
Mitternacht, ein Uhr, zwei Uhr ... Sie wissen genau, wie es sich anfühlt, wenn der Zeiger stetig vorrückt, sich der Schlaf aber nicht einstellen will? Dann gehören Sie zu den 50 Prozent aller Deutschen, die laut einer aktuellen Studie der DAK unter Schlafstörungen leiden. Frauen betrifft das wesentlich öfter als Männer.
Ob eine viel zu lange Einschlafphase, endlose nächtliche Grübeleien, ständiges Hin- und Herwälzen, übermäßiges Schwitzen, regelmäßiges Aufwachen oder Wachwerden vor dem Weckerklingeln – alle Schlafstörungen haben etwas gemeinsam: Sie beginnen nicht mit dem Zubettgehen, sondern bereits lange vorher, am helllichten Tag. Dann nämlich, wenn unser übervoller Tag uns so fordert, dass wir kaum Zeit zum Runterkommen finden.
Dr. Rainer G. Hübner, niedergelassener Allgemeinarzt aus Landau: „Schlafstörungen können jeden treffen, der viel leistet: Die Mutter von kleinen Kindern, deren Mann erst spät von der Arbeit nach Hause kommt, die Studentin in der Prüfungsphase, die beruflich Erfolgreiche und die Frau, die Angehörige zu Hause pflegt.“
Schlafen macht fit – und schön
Besonders für Menschen, die viel leisten wollen oder müssen, verschärft sich das Problem dann mit jedem Tag. Denn schlaflose Nächte beeinflussen den gesamten Organismus, weil sich die Körper- und Gehirnzellen nicht ausreichend regenerieren können.
Schon wenige unruhige Nächte schwächen das Immunsystem, sodass man anfälliger für Erkältungen wird. Erholsamer
Schlaf ist eben die Voraussetzung, um fit und belastbar zu sein. Aber auch um schlank und schön zu bleiben, braucht man genügend Schlaf. Denn beim Schlummern wird das appetithemmende Hormon Leptin produziert. Wer zu wenig schläft, hat deshalb größeren Hunger. Außerdem fehlen den Menschen mit Schlafproblemen wertvolle Wachstumshormone, die die Haut glätten. Diese Schönmacher produziert der Körper leider nur, während Sie schlafen.
Doch die schwerwiegendsten Folgen zeigen sich schon am Tag nach einer schlechten Nacht: Man fühlt sich weniger belastbar, unkonzentriert und hat, zumindest statistisch gesehen, ein wesentlich größeres Unfallrisiko.
Der Tag beeinflusst den Schlaf
Gute Nacht – guten Morgen
Klar, so weit soll es nicht kommen. Deshalb ist es wichtig, das innere Gleichgewicht schnell zurückzuerlangen. Zum Beispiel im Schlaf. Danach lassen sich Stressquellen leichter erkennen und schnell abschalten. Und auf eine gute Nacht folgen meistens ein guter Morgen und auch ein guter Tag.
Vielleicht braucht Ihr Körper nur ein bisschen Unterstützung, um sich schon während des Tages und am Abend auf eine entspannte Nacht vorzubereiten.
- Passen Sie Ihre Ernährung der Tageszeit an: Ein energiereiches Frühstück füllt die Kräftespeicher des Körpers, um die ersten Anstrengungen zu bewältigen. Ein eiweißreiches, leichtes Mittagessen liefert die nötige Energie bis zum Abend, überfordert den Organismus aber nicht. Am Abend dürfen Sie gern ein paar vollwertige Kohlenhydrate mehr essen, das entspannt den Körper so schön. Mindestens zwei Stunden vorm Einschlafen die Mahlzeit beenden.
- Ein kleines Experiment hilft Ihnen, Ihren persönlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu erkennen: Am Abend genau dann ins Bett gehen, wenn Sie müde sind, am Morgen so lange schlafen, wie Sie möchten. Und, welcher Schlaftyp sind Sie: Eule oder Lerche? Die Eulen lieben den lauschigen Abend, die Lerchen den erwachenden Morgen. Wer wochentags früh raus muss, experimentiert im Urlaub.
- Entspannender Lavendel- oder Kamillentee bereitet den Körper optimal auf die Nachtruhe vor. Oder testen Sie mal Kopfkissen, die duftende Lindenblüten ent- halten (z.B. von „Grüne Erde“).