
In zahlreichen Sportarten wie Klettern, Krafttraining, beim Turnen, Gewichtheben oder im CrossFit werden die Hände häufig stark beansprucht, sodass es zu dicker Hornhaut, Schwielen, rissiger Haut oder gar zu Blasen und offenen Stellen kommt. Da kaputte Hände nur langsam verheilen und das Training somit auch beeinträchtigen, sollten Sie Ihre Hände regelmäßig pflegen. Wir verraten die besten Tipps, wie Sie kaputten Händen vorbeugen und bereits geschädigte Haut für eine schnelle Heilung behandeln.
Die Hände richtig schützen und pflegen
Handschutz während des Trainings
- Handschuhe, Grips oder Tape tragen
Je nach Sportart können Handschuhe oder Grips hilfreich sein, um Kratzer, Schürfwunden oder Blasen vorzubeugen. Beim Klettern oder Bouldern können Sportler die Griffe an der Kletterwand nicht mehr mit genügend Kraft halten, sodass Handschuhe oder Grips hier eher hinderlich wären. Im Kraftsport können Handschuhe hingegen sinnvoll sein. Dabei kommt es aber auf die Wahl der richtigen Handschuhe an, da sonst schnell die Griffkraft oder die Technik leiden. Dünne Handschuhe mit einer Lederfläche eignen sich für das Training mit rauen Hantelstangen. Bei hohen Gewichten kann es jedoch sinnvoll sein, mehr Wert auf die richtige Grifftechnik zu legen. Im CrossFit, eine Sportart, die Ausdauer, Kraft, Schnellkraft , Gewichtheben und turnerische Elemente vereint, kann unterschiedlicher Handschutz sinnvoll sein. Beim Gewichtheben schützt Tape empfindliche Hautpartien und bei Übungen am Rack können Grips oder Handschuhe sinnvoll sein, auch wenn diese das Greifen ein wenig anstrengender gestalten. - So wenig Kreide wie möglich verwenden
Magnesia oder auch Chalk sind ein beliebtes Mittel, um die Hände schnell von Schweiß zu befreien und ihnen gleichzeitig mehr Grip zu verleihen. In der Flüssigkreide stecken jedoch auch Alkohole, welche die Haut zusätzlich austrocknen, sodass sie schneller spröde oder rissig wird. Verwenden Sie daher Kreide nur, wenn es zwingend notwendig ist. Griffkrafttraining kann helfen, dass Sie sich selbst, Gewichte oder Gegenstände bei schwitzigen Händen halten können. - Kraftsport, Gewichtheben und Co. – der richtige Griff schützt
Recht unbekannt ist der sogenannte Hook-Grip, welcher im Langhanteltraining angewendet wird. Statt die Stange mit den Händen zu umgreifen und die Daumen auf den Rücken der Finger abzulegen, wird die Stange umgriffen und die Daumen unter die Finger gelegt. Der Hook-Grip ist zunächst ungewohnt und es kann passieren, dass die Daumennägel in die Haut drücken. Halten Sie deshalb die Fingernägel kurz. Die gute Nachricht: Die Hände gewöhnen sich schnell an den Grip und so wird es auch möglich, schwerer und sicherer Gewichte zu bewegen.
Die richtige Handpflege nach dem Training
- Hornhaut regelmäßig entfernen
Schwielen und Hornhaut entstehen, wenn Reibung und/oder Druck über eine längere Zeit auf die betroffene Hautpartie lastet. Sind die Hände zusätzlich trocken, beginnt die Haut schnell zu spannen, wodurch das Umgreifen von Gegenständen am nächsten Tag schmerzhaft sein kann. Entfernen Sie daher regelmäßig die Hornhaut. Gut eignet sich dafür ein Handbad mit lauwarmen Wasser und einem Schuss Apfelessig, ein Bimsstein, Hornhauthobel, eine grobe Nagelfeile oder sogar ein 120er Schleifpapier. Allerdings sollten Sie die Haut nicht mit den Fingern abknibbeln, da das zu Verletzungen und Entzündungen führen kann. - Die Hände regelmäßig eincremen
Eine gute Handcreme ist für beanspruchte Hände essentiell. Fettreiche Cremes, z. B. Ringelblumensalbe oder auch Creme mit Urea, z. B. von numis med, unterstützen die Haut bei der Regeneration. Gegen verhornte und trockene Haut kann auch Fußcreme sinnvoll sein. Sie zieht tief in die Hornschichten ein und verleiht der Haut somit Geschmeidigkeit und polstert sie auf. Empfehlenswert ist z. B. die Lipidro Creme von Gehwohl. Eine gute Handcreme, welche auch zur Pflege von Hautreizungen, Schnitten, rissiger und rritierter Haut hilft, ist die Creme von Climb On.
Aufgeplatzte Schwielen und Blasen behandeln
Ist es trotz Handschutz passiert, dass Schwielen oder Blasen beim Training aufgerissen sind, sollten Sie Ihr Training unterbrechen. Reinigen Sie die betroffene Stelle mit Wasser. Wenn es blutet, lassen Sie die Stelle etwas bluten. Damit reinigt sie sich von selbst. Bedecken Sie anschließend die Stelle mit einem Pflaster, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Zinksalbe hilft bei verschlossenen Wunden die weitere Heilung der Haut.
Statt nun weiterzutrainieren, sollten Sie Ihrer Hand eine Pause gönnen. Für darauffolgende Trainingseinheiten kann es sinnvoll sein, die Stelle weiterhin mit einem Pflaster und Tape zu polstern, damit die neue, noch zarte Haut nicht direkt wieder abgescheuert wird.
Die Schutzfunktion der Hände verbessern
Eine gute Handfunktion kann im Sport helfen, sich vor Verletzungen zu schützen. Diese Übungen helfen, um Muskeln und Gelenke besser zu trainieren und auf die jeweilige Sportart vorzubereiten.
Handübungen und Massagen
Ob zwischendurch oder zum Aufwärmen vor dem Sport: Kreisen Sie mit Ihren Handgelenken, ballen Sie die Hände zu Fäuste, spannen Sie die Finger an und entspannen Sie wieder. Dehnen Sie vorsichtig Ihre Finger oder drücken Sie die Handflächen mit Spannung zusammen. All das sind Übungen, die die Beweglichkeit der Finger und Handgelenke verbessern. Auch regelmäßige Massagen helfen. Strecken Sie dafür Ihre Hand mit gespreizten Fingern vor sich und massieren Sie jeden einzelnen von ihnen. Ein warmes Handbad, ein Igelball oder eine Massagerolle können ebenfalls für mehr Erholung und Geschmeidigkeit sorgen.
Datum: 14.08.2020
Autorin: Christina Liersch