

Leider nicht, denn ihr hoher pH-Wert greift den Säureschutzmantel der Haut an und trocknet sie aus. Eine gute Alternative sind seifenfreie Waschstücke (Syndets), deren waschaktive Substanzen ebenfalls die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen, sodass es nicht mehr von der Haut abperlt, sondern porentief reinigt. Gleichzeitig sind sie aber pH-neutral, greifen den Schutzfilm also nicht an und enthalten zudem verschiedene Pflegezusätze: etwa feuchtigkeitsbindendes Panthenol und wundheilungsförderndes Allantoin für sensible Haut (z. B. „Sensitive Waschstück“ von Eubos, 125 g, ca. 4 Euro). Oder antiseptisches Zink oder entzündungshemmendes Kupfer gegen Unreinheiten (z. B. „Flexible Cleansing MeeresschlickWasch Syndet“ von La Mer, 100 g, ca. 8 Euro).

Mehr als 60 Prozent aller deutschen Frauen stufen ihre Haut als leicht reizbar ein. Gleichzeitig haben aber viele von ihnen das Gefühl, dass ihr Teint nur mit viel Schaum und Wasser sauber wird. Ein Irrglaube, denn üppiger Schaum zeugt nur von viel Chemie. Und Leitungswasser kann sensible Haut durch seine Kalkrückstände reizen. Besser eignet sich bei einem empfindlichen Teint sogenanntes Mizellenwasser, eine der größten Kosmetik-Neuheiten der letzten Jahre: Es enthält kugelförmig angeordnete Moleküle, die Makeup-Reste umhüllen und spielend leicht entfernen, ohne dass wir stark mit dem Kosmetiktuch aufdrücken müssten. Gleichzeitig stecken beruhigende Wirkstoffe darin wie kühlende Gurkenextrakte oder aufbauendes Thermalwasser. Eine gute Alternative – und praktisch für Flugreisen – sind Reinigungspuder, die vor der Anwendung mit Wasser aufgeschäumt werden und ohne Konservierungsstoffe auskommen (z. B. „Spezialpflege Reinigungspuder“ von Charlotte Meentzen, 50 g, ca. 12 Euro).
3. Verträgt meine Haut jede Reinigung?
Obwohl sie relativ robust ist, lassen sich ihr mit den falschen Reinigungshelfern Hautprobleme „anpflegen“. Zum Beispiel reagiert normale Haut auf Produkte, die für unreine Haut entwickelt wurden, schnell spröde – denn entfettende Wirkstoffe sind viel zu aggressiv für sie. Bei zu reichhaltigen, eher für trockene Haut gedachten Wirkstoffkomplexen können die Poren verstopfen und Pickel entstehen. Besser sind sanfte, feuchtigkeitsspendende Reiniger – etwa ein mildes Waschgel, das gleichzeitig mit Aloe vera oder Rosenextrakt beruhigt und viel Feuchtigkeit spendet. Ein bis zweimal pro Woche freut sich normale Haut zudem über ein leichtes Peeling, das abgestorbene Zellschüppchen entfernt und den Teint wieder strahlen lässt. Wichtig ist, dass Sie es auf sauberer Haut anwenden und nicht zum Reinigen zweckentfremden, denn Schmutz und Makeup nimmt es nicht so gründlich ab. Der ideale Zeitpunkt zum Peelen ist übrigens vor dem Schlafengehen – so kann sich die Haut über Nacht noch besser regenerieren.

11 Fragen zur täglichen Gesichtsreinigung

Koreanerinnen schwören auf das heute oft als „Toner“ oder „Tonic“ bezeichnete Gesichtswasser zum Abschluss jeder Reinigung: Es erfrischt, spendet Feuchtigkeit, gleicht den pH-Wert aus und beseitigt Reste zuvor benutzter Waschprodukte sowie Kalkpartikel aus dem Leitungswasser. „Gerade Letztere müssen von der Haut entfernt werden, weil sie sonst im Sonnenlicht freie Radikale bilden“, so Dr. Stefan Duve, Dermatologe aus München. Wichtig: Bei normalem oder empfindlichem Teint zur alkoholfreien Variante greifen, nur fettige Haut verträgt Hochprozentiges.
5. Kann das Reinigen mit Anti-Aging-Wirkstoffen tatsächlich glätten?
Wegzaubern können sie die Fältchen nicht, aber neuen Linien vorbeugen. Zum Beispiel mit Antioxidantien wie Maulbeere, Vitamin E oder C, die vor freien Radikalen schützen (z. B. „Serum
7 Cleansing Lotion“ von Boots Laboratories, 150 ml, ca. 15 Euro). Oder mit Eiskraut, einer besonders widerstandsfähigen Pflanze aus der afrikanischen Wüste, die die Proteinbildung der Haut und damit die Zellregeneration anregen soll. Wichtig ist, den Inhaltsstoffen genügend Zeit zum Einwirken zu lassen. „Damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, sollten sie mindestens zehn Sekunden lang auf der Haut bleiben, bevor sie wieder abgenommen werden“, rät Dr. Stefan Duve.

Im Winter mögen wir es gerne wärmer – allerdings lässt heißes Wasser die Haut aufquellen und schwächt ihren Schutzfilm. Dadurch werden Fette ausgespült, und der Teint trocknet noch schneller aus. Zudem regen hohe Temperaturen die Durchblutung an und stressen empfindliche, zu Couperose oder Rosazea neigende Haut, die dann noch mehr erweiterte Äderchen durchschimmern lässt. „Generell ist lauwarmes Wasser ideal – sensible Haut bevorzugt in der Regel sogar kaltes Wasser”, so Hautarzt Dr. Stefan Duve.
7. Was hilft gegen Pandabär-Augen?
Womit Sie die Augen abschminken, hängt von Ihrem Make-up ab: Einfacher Lidschatten lässt sich mit einem herkömmlichen Reinigungsprodukt entfernen; sobald cremiger Kajalstift oder wasserfeste Mascara ins Spiel kommen, arbeiten ölhaltige Spezialreiniger effektiver (z. B. „Augen-Make-up-Entferner” von Maybelline New York, 125 ml, ca. 5 Euro). Träufeln Sie die Flüssigkeit auf ein Wattepad und führen Sie es vom äußeren zum inneren Augenwinkel. Dann die Mascara abnehmen, indem Sie mehrmals vom Wimpernansatz zu den Spitzen wischen. Letzte Reste lassen sich mit Wattestäbchen entfernen. Für Kontaktlinsenträgerinnen oder Neurodermitikerinnen eignen sich milde Varianten, deren pH-Wert der Tränenflüssigkeit entspricht (z. B. „Milder Augen- Make-up-Entferner” von Avène, 125 ml, ca. 16 Euro).

11 Fragen zur täglichen Gesichtsreinigung

Immer mehr Reinigungsprodukte können wahlweise als Waschgel, Peeling oder Maske verwendet werden. Das ist praktisch für fettige Haut, die widerstandsfähig ist, Peelingpartikel sogar in der täglichen Reinigung verträgt und sich freut, wenn der überschüssige Talg aufgesogen wird (z. B. in „Normaderm 3 in 1 Tri-Activ“ von Vichy, 125 ml, ca. 14 Euro). Frauen mit normaler, trockener oder empfindlicher Haut dagegen sollten auf diese Kombination besser verzichten.
9. Sind Reinigungstücher eine gute Alternative?
Ja, diese getränkten Vliestücher sind ideal für unterwegs: Ihre geriffelte Oberfläche klärt eine fettige T-Zone etwa mit mattierendem Airlicium. Für sensible Haut gibt es Varianten mit sanft reinigendem Mizellenwasser. Ganz neu sind gewebte Reinigungstücher, in denen jeweils mehr als 15 Kilometer feinstes Garn verarbeitet werden. Dadurch haben sie eine große Oberfläche, können viele Wirkstoffe aufnehmen und kommen ohne Alkohol, Emulgatoren, Duft- und Konservierungsstoffe aus (z. B. „Moisturizing“ von Filabé, 28 Tücher, ca. 43 Euro). Einziger Nachteil: Auf Dauer kostet das Reinigen mehr als mit herkömmlichen Produkten.

Bekanntermaßen kann die aus Holz, Torf oder Bambus gewonnene Aktivkohle Luft und Trinkwasser von Keimen reinigen und Magenprobleme lindern. Vor etwa einem Jahr haben nun auch Kosmetikhersteller die Beauty-Talente der „schwarzen Diamanten“ entdeckt und setzen sie seitdem in Zahncremes, Peelings und Gesichtsreinigungen ein. Den Effekt verdankt sie ihre schwammartigen Struktur, mit der sie Schmutz, Talgablagerungen und Bakterien wie ein Magnet anzieht. Diese Eigenschaft macht Aktivkohle zur Wohltat für unreine Haut – etwa als Maske, die nach einer Viertelstunde mit lauwarmem Wasser abgenommen wird (z. B. „Clear Improvement Mask“ von Origins, 100 ml, ca. 25 Euro).
11. Wer kein Make-Up trägt, muss abends nicht reinigen, oder?
Doch, denn im Laufe des Tages lagern sich gerade in Städten auch Ruß, Abgase und Staub auf unserer Haut ab, die sich mit reinem Wasser nicht vollständig entfernen lassen. Und das Gas Ozon, dessen Konzentration im Sommer sehr hoch steigen und die Atemwege reizen kann, löst auch auf der Haut Entzündungen aus. Gerade auf öliger Haut bildet sich zudem ab dem morgendlichen Waschgang wieder ein Fettfilm, der nicht nur die Poren verstopft, sondern an dem solche Schadstoffe auch besonders lange haften. Seit Neuestem gibt es daher sogenannte Anti-Pollution-Produkte, die feinsten Schmutz aus der Umwelt mit Pflanzenextrakten wie Aloe vera und Brokkoli entfernen und gleichzeitig auch vor freien Radikalen schützen (z. B. „Refine Cellular Detox Lipo Cleanser“ von Dr. Babor, 100 ml, ca. 39 Euro)