Folsäure im Öko-Test: Vor diesen Präparaten sollten Schwangere sich in Acht nehmen

Folsäure ist in der Schwangerschaft enorm wichtig. Der Nährstoff unterstützt die Entwicklung des Neuralrohrs des Embryos, hilft bei der Bildung neuer Blutkörperchen für Mutter und Kind und trägt zum normalen Zellwachstum bei. Mit Präparaten als Nahrungsergänzung können Schwangere ihren erhöhten Bedarf leicht decken. Aber nicht alle Präparate können laut Öko-Test empfohlen werden.

Folsäure in der Schwangerschaft beugt Fehlbildungen beim Kind vor

Was die Körper von Frauen während der Schwangerschaft leisten, ist unglaublich. Sie bauen einen kleinen Menschen aus Grundbausteinen menschlichen Lebens zusammen. Dazu benötigen Frauen sehr viel Energie, Kraft und Nährstoffe. Besonders wichtige Nährstoffe für Frauen sind dann etwa:

  • Eisen
  • Kalzium
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Jod

Im Video: Worauf es bei der Ernährung in der Schwangerschaft ankommt

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So wichtig ist Folsäure für Schwangere

Eine besondere Rolle nimmt aber Folsäure (Vitamin B9) ein. Während der Schwangerschaft sollten Frauen täglich etwa 400 Mikrogramm Folsäure zu sich nehmen. Schon vor einer Schwangerschaft wird Frauen mit Kinderwunsch empfohlen, den Folsäurekonsum zu erhöhen.

Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist während der Schwangerschaft besonders wichtig, weil sie eine Schlüsselrolle bei der DNA-Synthese und der Zellteilung spielt. Diese Prozesse sind für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus entscheidend. Insbesondere kann eine ausreichende Aufnahme von Folsäure das Risiko von Geburtsfehlern des Gehirns und des Rückenmarks des Babys, sogenannten Neuralrohrdefekten, reduzieren. Diese Defekte treten sehr früh in der Schwangerschaft auf, oft bevor eine Frau weiß, dass sie schwanger ist. Darüber hinaus kann Folsäure dazu beitragen, das Risiko von anderen Komplikationen wie Frühgeburt oder geringem Geburtsgewicht zu reduzieren.

Glücklicherweise ist es heute nicht schwierig für Schwangere, ihren erhöhten Bedarf an Folsäure zu decken. Mit rezeptfreien Präparaten aus der Apotheke können Schwangere leicht die empfohlene Tagesdosis erhöhen. Nicht alle Präparate sind bedingungslos zu empfehlen. Verbraucherschützer von Öko-Test haben sich 22 Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere genau angesehen. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der getesteten Folsäure-Präparate fallen durch.

Im Öko-Test durchgefallen: Vor diesen Präparaten sollten Schwangere sich in Acht nehmen

Die Verbraucherschützer von Öko-Test analysierten nicht nur die Inhaltsstoffe der Folsäure-Präparate, sondern schaute sich auch die Deklarationen, Health Claims und Hinweise auf den Verpackungen der unterschiedlichen Produkte genau an. 

Die Testergebnisse überraschten: Von 22 Produkten schnitten nur acht mit „gut“ ab, 12 fielen mit „ungenügend“ komplett durch, darunter auch sehr teure Produkte. Zu den Verlierern des Tests gehörten unter anderem: 

  • Femibion 1 (Frühschwangerschaft)
  • Femibiom 2 (Schwangerschaft)
  • Abtei Vita Mama
  • Doppelherz Aktiv Mama Plus mit DHA und Folsäure
  • Doppelherz System Schwangere + Mütter vegan

Den vollständigen Test mit allen Ergebnissen finden Sie direkt bei Öko-Test > >

An diesen und anderen Testverlierern wurde vor allem bemängelt, dass weitere den Präparaten hinzugefügte Mineralstoffe und Spurenelemente teils in stark erhöhten Konzentrationen vorlagen. Die zugefügten Mengen an Eisen etwa sind bei Präparaten für Schwangere besonders problematisch, da zu viel des Nährstoffs zu Frühgeburten führen kann und Auswirkungen auf das Geburtsgewicht der Kinder haben kann. 

Öko-Test kritisierte bei den Verlierern dann auch entsprechende Deklarationsmängel. Hinweise etwa, dass Schwangere Eisen nur nach Absprache mit ihrem behandelndem Arzt oder Ärztin einnehmen sollten, fehlten bei den meisten Produkten. 

Goldgräberstimmung rund ums Baby

Schon 2017 berichtete der Deutschlandfunk in einem Artikel über den neu ausgebrochenen Boom auf dem Markt für Baby- und Kleinkindzubehör. Wenn es um Erstausstattung, Kleidung und Möbel für die kleinsten Familienmitglieder geht, entwickeln sich die Preise seit einiger Zeit nur in eine Richtung: nach oben!

Das Geschäft mit dem Kind boomt, am Markt herrscht eine echte Goldgräberstimmung. Eltern und werdende Eltern sehen sich mit unendlich vielen Produkten, für ihre Kleinen konfrontiert – von denen nur wenige wirklich notwendig sind.

Doch selbst die Grundausstattung wie Kinderwagen, Wickeltisch, Trageschälchen oder Beistellbettchen sind unverhältnismäßig teuer geworden. Für neue Kinderwagen bezahlen Eltern heute durchschnittlich mehr als 350 Euro. Markenmodelle kosten oft sogar 1.000 Euro und mehr.

Um sich bei dem Überangebot an Baby- und Kinderausstattung nicht zu verlieren, sollten Sie ganz genau recherchieren:

  • Was brauchen wir wirklich?
  • Was sind die üblichen Preise am Markt?
  • Gibt es Testergebnisse?
  • Haben Freunde, Bekannte und Familienmitglieder Erfahrungen mit dem Produkt gemacht?
  • Kann ich das Produkt auch gebraucht kaufen?

Lassen Sie sich nicht verrückt machen. Gute Eltern werden nicht durch möglichst viele Babyprodukte gemacht.