Künstliche Befruchtung: Was Sie wissen müssen

Sie haben einen unerfüllten Kinderwunsch und ziehen eine künstliche Befruchtung in Erwägung? Wir stellen Ihnen verschiedene Methoden vor. 

Ein unerfüllter Kinderwunsch zählt leider immer noch zu den gesellschaftlichen Tabu-Themen. Dabei ist Kinderlosigkeit, anders als die meisten annehmen, weit verbreitet. Laut Angaben von Pro Familia wartet jede dritte Frau mit Kinderwunsch länger als ein Jahr darauf, schwanger zu werden. Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit gibt es viele. Erkrankungen wie Endometriose oder das PCO-Syndrom können den Zyklus oder den Eisprung beeinträchtigen. Bei Männern kann es an der Qualität der Spermien liegen. Diese können zum Beispiel nicht beweglich oder funktionsfähig genug sein.

Video: Künstliche Befruchtung – wann zahlt die Krankenkasse?

Um dennoch den Wunsch nach einem eigenen Kind zu erfüllen, kann eine künstliche Befruchtung weiterhelfen. Diese ist auch eine Option für Single-Frauen und LGBTQ-Paare, die biologisch keine Kinder bekommen können. Die Zahl der Kinderwunschbehandlungen hat in den letzten Jahren zugenommen, wie das Jahrbuch des Deutschen IVF-Registers (DIR) darlegt. Wurden 1997 circa 6.500 Kinder nach einer Kinderwunschbehandlung geboren, beträgt der Anteil im Jahr 2020 über 22.200.

Verschiedene Methoden der künstlichen Befruchtung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung. Suchen Sie sich Rat in einer Kinderwunschklinik. Dort werden Sie umfassend von Fachärzten beraten, die verschiedene Untersuchungen durchführen, um die für Sie passende Option der künstlichen Befruchtung zu finden.

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten unterschieden werden. Methoden, die innerhalb des Körpers ablaufen und Methoden, die außerhalb des Körpers im Labor zu einer Befruchtung führen.

Intrauterine Insemination (IUI):

Hierbei handelt es sich um die häufigste Technik der Kinderwunschbehandlung. Das Sperma wird mithilfe einer Spritze direkt in die Gebärmutter injiziert. Die Insemination wird häufig angewendet, wenn die Spermienmenge zu gering ist oder die Qualität nicht ausreichend ist. Auch bei unregelmäßigen Eisprüngen kann diese Form der künstlichen Befruchtung infrage kommen.

Intratubare Gametentransfer (GIFT):

Um die Chance einer Befruchtung zu erhöhen und mehrere Eizellen heranreifen zu lassen, werden die Eierstöcke mit Hormonen stimuliert. Im Anschluss werden die Eizellen entnommen und mit aufbereitetem Sperma in einen Eileiter gespritzt. Da das Risiko einer Eileiterschwangerschaft zunimmt und diese Methode weniger erfolgversprechend ist, kommt sie zunehmend seltener zum Einsatz.

In-vitro-Fertilisation:

Die Befruchtung findet nicht im Körper der Frau statt, sondern im Labor. Vor der eigentlichen Behandlung wird eine Hormonstimulation durchgeführt. Aufgrund dessen werden die Eierstöcke dazu angeregt, mehr Eibläschen reifen zu lassen. Entnommene Eizellen werden mit Samenzellen zusammengebracht. Gelingt eine Befruchtung, werden ein bis drei Embryonen in die Gebärmutter übertragen. 

Mehr Informationen rund um Behandlungsmöglichkeiten und finanzieller Förderung finden Sie hier, auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.