Ruhig und sanft ausgeführte Übungen auf der Matte, bewusstes Atmen und die genaue Wahrnehmung des Körpers – auf den ersten Blick sind sich Yoga und Pilates sehr ähnlich, doch beide beliebte Sportarten unterscheiden sich grundlegend voneinander. Wir gehen auf die verschiedenen Eigenschaften ein und stellen die jeweiligen Besonderheiten von Pilates und Yoga ein.
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Wie unterscheiden sich Yoga und Pilates?
In der Ruhe liegt die Kraft – dieses Sprichwort trifft sowohl beim Pilates als auch beim Yoga zu. Für beides benötigen Sie eine Matte und bequeme Sportkleidung. Sie tragen weder beim Pilates noch beim Yoga Schuhe, sondern sind barfuß oder haben Socken an.
So geht Pilates
Pilates ist „made in Germany“ – und zwar wurde der Fitnessdauerbrenner von dem Deutschen Joseph Hubert Pilates im Ersten Weltkrieg erfunden. Das ganzheitliche Körpertraining sollte internierten Soldaten zu einer guten Kondition und Haltung verhelfen. Der Schwerpunkt beim Pilates ist die Körpermitte, das als Zentrum als Powerhouse bezeichnet wird. Zum Powerhouse gehören die vordere, seitliche und hintere Bauchmuskelwand, der Beckenboden und die unteren Rückenmuskeln. Jegliche Kraft wird aus der Körpermitte gezogen. Die Atmung fließt mit in den Übungen ein. Die Ausatmung ist mit der Anspannung verbunden, das Einatmen erfolgt zur Entspannung.
Die Erfolge, die Pilates verspricht? Der gesamte Körper wird gestrafft, die Tiefenmuskulatur gezielt gestärkt, die Flexibilität und die Haltung verbessert. Pilates ist ein Sport für jeden und perfekt für alle Sportanfänger – vorausgesetzt, Sie leiden nicht akut unter Bandscheibenvorfällen.
Das zeichnet Yoga aus
Yoga ist eine jahrtausendealte Lehre, die aus Indien stammt. Aus dem indischen Sanskrit übersetzt, bedeutet Yoga so viel wie „Einigung, Einheit und Harmonie“. Das bedeutet, dass beim Yoga eine Einheit von Körper, Geist und Seele an oberster Stelle steht und angestrebt wird.
Die vier Hauptbestandteile des Yoga sind
- Körperübungen (Asanas),
- Atemübungen (Pranayama),
- Konzentration und Sammlung (Meditation)
- sowie Entspannung und Regeneration.
Es gibt verschiedene Yoga-Stile, die mal ruhiger und mal dynamischer sind. Die verschiedenen Asanas verbessern Ihre Beweglichkeit, stärken Ihr Herz-Kreislauf-System und kräftigen Ihre Muskeln. Anders als beim Pilates atmen Sie währenddessen durch die Nase ein. Ähnlich wie Pilates ist auch Yoga besonders anfängerfreundlich. Ruhigere Yogastile wie Hatha Yoga oder Yin Yoga sind für den Einstieg eine gute Wahl.
Unser Fazit: Getreu dem Sprichwort „Probieren geht über Studieren“ sollten Sie einfach mal beides austesten. Wenn Sie das allererste Mal Pilates oder Yoga ausprobieren, sollten Sie sich als Neueinsteiger von einem erfahrenen Trainer anleiten lassen und sich die Übungen bzw. die Asanas zeigen lassen. Und es spricht ja auch nichts dagegen, beide Sportarten zu machen – denn ganz im Gegenteil: Beide ergänzen sich ganz wunderbar!