1. Zu langsam laufen
Wer langsam läuft, verbrennt mehr Fett – über diese Aussage stolpert man immer wieder. Fakt ist jedoch: Ein längeres Ausdauertraining mit geringerer Intensität trägt nicht unbedingt dazu bei, dass mehr Körperfett verbrannt wird.
Zwar hilft langsames Cardio einen höheren Prozentsatz an Fettkalorien zu verbrennen - aufgrund des niedrigen Energieumsatzes ist die absolute Menge an verbranntem Fett jedoch gering. Bei einer höheren Intensität der Belastung ist die Anzahl der verbrauchten Gesamtkalorien allerdings deutlich höher und somit auch der (absolute) Anteil der verbrannten Fettkalorien.
Unterm Strich gilt also: Je höher die Intensität, desto mehr Kalorien werden verbrannt und je mehr Kalorien Sie verbrennen, desto mehr Gewicht verlieren Sie.
2. Zu viel Stretching nach dem Sport
Entgegen der landläufigen Meinung verringert Stretching nach dem Sport nicht zwangsläufig den Muskelkater und lindert auch keine verletzungsbedingten Beschwerden.
Je intensiver und anstrengender ein Training war, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Muskelkater und desto vorsichtiger sollten Sie mit dem Dehnen nach dem Training sein. Intensives Stretching kann die winzigen Risse in Ihren Muskelfasern eher noch weiter vergrößern.
Ebenfalls gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass ein gedehnter Muskel weniger anfällig für Verletzungen ist. Verletzungen sind auf vielfältige Faktoren zurückzuführen. Zu nennen wären bspw. eine unsachgemäße Technik, ein Ungleichgewicht der relevanten Muskeln oder ein unzureichendes Aufwärmen. Gezielte Dehnübungen, die im Rahmen eines Aufwärmprogrammes vor dem Training durchgeführt werden, können jedoch helfen die Verletzungsgefahr zu verringern.
Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass sich diese Übungen nicht auf die Verlängerung Ihrer Muskeln (statisches Dehnen) konzentrieren, sondern die Muskeln sowie die Stützstrukturen Ihres Körpers (Sehnen, Bänder und Knorpel) auf die Anforderungen des bevorstehenden Trainings vorbereiten (dynamisches Dehnen).
3. Aufs Laufen verzichten
Sie haben sicherlich schon einmal gehört, dass Laufen schlecht für die Knie sei. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist nämlich, dass die erhöhte Belastung beim Laufen die Kniegelenke nachhaltig schädigt und sich mit der Zeit Arthrose oder Gelenkprobleme entwickeln. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Freizeit- und auch Leistungssportler seltener an Kniearthrose erkranken als Menschen, die keinen Sport treiben, und dass Laufen insofern kein Risikofaktor für Kniearthrose sei.
Moderates Lauftraining wirkt für den Knorpel daher eher nicht schädlich, sondern scheint sogar wichtig zu sein, denn durch den Anreiz werden die betreffenden Gelenke stärker durchblutet und wichtige Nährstoffe besser zugeführt.
Fazit: Laufen an sich ist durchaus positiv für Ihre Knie - eine falsche Lauftechnik, ungeeignete Laufschuhe oder gar übertriebenes Training allerdings können Ihren Knien schaden.
4. Zu viel trainieren
Sport ist gesund - doch ab einem bestimmten Punkt kann zu viel Training Ihrer Gesundheit schaden. Fehlen zwischen den Trainingseinheiten die nötigen Erholungspausen, kann sich das sowohl auf die körperliche als auch auf die geistige Leistungsfähigkeit von Sportlern auswirken und Verletzungen fördern. Weitere Anzeichen einer sportlichen Überlastung sind erhöhter Blutdruck, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitverlust, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Hormonelle Störungen, Infektanfälligkeit und häufige Schmerzen in Muskeln oder Gelenken. Man unterscheidet zwischen zwei Klassifizierungen für zu viel Training: Überanstrengung und Übertraining.
Eine Überforderung tritt in der Regel nach mehreren aufeinanderfolgenden Tagen harten Trainings auf. Dies führt dazu, dass Sie sich ausgelaugt fühlen oder ein Muskelkater auftritt, der über das normale Maß hinausgeht. Überlastungen lassen sich durch Ruhepausen leicht rückgängig machen.
Ein Übertraining liegt vor, wenn Anzeichen einer Überlastung oder Verletzung ignoriert werden und weiter trainiert wird. Eine vollständige Erholung von einer Verletzung kann Wochen oder Monate dauern und eine besondere Herausforderung für einen leidenschaftlichen Sportler mit sich bringen. Achten Sie besonders auf ausreichend Schlaf und Ruhephasen, auf gesunde Ernährung und mentales Wohlbefinden, um Symptome eines Übertrainings zu vermeiden.