Akupressur gegen Regelschmerzen

Unterleibsschmerzen treten bei vielen Frauen als unangenehme Nebenerscheinung während der Periode auf. Die Krämpfe können so stark sein, dass sie den Alltag Betroffener stark einschränken. Wir erklären, wie Akupressur gegen Regelschmerzen helfen kann. 

Einmal im Monat ist es bei Frauen im gebärfähigen Alter so weit – die Menstruationsblutung setzt ein. Findet keine Befruchtung statt, baut unser Körper die überschüssige Gebärmutterschleimhaut ab und das darin enthaltene Blut sowie Schleimhautteilchen werden ausgeschieden. Damit die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen werden kann, bewirken spezielle Hormone, dass sich die Gebärmutter zusammen zieht. Diese Kontraktionen können entweder unbemerkt bleiben oder – wie es bei vielen Frauen der Fall ist – Schmerzen im Unterleib verursachen, die sich durch ein Ziehen oder Krämpfe äußern können. Die sogenannten Unterleibs- oder Regelschmerzen können sogar bis in den Rücken oder die Beine ausstrahlen. 

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Was ist Akupressur?

Bei Akupressur, japanisch als Shiatsu bezeichnet, handelt es sich um ein Heilverfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei dem ein stumpfer Druck auf bestimmte Körperstellen wie Daumen, Handballen, Ellenbogen oder Knie ausgeübt wird. Dadurch sollen Schmerzen oder andere körperliche Beschwerden therapiert werden – auch eine vorbeugende Behandlung ist möglich. Obendrein sollen die Druckmassagen Stress lindern, bei psychischen Problemen und Schlafstörungen für Abhilfe sorgen und beim Abnehmen unterstützen können.

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Akupressur gegen Regelschmerzen

Sie leiden während Ihrer Periode unter starken Regelschmerzen? Dann gibt es einen Akupressurpunkt, der hier für Abhilfe sorgen kann. Er befindet sich an der Innenseite Ihrer Oberschenkel, eine Hand breit unterhalb des Knies. Massieren Sie den Akupressurpunkt mit Daumen und Zeigefinger und Sie werden merken, dass Ihre Schmerzen schnell besser werden. Auch zur Vorbeugung können Sie die Druckmassage mehrmals täglich für etwa fünf Minuten durchführen. Dass Akupressur bei Regelschmerzen für Linderung sorgen kann, ergab auch eine Studie der Charité Berlin, bei der Frauen mithilfe von einer App per Anleitung eine Selbstakupressur durchführten. Bei den Teilnehmerinnen konnte eine Schmerzreduktion von bis zu 58 Prozent erreicht werden. Weitere wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Akupressur bei Unterleibsschmerzen gibt es bisher nicht. 

Ein weiterer Akupressurpunkt, der bei den Beschwerden helfen soll, ist der Punkt zwischen Oberschenkel und Leiste, mittig der Leistenbeuge. Drücken Sie den Akupressurpunkt mehrmals am Tag für jeweils 15 bis 30 Sekunden. Ein weiterer Akupressurpunkt gegen die Krämpfe ist der Punkt, der sich zwei Finger breit über dem Schambein befindet. Massieren Sie den Punkt über den Tag verteilt für jeweils 15 bis 30 Sekunden. Wenn man dem TikTok-Account "lessiamac" Glauben schenkt, dann kann auch ein Akupressurpunkt am Ohr Regelschmerzen lindern. Wie das geht? Tasten Sie Ihr Ohr nach der dreieckigen Vertiefung am oberen Rand Ihrer Ohrmuschel ab. Sind Sie fündig geworden, nehmen Sie einen Bleistift zur Hand und drücken Sie mit dem Radiergummi-Ende locker auf den genannten Punkt. Massieren Sie ihn für 60 Sekunden in kleinen, kreisenden Bewegungen. Führen Sie dies auch auf der anderen Seite durch.

Das hilft noch bei Unterleibsschmerzen

Hilft die Akupressur nicht gegen Ihre Beschwerden, müssen Sie nicht gleich zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen greifen. Ein wirksames Mittel ist auch Wärme – diese können Sie entweder in Form von einer Wärmflasche, einem Wärmekissen oder einem Wärmepflaster auf der betroffenen Stelle einsetzen. Auch ein wärmendes Vollbad kann bei Krämpfen und Ziehen wohltuend wirken. Abgesehen davon können Yoga und leichte Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, Meditation sowie bestimmte Heilpflanzen helfen.