Stressbedingter Haarausfall: Tipps und Behandlungsmöglichkeiten

Haarausfall kann die Lebensqualität Betroffener stark einschränken. Wir erklären, welche Tipps bei stressbedingtem Haarausfall helfen. 

Mann hält Haarbüschel in der Hand© Unsplash/Towfiqu barbhuiya
Haarausfall stellt für Betroffene eine große Belastung dar.

Haarausfall ist für Männer, aber auch für Frauen, ein häufig auftretendes Problem und geht nicht selten mit einer starken Reduktion des Selbstbewusstseins einher. Hinter dem Ausfall der Haare können dabei eine Reihe an Ursachen stecken: Neben Krankheiten oder hormonellen Veränderungen stellt beispielsweise auch Stress ein häufiger Auslöser für übermäßigen Haarausfall dar. Nicht selten entsteht hier ein Teufelskreis – Betroffenen fallen aufgrund von Stress vermehrt Haare aus, was wiederum zu vermehrtem psychischem Stress führt und den Haarausfall weiter verstärkt. Glücklicherweise gibt es einige Tipps und Tricks, wie stressbedingter Haarausfall effektiv gestoppt und das Haarwachstum angeregt werden kann. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Behandlungsmethoden vor und zeigt, was Betroffene beachten sollten.

Stress als Auslöser für Haarausfall

Man mag es kaum glauben: Stress gilt als zweithäufigste Ursache für übermäßigen Haarausfall. Doch wie kommt dieser Zusammenhang zustande? Unsere psychische Gesundheit hängt untrennbar mit der Gesundheit unseres Körpers – einschließlich unserer Haut und Haare – zusammen. Das Gehirn besitzt eine stress-aktivierte Funktion, welche Entzündungsreaktionen im Körper und in der Haut begünstigen kann. Besonders die Kopfhaut gibt als sehr stress-sensibles Organ: Werden im Körper vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, wirkt sich das also stark auf die Gesundheit unserer Kopfhaut aus.

Ab wann liegt Haarausfall überhaupt vor? Grundsätzlich gilt: Ein Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag ist als normal zu betrachten. Wird darüber hinaus eine merkliche Zunahme des Ausfalls festgestellt, stecken meist andere Ursachen dahinter – in diesem Fall sollten die Auslöser identifiziert und eine entsprechende Therapie gegen Haarausfall in Betracht gezogen werden. Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten, Haarausfall zu therapieren. Ist Stress der Auslöser, können besonders die im Folgenden vorgestellten Methoden dabei helfen, den Haarverlust zu stoppen.

Tipp 1: Den Stress reduzieren

Auch wenn es banal klingt: Der erste und wichtigste Schritt, um den Haarausfall zu stoppen, ist eine deutliche Reduktion der Stressfaktoren. Da dies nicht immer möglich ist, gilt es, mit dem Stress richtig umzugehen. Dabei können Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen, ebenso wie gezielte Atemarbeit. So kann Stress effektiv abgebaut und die Ausschüttung von Stresshormonen gestoppt werden. Experten empfehlen, entsprechende Übungen im Alltag beispielsweise vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen zu integrieren und so zu einer Art stressreduzierenden Routine zu finden.

Gleichzeitig ist es wichtig, die psychische Gesundheit ganzheitlich zu unterstützen und eine positive Lebensumgebung zu schaffen. Egal, ob das Yoga, eine saubere Wohnung oder Zeit mit Freunden ist – Betroffene von stressbedingtem Haarausfall sollten sich gezielt um Maßnahmen kümmern, welche in ihnen ein positives Gefühl auslösen. Vielen stressgeplagten Menschen hilft auch Bewegung an der frischen Luft, um Stressgefühle abzubauen.

Tipp 2: Verspannungen lösen

Da die Psyche und die körperliche Gesundheit eng miteinander verknüpft sind und Angst und Stress dafür sorgen, dass der Körper sich anspannt, kann auch ein gezieltes Lösen von Muskelverspannungen zu einer Stressreduktion beitragen. Auch zuhause können Muskelentspannungsübungen durchgeführt werden, am besten täglich. Besonders wirksam ist es, nacheinander alle Körpermuskeln anzuspannen und diese dann gezielt lockerzulassen. So entsteht im Körper ein Gefühl dafür, wie sich Entspannung anfühlt.

Tipp 3: Ausreichend Schlaf

Stress kann den normalen Schlafzyklus beeinträchtigen, was die Situation des Haarausfalls häufig weiter verschlimmert. Es ist deshalb für Betroffene wichtig, mindestens sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht anzustreben.

Wem es schwerfällt, ausreichend Schlaf zu bekommen, sollte sich an einen gesunden, festen Schlafrhythmus halten. Dazu gehört, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und zur gleichen Zeit aufzustehen – einschließlich am Wochenende. Eine abendliche Routine vor dem Schlafengehen kann dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Auch hier können Atemübungen und Meditation zur Stressbewältigung sinnvoll sein. Betroffene sollten zudem für eine ruhige, kühle und dunkle Schlafumgebung sorgen und mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen Bildschirme vermeiden.

Tipp 4: Ausgewogene Ernährung

Fachleute sind einstimmig der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit der Haare unerlässlich ist. Angesichts der Tatsache, dass heutzutage viele Menschen entweder vegan leben oder bestimmte Lebensmittelgruppen meiden, ist es von großer Bedeutung sicherzustellen, dass wir ausreichend Eisen, Vitamin D und Zink zu uns nehmen. Zusätzlich kann eine geeignete Nahrungsergänzung hilfreich sein.

Tipp: Ein weiterer wichtiger Bestandteil für gesundes Haar ist Keratin. Keratin ist ein proteinbasiertes Strukturprotein, das das Hauptbauelement des Haares bildet. Es verleiht dem Haar Festigkeit, Elastizität und Widerstandsfähigkeit. Eine ausreichende Aufnahme von Protein in der Ernährung ist daher entscheidend, um die Keratinproduktion zu unterstützen und das Haarwachstum zu stärken.

Lebensmittel wie Eier, mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sind gute Proteinquellen, die zur Keratinbildung beitragen können. Darüber hinaus gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die speziell Keratin enthalten und helfen können, das Haarwachstum und die Haargesundheit zu verbessern.

Tipp 5: Die richtige Haarpflege

Um das Haarwachstum nach stressbedingtem Haarausfall zu fördern, sollten milde und pflegende Shampoos und Conditioner zum Einsatz kommen, die speziell für dünner werdendes Haar oder Haarausfall entwickelt wurden. Inhaltsstoffe wie Biotin, Koffein, Niacin oder Panthenol können das Haarwachstum unterstützen und den Haarausfall langfristig bekämpfen. Aber: Die Wahl eines geeigneten Shampoos allein reicht meist nicht aus, um Haarausfall zu behandeln. Eine ganzheitliche Haarpflege ist entscheidend, um das Wachstum und die Gesundheit der Haare zu verbessern.

Dazu gehört auch ein möglichst sanftes Handling der Haare. Beim Kämmen oder Bürsten sollten Betroffene vorsichtig vorgehen, um Haarbruch zu vermeiden – breitzinkige Kämme oder Bürsten mit weichen Borsten sind hier besonders geeignet. Zudem sollte auf übermäßige Hitze durch Föhnen, Glätteisen oder Lockenstäbe verzichtet werden, da diese das Haar schwächen kann. Betroffene von Haarausfall sollten deshalb die Verwendung von Hitze-Stylinggeräten reduzieren und unbedingt Hitzeschutzprodukte verwenden.

Tipp: Auch eine regelmäßige, sanft durchgeführte Kopfhaut-Massage kann dabei helfen, die Haarwurzeln zu stimulieren und die Durchblutung anzuregen. Dazu kann entweder ein leichtes Peeling oder eine spezielle Massage-Bürste verwendet werden.

Tipp 6: PRP-Behandlungen

Durch eine sogenannte PRP-Behandlung, die mit Eigenblut durchgeführt wird, kann laut der Meinung vieler Experten eine deutliche Förderung des Haarwachstums sowie eine Verbesserung der Haarqualität erreicht werden. Dabei wird eine Blutprobe des Betroffenen entnommen und die Blutplättchen vom restlichen Plasma getrennt. So entsteht ein körpereigenes Blutkonzentrat, das therapeutisch wertvolle Wachstumsfaktoren enthält. Dieses konzentrierte Plasma wird anschließend in die Kopfhaut des Patienten injiziert. Für optimale Ergebnisse werden Behandlungen alle 4 bis 6 Wochen empfohlen, wobei erste Ergebnisse bereits nach der dritten Behandlung sichtbar werden können.