Super-Food Spirulina: So gesund ist die Mikroalge

Die Mikroalge trumpft mit einer enormen Nährstoffdichte auf. Als Teil einer ausgewogenen Ernährung kann Spirunila uns viele Vitamine und Mineralstoffe liefern, die unsere Gesundheit unterstützen.

Was ist Spirulina?

Die größten Produzenten von Sauerstoff auf der Erde sind nicht Bäume. Tatsächlich kommt der Großteil des Sauerstoffs, den wir zum Leben brauchen, aus den Meeren und Gewässern. Dort produzieren Plankton und Algen mithilfe der Photosynthese Unmengen O₂. Besonders fleißig dabei ist die Mikroalge Spirulina.

Im Video: Diese Superfoods haben es in sich

Spirulina ist eine blaugrüne Mikroalge, die in Süß- und Salzwasserseen vorkommt. Sie wird oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, da sie eine hohe Konzentration an Nährstoffen enthält.

Spirulina ist reich an Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Es enthält auch essenzielle Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren. Aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts wird Spirulina oft als Superfood bezeichnet.

Wie reich an wichtigen Nährstoffen Spirulina ist, zeigt die folgende Liste der Inhaltsstoffe eines einzigen Teelöffels (etwa sieben Gramm):

  • Eiweiß: 4 Gramm
  • ungesättigte Fettsäuren: 1 Gramm
  • Vitamin B1: 14 Prozent des Tagesbedarfs
  • Vitamin B2: 20 Prozent des Tagesbedarfs
  • Vitamin B3: 6 Prozent des Tagesbedarfs
  • Kupfer: fast 50 Prozent des Tagesbedarfs
  • Eisen: etwa 10 Prozent des Tagesbedarfs

Aber: Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel wird von vielen Herstellern als Superfood mit besonderen Gesundheitseffekten angepriesen. Die Verbraucherzentrale weist allerdings darauf hin, dass es bisher keine stichhaltigen wissenschaftlichen Studien gibt, die die Wirkung von Spirulina gegen Krankheiten, zur Gewichtsreduktion, gegen Asthma, Allergien oder Diabetes bestätigen.

Spirulina Wirkung: 3 Gründe, mehr von der Mikro-Alge zu essen

Kann Immunsystem unterstützen

Als Teil einer ausgewogenen Ernährung kann Spirulina das Immunsystem stärken. Die Mikroalge enthält eine ganze Reihe entzündungshemmender Stoffe. Besonderes Augenmerk wird in der Forschung auf das Antioxidans Phytocyanin gelegt. Der Stoff verleiht der Alge ihre charakteristische blaugrüne Farbe und kann freie Radikale in unserem Körper bekämpfen.

Scheint Cholesterin zu senken:

Die Spirulina Wirkung auf unsere Blutfettwerte und Gefäßgesundheit wird in der Wissenschaft noch untersucht. Es gibt aber Hinweise darauf, dass Spirulina als Teil einer ausgewogenen Ernährung schlechtes LDL-Cholesterin senken kann. 2014 konnten Forschende in einer Studie beobachten, dass 1 Gramm Spirulina am Tag den Wert des schlechten LDL-Cholesterins bei Studienteilnehmenden um 10 Prozent senken konnte.

Scheint Muskelkraft und Ausdauer zu verbessern:

In einzelnen Studien konnte beobachtet werden, dass Nahrungsergänzung mit Spirulina in einigen Fällen scheinbar die Ausdauer und Muskelkraft während des Sports erhöhte. Solche positiven Auswirkungen könnten für Fitness und Training bedeutsam sein. Weitere Studien müssen hier folgen, um die Mechanismen hinter den beobachteten Wirkungen zu erklären.

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Wie nehme ich Spirulina am besten zu mir?

Spirunila als Nahrungsergänzungsmittel wird in verschiedenen Formen angeboten. Am beliebtesten sind:

Pulver: Das Spirulina-Pulver kann in Wasser, Saft oder Smoothies gemischt werden. Die empfohlene Dosierung variiert je nach Produkt, daher sollten Sie die Anweisungen auf der Verpackung beachten.

Tabletten/Kapseln: Spirulina-Tabletten oder -Kapseln werden normalerweise mit ausreichend Wasser eingenommen. Die empfohlene Dosierung variiert je nach Produkt, daher sollten Sie die Anweisungen auf der Verpackung beachten.

Worauf muss ich beim Kauf von Spirulina achten?

Der Verbraucherschutz warnt immer wieder vor Verunreinigungen und Belastungen mit Schadstoffen in Spirulina-Produkten. Es gibt keine Qualitätsstandards für Spirulina-Produkte – Hersteller können also so viel oder so wenig Mikroalgen in ihren Produkten verarbeiten, wie sie wollen. In der Vergangenheit wurden in ausländischen Spirulina-Pulvern und -Tabletten schon krebserregende aromatische Kohlenwasserstoffe oder Schwermetallrückstände nachgewiesen. Wer also auf Nummer Sicher gehen will, sollte Spirulina nur von vertrauenswürdigen europäischen Herstellern kaufen

Achten Sie auf BIO-Siegel oder andere europäische Zertifikate. Mitunter bringen deutsche Hersteller auch DIN-Angaben auf den Verpackungen unter – hier können Sie sich wenigstens sicher sein, dass die Produktion mit Schadstoffkontrollen ablief. 

Ist Spirulina ein Super-Food?

Nein. Die Nährstoffe der Mikroalge Spirulina sehen zwar beeindruckend aus. Doch wirklich große Effekte im menschlichen Körper sind durch sie nicht zu erwarten.

Nehmen wir uns etwa den Eiweißgehalt vor: Zwar enthält ein Teelöffel Spirulina etwa vier Gramm Eiweiß, doch um unseren Tagesbedarf zu decken, oder ihm zumindest merklich zuzutragen, müssten wir enorm viel Spirulina essen. Das ist unrealistisch und kaum machbar. 

Auch der Gehalt an Vitamin B12 sieht zunächst bemerkenswert aus. Doch wie eine Gesundheitsexpertin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Interview mit der Apotheken Umschau sagt, stünde das Vitamin B12 in Spirulina nicht in einer für uns Menschen verwertbaren Form zur Verfügung. 

Was machen wir nun also aus Spirulina?

Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung kann Spirulina nicht schaden. Mit Spirulina-Pulver im Porridge oder Tabletten zur Nahrungsergänzung können Sie Ihrem Körper zusätzlich ein paar Nährstoffe beisteuern. Ein Wundermittel ist die Mikroalge aber nicht. Die besonders wichtigen Nährstoffe im Spirulina – Eiweiß, Eisen, Vitamin B12 – können Sie viel einfacher auch mit heimischen Grundnahrungsmitteln zu sich nehmen – günstiger ist das ohnehin.