Warum bekomme ich von Haferflocken Blähungen?

Haferflocken gelten als Superfood, doch manchmal sorgen sie für unangenehme Blähungen. Wir verraten, welche Ursachen dahinterstecken können und was Sie dagegen tun können. 

Schüssel mit Haferflocken© Adobe Stock/5second
So lecker und gesund Haferflocken sein können, sie können auch Blähungen verursachen. 

Auf den ersten Blick erscheinen Haferflocken unscheinbar, aber das täuscht. Das Getreide ist voller gesunder Nährstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und Vitamin B. Die kleinen Flocken enthalten lösliche Ballaststoffe, die dabei helfen können, den Cholesterinspiegel zu senken, die Verdauung zu verbessern und zu einer langanhaltenden Sättigung beitragen. Ballaststoffe werden langsamer verdaut, was dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Heißhungerattacken zu vermeiden.

Blähungen nach Haferflocken-Verzehr: Ursachen

So gesund Haferflocken auch sind, kann es nach dem Verzehr zu Beschwerden kommen: Unter anderem können Blähungen auftreten.

Unter anderem kann es an den Ballaststoffen liegen: Diese können sich zwar positiv auf die Verdauung auswirken, da sie die Darmbewegungen verbessern. Zudem binden Ballaststoffe Wasser im Darm und machen den Stuhl weicher, was Verstopfungen vorbeugen kann. Allerdings können sie Blähungen hervorrufen, wenn sie im Darm fermentiert werden. Dabei produzieren die Bakterien im Darm Gase wie Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan. Diese Gase können Blähungen und einem aufgeblähten Gefühl hervorrufen. Auch das erhöhte Stuhlvolumen kann zu einer verstärkten Gasbildung führen.

Und: Wenn Sie Ihre Ernährung von heute auf morgen völlig umstellen und mehr Ballaststoffe zu sich nehmen, muss sich Ihr Darm an die Veränderungen erst einmal gewöhnen, weshalb es temporär zu Blähungen, Bauschmerzen und Völlegefühl kommen kann. 

Wichtig: Wenn Sie regelmäßig unter starken Blähungen leiden, könnte es ratsam sein, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Ursachen abzuklären und individuelle Empfehlungen zu erhalten.

Wie äußert sich eine Haferunverträglichkeit?

Ein weiterer Grund für Ihre Beschwerden können Unverträglichkeiten sein, insbesondere kann eine ausgeprägte Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) dahinter stecken. Zwar ist Hafer von Natur aus glutenarm, aber er kann aufgrund von Kreuzkontamination während des Anbaus, der Verarbeitung oder des Transports mit Gluten verunreinigt werden. Menschen mit Zöliakie reagieren empfindlich auf glutenhaltigen Hafer.

Auch ist in Hafer das Protein Avenin enthalten, das ähnlich wie Gluten wirkt. Manche Menschen können auf Avenin empfindlich reagieren und Symptome einer Unverträglichkeit entwickeln.

Neben Magen-Darm-Beschwerden können weitere Anzeichen einer Unverträglichkeit gegenüber Hafer Hautreaktionen, Müdigkeit und Erschöpfung sowie Kopfschmerzen sein. 

Haferflocken: So vermeiden Sie Blähungen

Wenn Sie sehr empfindlich auf Haferflocken reagieren, sollten Sie bestimmte Lebensmittel meiden, die Ihre Beschwerden verschlimmern können:

Wenn Sie Haferflocken in Kombination mit Milchprodukten verzehren, kann es ebenfalls zu Verdauungsbeschwerden und Blähungen kommen. Gerade dann, wenn Sie keine Laktose vertragen. Bestimmte Süßstoffe wie Sorbitol, Xylitol oder Mannitol können bei manchen Menschen zu Blähungen führen, da sie schlecht von den Darmbakterien abgebaut werden können.

Um Haferflocken verträglicher zu machen und Blähungen zu vermeiden, können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Langsame Gewöhnung: Steigern Sie die Menge an Haferflocken schrittweise, damit Ihr Verdauungssystem Zeit hat, sich an die Ballaststoffe zu gewöhnen.
  2. Einweichen: Weichen Sie Haferflocken über Nacht in Wasser oder pflanzlicher Milch ein. Dies reduziert den Gehalt an FODMAPs und erleichtert die Verdauung.
  3. Kochen statt Rohverzehr: Durch das Kochen der Haferflocken wird die Struktur der Ballaststoffe verändert, was ihre Verdaulichkeit verbessert.
  4. Verwendung von glutenfreien Haferflocken: Einige Menschen reagieren empfindlicher auf Gluten, was auch bei Haferflocken Blähungen verursachen kann. Glutenfreie Haferflocken könnten hier eine Lösung bieten.
  5. Kombination mit Probiotika: Die Aufnahme von probiotischen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln kann helfen, die Darmflora zu stabilisieren und die Verdauung zu verbessern.

SOS-Tipps gegen Blähungen

Wenn Sie Blähungen haben, können Sie mit einigen Tipps und altbewährten Hausmitteln Abhilfe verschaffen: 

  • Trinken Sie ausreichend Wasser, besonders wohltuend ist ein Fencheltee. In der Knolle sind ätherische Öle wie Anethol enthalten, die Gase im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren
  • Eine Wärmflasche oder ein warmes Handtuch auf dem Bauch kann Entspannung und Linderung bei Blähungen bieten.
  • Ein kleiner Spaziergang regt die Darmbewegung anregen und unterstützt die Verdauung.