
Das passiert, wenn Sie Kurkuma überdosieren
Von der traditionellen ayurvedischen Medizin bis hin zu modernen Superfood-Trends wird Kurkuma für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile gepriesen. Allerdings, eine Überdosierung von Kurkuma kann unerwartete und teilweise ernsthafte Nebenwirkungen mit sich bringen. In diesem Artikel beleuchten wir, was passieren kann, wenn Sie es mit dem "goldenen Gewürz" übertreiben:
1. Verdauungsbeschwerden: Die häufigste Nebenwirkung
Eine der häufigsten Folgen einer Kurkuma-Überdosierung sind Verdauungsprobleme. Zu viel des Gewürzes kann zu Übelkeit, Durchfall, Blähungen und sogar Erbrechen führen. Der Hauptwirkstoff Curcumin kann die Magenschleimhaut reizen, was besonders bei der Einnahme auf nüchternen Magen zu einem unangenehmen brennenden Gefühl führen kann.
2. Gallensteine und Gallenkoliken
Kurkuma hat eine gallenfördernde Wirkung, was normalerweise als positiv für die Verdauung gilt. Bei Menschen mit Gallensteinen kann eine Überdosierung jedoch zu schmerzhaften Gallenkoliken führen. Daher wird Personen mit bekannten Gallenproblemen generell von einer erhöhten Kurkuma-Einnahme abgeraten.
3. Blutgerinnungsstörungen
In seltenen Fällen kann eine Überdosierung von Kurkuma zu einer verlangsamten Blutgerinnung führen. Dies erhöht bei Menschen mit Blutungsstörungen das Risiko für Blutungen und Blutergüsse. Besondere Vorsicht ist daher bei Personen geboten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
4. Allergische Reaktionen
Obwohl selten, können allergische Reaktionen auf Kurkuma auftreten. Diese können von leichten Hautausschlägen bis hin zu schweren anaphylaktischen Reaktionen reichen. Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion sollte die Einnahme sofort gestoppt und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
5. Leberschäden bei Langzeitanwendung
Besonders alarmierend sind neuere Berichte über mögliche Leberschäden durch eine langfristige Überdosierung von Kurkuma-Präparaten. Ein kürzlich veröffentlichter Fallbericht beschreibt eine 36-jährige Frau, die nach sechsmonatiger täglicher Einnahme eines Curcuma-Extrakts eine schwere Leberschädigung entwickelte.
Welche Dosierung von Kurkuma wird als sicher betrachtet?
Die als sicher betrachtete Dosierung von Kurkuma bzw. seinem Hauptwirkstoff Curcumin wird von verschiedenen Behörden und Studien wie folgt angegeben:
- Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tägliche Höchstdosierung von 2 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht.
- Der Acceptable Daily Intake (ADI) für Curcumin beträgt 3 mg pro kg Körpergewicht und Tag, was bei einem 70 kg schweren Erwachsenen einer täglichen Aufnahme von 210 mg Curcumin aus allen Quellen entspricht.
- Für die Verwendung als Gewürz wird oft eine tägliche Einnahme von etwa 1 bis 3 Gramm Kurkumapulver (etwa ein Teelöffel) als Standarddosis empfohlen.
- In Indien, wo Kurkuma traditionell häufig verwendet wird, liegt die tägliche Aufnahme bei etwa 60-100 mg Curcumin für eine 60 kg schwere Person.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Empfehlungen für den langfristigen Konsum gelten und dass höhere Dosen, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, zu Nebenwirkungen führen können. Bei der Verwendung von Kurkuma als Gewürz in üblichen Mengen besteht in der Regel kein Risiko einer Überdosierung.
Welche Lebensmittel enthalten Kurkuma?
Hier sind einige der häufigsten Lebensmittel, die Kurkuma enthalten:
- Curry-Gerichte: Kurkuma ist ein Hauptbestandteil von Curry-Gewürzmischungen und verleiht diesen Gerichten ihre charakteristische gelbe Farbe und den mildwürzigen Geschmack.
- Currypulver: Da Kurkuma ein Hauptbestandteil von Currypulver ist, finden sich die enthaltenen Curcuminoide in vielen Curry-Gerichten wieder.
- Goldene Milch: Ein trendiges Getränk, das aus Milch oder pflanzlicher Milch, Kurkuma, Ingwer, Zimt und anderen Gewürzen zubereitet wird.
- Senf, Margarine und Mayonnaise: Kurkuma wird in der Lebensmittelindustrie als natürlicher Farbstoff verwendet und findet sich daher in diesen Produkten wieder.
- Asiatische Gerichte: Kurkuma wird häufig in asiatischen Speisen wie Reis-, Nudel- oder Couscous-Gerichten verwendet, um ihnen Farbe und Geschmack zu verleihen.
- Dips und Saucen: Kurkuma wird oft in Dips und Saucen eingesetzt, um ihnen eine leuchtend gelbe Farbe und einen würzigen Geschmack zu geben
- Yogi-Tee: Einige Varianten des Yogi-Tees enthalten Kurkuma als Zutat, um dem Tee eine gesundheitsfördernde Wirkung zu verleihen.
Diese Lebensmittel nutzen die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Kurkuma und bieten gleichzeitig eine Vielzahl von Geschmacksmöglichkeiten.
Quellen: