
Kichererbsenmehl bietet einige Vorteile
Sich im Dschungel der Mehl-Alternativen zurechtzufinden, ist manchmal gar nicht so einfach. Längst gibt es zahlreiche – gesündere – Abwandlungen vom herkömmlichen Weizenmehl.
Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit
Ein Kandidat unter den Mehlsorten ist Kichererbsenmehl, das tatsächlich einige interessante Vorteile mit sich bringt. Es ist nicht nur glutenfrei, sondern auch reich an Eiweiß und Ballaststoffen, was es zu einer hervorragenden Wahl für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit macht. Zudem ist es niedrig glykämisch, was bedeutet, dass es den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt – besonders vorteilhaft für Diabetiker und Menschen, die auf ihren Zuckerhaushalt achten.
Doch ist Kichererbsenmehl wirklich ein „Superfood“, wie es immer wieder behauptet wird? Es gibt keine Zweifel an seinen gesundheitlichen Vorteilen, aber viele der Hype-Versprechen – wie etwa „das Geheimnis für Gewichtsverlust“ oder „Wundermittel für den Darm“ – sind oft zu schön, um wahr zu sein. In Wahrheit hat Kichererbsenmehl wie jedes andere Lebensmittel sowohl Vor- als auch Nachteile und sollte im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert werden.
Ideal zum Backen
Für den täglichen Einsatz in der Küche eignet sich Kichererbsenmehl sehr gut – sei es für Pfannkuchen, Pizzateig, Falafel oder indische Fladenbrote. Es bietet eine nussige, leicht erdige Note, die viele Gerichte bereichern kann.
Fazit: Kichererbsenmehl ist definitiv ein praktisches, gesundes Produkt, aber es ist kein „Wundermittel“. Statt es als Zauberzutat zu sehen, sollte es als wertvolle Ergänzung in der Küche genutzt werden.
Kichererbsenmehl & andere Mehlsorten
Kichererbsenmehl schneidet in den Nährwerten im Vergleich zu anderen Mehlsorten besonders gut ab, insbesondere wenn es um Eiweißgehalt, Ballaststoffe und Vitamine geht. Hier ist ein Überblick, wie Kichererbsenmehl im Vergleich zu anderen gängigen Mehlsorten abschneidet:
1. Eiweißgehalt
Kichererbsenmehl ist bekannt für seinen hohen Eiweißgehalt. Es enthält etwa 22 g Eiweiß pro 100 g, was es zu einer hervorragenden Quelle für pflanzliches Eiweiß macht. Zum Vergleich:
- Weizenmehl (Typ 405): ca. 10 g Eiweiß pro 100 g
- Dinkelmehl (Type 630): ca. 12 g Eiweiß pro 100 g
- Hafermehl: ca. 14 g Eiweiß pro 100 g
Kichererbsenmehl bietet also fast doppelt so viel Eiweiß wie gängiges Weizenmehl, was es besonders vorteilhaft für Menschen mit einem erhöhten Proteinbedarf macht, wie zum Beispiel Vegetarier oder Veganer.
2. Ballaststoffe
Mehl aus Kichererbsen ist ebenfalls reich an Ballaststoffen, mit etwa 10 g pro 100 g. Das ist deutlich mehr als bei den meisten anderen Mehlsorten:
- Weizenmehl: ca. 2,5 g Ballaststoffe pro 100 g
- Dinkelmehl: ca. 6 g Ballaststoffe pro 100 g
- Hafermehl: ca. 7 g Ballaststoffe pro 100 g
Ballaststoffe sind wichtig für die Verdauung, das Sättigungsgefühl und die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Kichererbsenmehl unterstützt daher eine gesunde Verdauung und trägt zu einer besseren Darmgesundheit bei.
3. Fettgehalt
Kichererbsenmehl hat einen höheren Fettgehalt als Weizenmehl oder Dinkelmehl, allerdings handelt es sich dabei vor allem um gesunde pflanzliche Fette. Der Fettgehalt liegt bei etwa 6 g pro 100 g. Zum Vergleich:
- Weizenmehl: ca. 1 g Fett pro 100 g
- Dinkelmehl: ca. 2,5 g Fett pro 100 g
- Hafermehl: ca. 7 g Fett pro 100 g
Obwohl der Fettgehalt relativ hoch ist, handelt es sich hauptsächlich um ungesättigte Fette, die als gesund gelten.
4. Mineralien und Vitamine
Die Mehl-Variante ist eine gute Quelle für Mineralien wie Magnesium, Eisen und Zink. Zudem enthält es auch Folat, ein B-Vitamin, das besonders wichtig für die Zellteilung und das Immunsystem ist. Im Vergleich dazu:
- Weizenmehl enthält im Vergleich weniger Vitamine und Mineralstoffe, da viele dieser Nährstoffe bei der Verarbeitung entfernt werden.
- Hafermehl enthält ebenfalls eine gute Menge an Magnesium, aber weniger Folat und Eisen im Vergleich zu Kichererbsenmehl.
5. Kohlenhydrate
Kichererbsenmehl hat einen niedrigen glykämischen Index im Vergleich zu Weißmehl, was bedeutet, dass es den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt. Der Kohlenhydratgehalt liegt bei etwa 50–60 g pro 100 g, was es zu einer geeigneten Wahl für Menschen ist, die auf ihre Kohlenhydrataufnahme achten, z. B. Diabetiker oder Menschen, die abnehmen möchten.