
Gemäß dem Ernährungsreport 2024, der von Bundesminister Cem Özdemir für Ernährung und Landwirtschaft vorgestellt wurde, legen die Deutschen einen großen Wert auf umfassende Informationen über die Lebensmittel, die sie kaufen. Im Vergleich zu früheren Jahren zeigen sie ein verstärktes Interesse an Aspekten wie Tierwohl, Regionalfenster und dem EU-Bio-Siegel. Seit dem Jahr 2015 befragt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jährlich Verbraucherinnen und Verbraucher durch das Forschungsinstitut Forsa zu ihren Wünschen, Vorlieben und Gewohnheiten im Bereich Ernährung. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir für Sie zusammengefasst.
Frauen achten mehr auf gesunde Ernährung als Männer
Allen Befragten ist eine gesunde Ernährung wichtig – das gaben rund 91 Prozent an. Für Frauen ist gesundes Essen häufiger sehr wichtig oder wichtig als für Männer. Des Weiteren geben die meisten Befragten an, dass es eher oder voll und ganz zutrifft, dass sie beim Einkauf von Lebensmitteln auf die Saisonalität von Obst und Gemüse (80 Prozent), die Tierhaltung der Produkte (79 Prozent) und die Regionalität der Produkte (77 Prozent) achten.
Kontinuierlich weniger Fleisch und mehr Ersatzprodukte
Bezüglich des Verzehrs von Fleisch oder Wurst gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen, da dieser Anteil bei 23 Prozent liegt. Allerdings zeigt sich seit Beginn der Befragung ein kontinuierlicher Rückgang im täglichen Konsum von Fleisch oder Wurst.
Seit 2020 ist der Anteil der Menschen, die täglich zu vegetarischen oder veganen Alternativen zu tierischen Produkten greifen, gestiegen. Damals lag der Anteil bei fünf Prozent, während er dieses Jahr – genauso wie im Vorjahr - zehn Prozent beträgt. Besonders bei jüngeren Menschen stehen diese Produkte häufiger auf dem Speiseplan. 18 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 12 Prozent der 30- bis 44-Jährigen konsumieren sie täglich. Bei den 45- bis 59-Jährigen sind es acht Prozent, während es bei den über 60-Jährigen fünf Prozent sind.
Weniger Zucker in verarbeiteten Produkten
Auch Zucker war ein wichtiges Thema – genauer der Anteil in verarbeiteten Lebensmitteln: Über vier Fünftel der Befragten (85 Prozent) befürworten eine Verringerung des zugesetzten Zuckers in Fertiglebensmitteln, selbst wenn das Produkt dadurch etwas weniger süß schmeckt. Beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertigprodukten achten zwei Drittel der Befragten entweder immer (27 Prozent) oder meistens (39 Prozent) darauf, wie viel Zucker das Produkt enthält.
Hintergründe zum Ernährungsreport 2024:
Im Mai 2024 führte das Forsa-Institut im Auftrag des BMEL-Ernährungsreports "Deutschland, wie es isst" eine Befragung von rund 1.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland ab 14 Jahren durch. Der umfangreiche Report besteht aus 13 Kapiteln, die verschiedene Themen behandeln, darunter Kriterien für die Auswahl von Lebensmitteln, die Freude am Kochen, die Bedeutung von Informationen über Lebensmittel und Gütesiegeln, die Relevanz des Zuckergehalts sowie Erwartungen an die Land- und Ernährungswirtschaft.