Öko-Test 2024: Finger weg von diesen Vitaminpräparaten für Kinder

Multivitaminpräparate für Kinder sind nicht zu empfehlen – wenn es nach den jüngsten Ergebnissen von Öko-Test geht. Das Verbrauchermagazin hat insgesamt 21 Multivitaminpräparate getestet – jedes einzelne ist im Test durchgefallen! Die Gehalte an Vitaminen und Mineralstoffen liegen in vielen Fällen sogar über den Empfehlungen der Experten.

Bei einem Vitamin- und Nährstoffmangel greifen wir Erwachsene gut und gerne auf Supplemente zurück. Auch für Kinder gibt es spezielle Präparate, die im jüngsten Öko-Test überprüft wurden. Grundsätzlich sind Produkte, die mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert sind, für Kinder nicht empfehlenswert - das sagen Experten und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Eine normale und ausgewogene Ernährung ist vollkommen ausreichend und versorgt Kinder mit allen wichtigen Nährstoffen. 

Multivitaminpräparate überschneiden im Öko-Test empfohlene Referenzwerte

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat in seinem jüngsten Test verschiedene Präparate im Labor überprüft. Kurzum: Dreiviertel der Präparate überschritten mit einem oder mehreren Bestandteilen die Referenzwerte der DGE für eine oder mehrere Altersgruppen. 

Die Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln bergen nicht immer ein risikofreies Potenzial. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat daher Vorschläge für Höchstmengen entwickelt, um Überversorgungen zu vorzubeugen. Diese berücksichtigen bereits über die Nahrung aufgenommene Vitamine und Mineralstoffe und geben den maximalen Restbedarf an.

Das Ergebnis: Zehn Nahrungsergänzungen halten die Höchstmengenvorschläge des BfR nicht ein. Enthaltenes Vitamin A ist in jedem vierten Produkt über dem BfR- Höchstmengenvorschlag.

Öko-Test findet Zusatzstoffe

Kritik gab es auch für umstrittene Zusatzstoffe. So wurde im Produkt Raab Vitalfood Multivitamin für Kinder Carboxymethylcellulose gefunden. In Tierversuchen konnte festgestellt werden, dass es zu Darmentzündungen führen kann. Auch wurden in diesem und einem weiteren Präparat von Orthomol Phosphat nachgewiesen. Zu hohe Mengen können die Nieren belasten.

Punktabzug für fehlende Warnhinweise

Die Kritik nimmt kein Ende. So wertete Öko-Test auch Produkte ab, die keine Warnhinweise auf den Verpackungen haben und/oder die mit fragwürdigen Auslobungen werben. 

Alle Multivitaminpräparate für Kinder fallen bei Öko-Test durch:

Wie schon anfangs erwähnt: Kein Multivitaminpräparat konnte im Test glänzen. Einige der Testverlierer (Note „Ungenügend“) sind:

  • Mivolis Multivitamin-Bärchen für Kinder, Fruchtgummis
  • Daily Vegan Super-Powers Vitamine & Mineralien für Kids, Kautabletten
  • Gloryfeel Multivitamin Fruchtgummis
  • White Omega Kids Immun, Kapseln

Auch spannend: Öko-Test 2024: Finger weg von diesen Tiefkühlpommes >>

Vitamine satt: Tipps für eine gesunde Ernährung

In der Regel können Kinder alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung erhalten. Doch vielen Kinder essen zum Beispiel Gemüse nur ungern oder essen sehr einseitig. Da Kinder im Vergleich zu Erwachsenen empfindlicher auf Bitterstoffe reagieren, bleiben oftmals Rosenkohl, Spinat und Co. auf dem Teller liegen, was viele Eltern oft zum Verzweifeln bringt. 

Damit Ihr Kind dennoch ausgewogen isst, sollten Sie ihm eine Breite an Lebensmitteln anbieten, einschließlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milchprodukten, magerem Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchten. Dadurch wird sichergestellt, dass Kinder eine Vielzahl von Mineralstoffen und Vitaminen erhalten. Lassen Sie Ihre Kinder bei der Zubereitung von Mahlzeiten und Snacks helfen. Wenn sie Gemüse schneiden, rühren oder würzen, sind sie eher bereit, es zu probieren und zu essen.

Ein weiterer Tipp: Bereiten Sie die Lebensmittel unterschiedlich zu. Kinder essen Gemüse meist lieber roh als gekocht oder zu einer Sauce verarbeitet. Auch können Sie Gemüse in Suppen oder Aufläufen „verstecken“. 

Wann Kinder Vitaminpräparate einnehmen sollen

Kinder sollten Vitaminpräparate nur dann einnehmen, wenn dies von einem Arzt oder Kinderarzt empfohlen wird, insbesondere wenn das Kind eine spezielle Diät hat, bestimmte Nahrungsmittelallergien hat oder bestimmte Krankheiten oder Mangelzustände vorliegen. Es ist wichtig, dass Eltern vor der Verabreichung von Vitaminpräparaten mit einem Arzt sprechen, um sicherzustellen, dass sie die richtige Dosierung und Art der Ergänzung wählen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass übermäßige Mengen an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen schädlich sein können. Daher sollten Eltern niemals eigenständig hohe Dosen von Vitaminpräparaten an ihre Kinder verabreichen, ohne vorher einen Arzt zu konsultieren.

Für mehr spannende Themen folgen Sie vital.de auf Instagram, Facebook, WhatsApp, Pinterest und Google News. Spannende Themen, leckere Rezeptideen und regelmäßige Gewinnspiele gibt es in unserem Newsletter – jetzt kostenlos anmelden!