehmen. Diese können die Hormonaufnahme behindern.
Was ist gesünder, Fleisch oder Tofu?
Eine weitere Frage, die sich viele stellen. Ist Tofu gesünder als Fleisch? Um diese Frage beantworten zu können, vergleichen wir beides hinsichtlich ihres Gehalts an Protein, Nährstoffe und Fett.
- Protein:
Wenn es um den Proteingehalt geht, ist dieser bei Fleisch höher als bei Tofu. Wie eben bereits erwähnt, hat der Bohnenquark schätzungsweise 15 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm. Dieselbe Menge Rindfleisch hat einen Proteingehalt von 26 Gramm. Hähnchenbrust im Vergleich hat 20 Gramm. - Nährstoffe:
Auch enthält Fleisch im Gegensatz zu Tofu das Vitamin B12, welches ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier und Milchprodukte vorkommt. Allerdings hat Tofu einen höheren Anteil an Mineralien, insbesondere an Calcium und Magnesium. - Fett:
Und wie sieht’s mit Fett aus? 100 Gramm Tofu haben gerade einmal 10 Gramm Fett, was hauptsächlich aus gesunden, ungesättigten Fettsäuren besteht. Diese unterstützen die Vitaminaufnahme und wirken sich positiv auf Ihren Cholesterinspiegel aus. Je nach Fleischsorte kann der Fettanteil 15 Gramm betragen – was zum Beispiel bei Rind der Fall sein kann. Hierbei handelt es sich größtenteils um gesättigte Fettsäuren, diese sind weniger gesund und können sich ungünstig auf Ihre Blutfettwerte auswirken. Ein erhöhter Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch kann das Risiko für Darmkrebs, Diabetes und koronare Erkrankungen erhöhen.
Und ein weiterer, äußerst wichtiger Punkt, der für einen Verzehr von Tofu spricht, ist ganz klar das Tierwohl. Wem Tiere am Herzen liegen und Massentierhaltung nicht unterstützen möchte – denn 98 Prozent des verzehrten Fleisches stammt hierzulande aus Massentierhaltung – entscheidet sich ganz klar für Tofu als Fleischersatz.
Wie umweltfreundlich ist Tofu?
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Tofu immer eine bessere Öko-Bilanz als Fleisch hat. Denn für die Produktion von 1 kg Tofu werden nur rund 1 kg Treibhausgase ausgestoßen. Pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO₂ freigesetzt. Oftmals wird Tofu nachgesagt, dass der Anbau Ökosysteme zerstört und für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich ist. Der größte Teil (knapp 80 Prozent) des weltweit angebauten Sojas stammt aus Brasilien, den USA und Argentinien und wird zu Tierfutter verarbeitet. Sojabohnen, die für Tofu, Sojadrinks und andere pflanzliche Alternativprodukte verwendet werden und für den deutschen Markt vorgesehen sind, kommen aus europäischem Anbau, entweder selbst aus Deutschland oder aus Nachbarländern.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Nicht selten kommt Gentechnik für den Soja-Anbau zum Einsatz. Um auf diese zu verzichten, sollten Sie Produkte in Bio-Qualität wählen. Achten Sie auf Siegel wie Demeter, Naturland oder Bioland. Die Sojabohnen sollten bevorzugt in Europa angebaut werden.
Unsere liebsten Tofu-Rezepte
Hunger bekommen? Der Bohnenquark lässt sich wunderbar vielseitig zubereiten und kann eingelegt, gewürzt, gebacken oder gebraten werden. Wir stellen Ihnen in unserer Bilderstrecke unsere liebsten Rezepte mit Tofu vor.