Schwindel vor der Periode: Ursachen und schnelle Linderungstipps

Schwindel vor der Periode ist ein häufiges Symptom, das viele Frauen belastet und den Alltag erheblich beeinträchtigen kann. Besonders in der zweiten Zyklushälfte, wenn Östrogen- und Progesteronspiegel Achterbahn fahren, treten vermehrt Kreislaufprobleme auf. Doch was genau verursacht diesen prämenstruellen Schwindel und wie kann man ihm effektiv begegnen?

Schwindel vor der Periode© iStock/bymuratdeniz
Schwindel vor der Periode kann gelindert oder sogar vermieden werden.

Schwindel ist ein häufiges Symptom, das viele Menschen kennen. Er kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie zum Beispiel durch einen niedrigen Blutdruck, eine Dehydrierung oder eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans.

Bei Frauen kann Schwindel auch vor der Periode auftreten. Was hinter dem Schwindel vor der Periode stecken kann – und welche Tipps jetzt helfen.

Warum tritt Schwindel vor der Periode auf?

Vor und während der Periode treten vermehrt Schwindelanfälle auf, oft begleitet von Übelkeit. In den meisten Fällen sind hormonelle Turbulenzen Schuld daran, dass der Kreislauf streikt. Zu den potenziellen Symptomen gehören ebenfalls Kopfschmerzen, Blässe, Herzklopfen und Zittern.

1. Schwindel vor Periode durch hormonelle Veränderungen

Vor der Menstruation schwankt der Hormonspiegel, insbesondere die Hormone Östrogen und Progesteron. Diese Schwankungen können den Blutdruck beeinflussen und Kreislaufprobleme kurz vor der Periode verursachen. Doch was genau passiert da im Körper?

In der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus, auch als Lutealphase bekannt, steigt der Östrogenspiegel zunächst an und erreicht dann seinen Höhepunkt. Gleichzeitig steigt der Progesteronspiegel an, um den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Wenn jedoch keine Schwangerschaft eintritt, fallen beide Hormonspiegel vor Beginn der Menstruation wieder ab.

Diese Hormonschwankungen können verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben, einschließlich der Gefäße im Gehirn. Ein Anstieg des Östrogenspiegels kann die Blutgefäße erweitern, was zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall führen – und somit Schwindel vor der Periode auslösen kann. Gleichzeitig kann ein Abfall des Progesteronspiegels zu einer Verringerung des Blutvolumens führen, was ebenfalls zu einem Blutdruckabfall und Schwindel führen kann.

Hinweis: Es gibt zwar nur sehr wenige Studien über Schwindel und PMS – aber die Forschung hat gezeigt, dass Schwindel aufgrund von Schwankungen des Östrogenspiegels ein häufiges PMS-Symptom ist.

2. Kreislauf vor der Periode durch niedrigen Blutdruck 

Neben hormonellen Veränderungen können auch andere Faktoren Schwindel vor der Periode verursachen, wie zum Beispiel ein niedriger Blutdruck. Denn: In der zweiten Zyklushälfte kann der Blutdruck vorübergehend sinken. Dies kann zu Schwindel kurz vor der Periode führen.

3. Kreislaufprobleme durch Flüssigkeitsretention

Der Körper neigt dazu, vor der Periode mehr Wasser zu speichern, was zu einer leichten Gewichtszunahme führen kann. Diese sogenannte Flüssigkeitsretention kann den Blutdruck beeinflussen und Schwindel verursachen.

4. Niedriger Blutzucker kann Kreislaufprobleme verursachen

Schwankungen im Blutzuckerspiegel vor der Menstruation können Kreislaufprobleme vor der Periode verursachen. Es ist wichtig, regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

So kann sich Schwindel vor der Periode äußern

Schwindel vor der Periode zählt zu den PMS-Symptomen – und kann sich in unterschiedlicher Weise äußern. Einige Frauen spüren nur ein leichtes Unwohlsein, während andere sich sehr schwindelig fühlen und sogar stürzen können.

Häufige Symptome sind:

  • Schwindel
  • Schwindelgefühl
  • Taumeln
  • Schwindel beim Aufstehen oder Hinlegen
  • Schwindel bei Bewegung
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Nervosität

Soforthilfe bei Schwindel vor der Periode

Wenn Ihnen vor der Periode schwindelig wird, ist schnelles Handeln gefragt. Bei den ersten Anzeichen von Schwindel ist es wichtig, Halt zu suchen, um einen möglichen Sturz zu verhindern. Fehlt eine Sitzgelegenheit, setzen Sie sich auf den Boden, atmen Sie tief durch und warten Sie, bis der akute Schwindel nachlässt.

Sobald Sie sich etwas besser fühlen, können Sie Ihren Kreislauf mit einfachen Mitteln wieder in Schwung bringen: Trinken Sie 400 bis 500 Milliliter Wasser – jedoch nicht auf einmal, sondern in Schlückchen. Traubenzucker oder ein Stück Schokolade können den Blutdruck auch rasch ansteigen lassen. Im Ernstfall können auch Heilpflanzen wie Kampfer, Weißdorn und Maiglöckchen in Tropfenform helfen.

5 Tipps zur Linderung und Vorbeugung bei Schwindel vor der Periode

Die folgenden fünf Tipps bieten praktische Ansätze, wie Sie Schwindel vor der Periode lindern und in Zukunft möglicherweise sogar vermeiden können.

  1. Ausreichend trinken: Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um einer Dehydrierung vorzubeugen, die den Schwindel verstärken könnte.
  2. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Vermeiden Sie zu viel Koffein und Zucker.
  3. Bewegung: Leichte körperliche Aktivität kann die Durchblutung fördern und den Schwindel lindern. Versuchen Sie sanfte Übungen wie Spaziergänge oder Yoga.
  4. Entspannungstechniken: Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation, um Stress abzubauen und den Blutdruck zu regulieren.
  5. Akupressur: Drücken Sie leicht auf den Punkt zwischen Daumen und Zeigefinger – dies kann helfen, Schwindel zu lindern.
  6. Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Schwindel: Zyklus bedingt oder krankhaft?

Um zwischen normalem prämenstruellem Schwindel und möglicherweise ernsthaften Erkrankungen zu unterscheiden, sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  1. Zeitlicher Verlauf: Normaler prämenstrueller Schwindel tritt typischerweise etwa 5 Tage vor Einsetzen der Menstruation auf und verschwindet innerhalb von Stunden nach Beginn der Blutung
  2. Begleitsymptome: Prämenstrueller Schwindel geht oft mit anderen PMS-Symptomen wie Reizbarkeit, Angst, Gemütsschwankungen, Ödemen und Brustschmerzen einher
  3. Intensität: Wenn die Symptome so stark sind, dass sie den Alltag und den Allgemeinzustand erheblich beeinträchtigen, könnte es sich um eine prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) handeln
  4. Dauer: Wenn die Symptome über die meiste Zeit der vergangenen 12 Monate vorhanden waren, deutet dies eher auf PMDS hin
  5. Zusätzliche Warnsignale: Wenn der Schwindel von starken Kopfschmerzen, Sehstörungen oder neurologischen Symptomen begleitet wird, könnte dies auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.

Schwindel vor der Periode: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn der Schwindel vor der Periode chronisch wird oder von anderen Symptomen begleitet wird, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dies könnte auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme hinweisen, die weiterer Abklärung bedürfen.