Bettwanzen sind vor allem an Orten zu finden, wo sich viele Menschen aufhalten. Dazu gehören Hotels, Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser oder Transportmittel wie Flugzeuge. Häufig gelangen die Wanzen über das Reisegepäck nach Hause. Aber auch in gebrauchten Möbeln oder Kleidung kann sich das Ungeziefer verstecken.
Derzeit herrscht eine wahre Bettwanzen-Plage in Frankreich. Vor allem in der Hauptstadt Paris tummeln sich die Tierchen in Betten – aber auch in der Metro, Bussen und sogar Kinosesseln. Gefühlt ist man nirgendwo mehr vor Bettwanzen sicher. Besonders fies: Die widerstandsfähigen Blutsauger können bis zu ein Jahr ohne Nahrung überleben. Grund genug, Sie so schnell wie möglich zu finden – und ihnen den Garaus zu machen.
Mit diesen 2 Tricks das Ungeziefer beseitigen
Gut bewährt hat sich eine Kombination aus thermischen und chemischen Verfahren. Bei Ersterem handelt es sich um eine Wärmemethode. Der befallene Raum wird mit 50 Grad heißer Luft befüllt. Aufgrund der hohen Temperaturen sterben die Tiere. Der Einsatz von Pestiziden wird hierbei vermieden. Bei einem chemischen Vorgehen wird das Ungeziefer mithilfe von Insektiziden beseitigt. Dabei werden nicht nur befallene Möbelstücke, sondern auch potenzielle Verstecke wie Fußleisten oder lose Tapeten mit dem Sprühmittel behandelt. Diese Spritzbehandlung zerstört alle Stadien der Bettwanzen – auch Larven, die erst später schlüpfen, werden mit dem Mittel vergiftet. Der Einsatz dieser Insektizide ist für Menschen und Haustiere nicht schädlich. Je nachdem, wie stark der Befall ausfällt, sind mehrere Behandlungen notwendig.
Wenn trotz wiederholter Bekämpfungsmaßnahmen sich weiterhin Bettwanzen vermehren, kann es zum Beispiel an dem eingesetzten Insektizid liegen. In einem solchen Fall sind die Tiere gegen die Wirkstoffe resistent und der Schädlingsbekämpfer sollte auf andere Wirkstoffe zurückgreifen. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass der Befall nicht aus benachbarten Räumen oder Wohnungen stammt.
Bettwanzen selber bekämpfen – das können Sie tun
Neben der professionellen Beseitigung der Bettwanzen können Sie ebenfalls einiges tun, um die Schädlinge schnell wieder loszuwerden. Unterstützend können Sie die befallenen Polster und Bettwäsche absaugen. Den Staubsaugerbeutel packen Sie anschließend in eine Plastiktüte, verschließen diese gut, legen sie für einige Stunden ins Gefrierfach und entsorgen sie dann schließlich. Ihre befallene Matratze sollten Sie zuerst gründlich absaugen. Anschließend mit einem Dampfreiniger behandeln, damit alle Wanzen abgetötet werden.
Waschen Sie Ihre Kleidung am besten bei 60 Grad oder legen Sie diese in Plastiktüten verpackt für einige Tage ins Gefrierfach. Befallene Gegenstände, die sich wie Bücher oder Fotos nicht waschen lassen, können ebenfalls ins Gefrierfach. Alternativ können Sie die Gegenstände eintüten und für mindestens sechs Monate im Keller lagern.
3 Hausmittel gegen Bettwanzen
- Kälte: Bettwanzen können bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius nicht überleben. Ergo: Wer seine Bettwäsche und Kleidung für mindestens 2 Tage in der Tiefkühltruhe aufbewahrt, ist die Biester vermutlich los.
- Hitze: Bettwanzen können ebenfalls bei Temperaturen von über 50 Grad Celsius getötet werden. Statt im Tiefkühler können Sie daher Ihre Bettwäsche und Kleidung auch in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad Celsius waschen.
- Ätherische Öle: Einige ätherische Öle, wie Lavendelöl, Teebaumöl und Nelkenöl, sollen Bettwanzen vertreiben. Verdünnen Sie das Öl mit etwas Wasser, füllen Sie es in eine Sprühflasche und sprühen Sie die betroffenen Stellen damit gut ein.
Im Video: Bettwanzen vorbeugen – so machen Sie es richtig
Wie erkenne ich Bettwanzen?
Eine Bettwanze ist mit dem bloßen Auge zu erkennen. Das Insekt ist etwa 5 bis 7 mm lang, hat einen bräunlichen und flachen Körper. Da sich die Parasiten von Blut ernähren, verursachen Sie bei Ihrem Opfer Bissspuren – erkennbar an juckenden, roten Pusteln, die an Floh- oder Mückenstiche erinnern. Weitere Anzeichen eines Bettwanzenbefalls sind dunkle Kotflecken, kleine Blutspuren auf Polster und Bettwäsche sowie Häutungsreste auf der Matratze.
Mehr dazu: Bettwanzen – 4 Anzeichen deuten auf das Ungeziefer hin >>
Können Bettwanzen Krankheiten übertragen?
Bettwanzen sind zwar lästig und können bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, aber sie sind nicht gefährlich für die Gesundheit. Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Bettwanzen Infektionskrankheiten übertragen können.
In der Vergangenheit wurden Bettwanzen zwar verdächtigt, Krankheiten wie Pest, Pocken, Tuberkulose, Lepra und Tropenkrankheiten zu übertragen, aber diese Behauptungen konnten nie eindeutig belegt werden.
Bettwanzen bekämpfen: Holen Sie sich professionelle Hilfe
Bevor Sie auf eigene Faust versuchen, die unliebsamen Gäste loszuwerden, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen und einen Schädlingsbekämpfer beauftragen. Denn Bettwanzen gelten als die am schwierigsten zu bekämpfenden Insekten. Da sich die Parasiten schnell verbreiten, kann der Befall sich rasch auch auf andere Räumlichkeiten ausdehnen. Aus diesem Grund raten wir zu einer fachmännischen und effizienten Beseitigung des Ungeziefers.