Das Bindegewebe ist ein vielseitiges Gewebe, das unseren Körper zusammenhält und stabilisiert. Es besteht aus Kollagen- und Elastinfasern, die für Festigkeit und Elastizität sorgen. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Produktion von Kollagen ab, was zu einem Abbau des Bindegewebes führen kann. Aber auch andere Faktoren wie eine ungesunde Lebensweise oder genetische Veranlagungen können zu einem schwachen Bindegewebe beitragen und zu Dellen an Oberschenkeln, Po und Bauch führen. Vor allem Frauen neigen zu einem schwächeren Bindegewebe und so haben rund 80 bis 90 Prozent Cellulite.
Bindegewebe stärken: das sind die besten Tipps
Sie sehen also – Orangenhaut, wie Cellulite auch gerne genannt wird – ist ganz normal und kein Grund, sich unschön zu fühlen. Wer sich jedoch an seiner Cellulite stört, kann verschiedene Maßnahmen ergreifen, die das Bindegewebe stärken und die Haut straffen.
1. Ausreichend Wasser trinken
Jeder weiß, dass viel Trinken zahlreiche gesundheitliche Vorteile verspricht. Und so ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr essentiell für die Elastizität unserer Haut und die Gesundheit unseres Bindegewebes. Für einen gut funktionierenden Stoffwechsel benötigt das Bindegewebe Wasser. Trinken Sie daher täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser – bei körperlicher Anstrengung und hohen Temperaturen mehr.
2. Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und hochwertigen Proteinen unterstützt die Kollagenproduktion, die Arbeit der Faszien und stärkt somit das Bindegewebe. Damit Kollagen hergestellt werden kann, wird die Aminosäure Lysin benötigt. Diese ist unter anderem in Milchprodukten, Vollkorn, Nüssen, Quinoa und Erbsen zu finden.
Protein ist nicht nur für unseren Muskelaufbau, sondern auch für unser Bindegewebe von Bedeutung. Eiweißreiche Lebensmittel sind demnach Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier und Milchprodukte.
Und nicht zu vergessen ist Vitamin C, was am Aufbau vom Bindegewebe involviert ist und zu einer strafferen Haut beitragen kann. Viel Vitamin C steckt vor allem in Obst und Gemüse – also in Brokkoli, Paprika, Zitrusfrüchte, Erdbeeren oder Kiwis.
3. Sport und Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel, was sich positiv auf das Bindegewebe auswirkt. Idealerweise sollten Sie auf eine Kombination aus Ausdauersport (z.B. Joggen, Radfahren oder Schwimmen) und Krafttraining setzen. Ausdauersportarten fördern die Durchblutung, was Ihr Gewebe stärkt. Kraftsport baut hingegen Muskeln auf und verbessert die Elastizität der Haut, da das Training die Kollagenproduktion fördert.
4. Sonnenschutz
Viele Menschen wissen, dass täglicher Sonnenschutz die vorzeitige Hautalterung verlangsamen kann. Aber die UVA- und UVB-Strahlen können auch das Bindegewebe schädigen und den Abbau von Kollagenfasern beschleunigen. Um Ihr Bindegewebe daher zu schützen und intakt zu halten, sollten Sie im Sommer immer Sonnenschutz auftragen – auch wenn Sie sich nicht sonnen.
5. Massagen und Wechselduschen
Massagen und Wechselduschen können dazu beitragen, das Auftreten von Cellulite zu reduzieren oder vorzubeugen:
- Massagen können die Durchblutung der Haut und des darunterliegenden Gewebes verbessern. Durch sanftes Kneten, Rollen oder Klopfen der Haut wird der Blutfluss angeregt, was dazu beitragen kann, das Bindegewebe zu straffen. Massagen können auch den Lymphfluss verbessern, wodurch überschüssige Flüssigkeiten und Toxine abtransportiert werden. Dies kann das Erscheinungsbild von Cellulite verringern.
- Wechselduschen sind ein Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser während des Duschens. Auch hier wird die Durchblutung angeregt und die Lymphdrainage verbessert. Dies kann dazu beitragen, dass sich weniger Flüssigkeit in den Geweben ansammelt und Cellulite verringert wird. Darüber hinaus kann die Kälte aus der kalten Dusche die Haut straffen und das Bindegewebe fester erscheinen lassen.
6. Verzicht auf Nikotin und Alkohol
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum schädigen nicht nur die Gesundheit, sondern beeinträchtigen auch die Kollagenproduktion und das Bindegewebe. Alkohol dehydriert die Haut und kann den Stoffwechsel verlangsamen, was einen Anstieg des Körperfettanteils und wiederum der Bildung von Cellulite begünstigen kann.
7. Gewicht reduzieren
Übergewicht belastet das Bindegewebe zusätzlich und kann zu einer schlechteren Durchblutung führen, was die Nährstoffversorgung des Bindegewebes beeinträchtigen kann. Durch den Gewichtsverlust wird die Durchblutung verbessert. Ein Gewichtsverlust entlastet daher Ihr Bindegewebe. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Übergewichtige automatisch Cellulite entwickelt und dass auch schlanke Personen Cellulite haben können.
Das sind die Ursachen eines schwachen Bindegewebes
Neben diesen Tipps ist es wichtig, auch die Ursachen für ein schwaches Bindegewebe zu kennen. Neben dem natürlichen Alterungsprozess können auch genetische Veranlagungen, hormonelle Veränderungen, Übergewicht, eine ungesunde Ernährung oder ein Mangel an Bewegung zu einem schwachen Bindegewebe führen. Indem Sie diese Faktoren identifizieren und gegebenenfalls angehen, können Sie einen positiven Einfluss auf Ihr Bindegewebe nehmen.
Insgesamt ist es wichtig zu verstehen, dass ein starkes Bindegewebe Zeit und Kontinuität erfordert. Veränderungen werden nicht über Nacht sichtbar sein, aber mit der richtigen Pflege und einem gesunden Lebensstil können Sie Ihr Bindegewebe nachhaltig stärken und eine straffere Haut erreichen.