
Was sind Zysten?
Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die sich in Geweben oder Organen des Körpers bilden und in unterschiedlichen Größen auftreten können. Sie können sowohl gut- als auch bösartig sein. Es wird zwischen verschiedenen Arten von Zysten unterschieden. Dazu zählen:
- Bakerzyste
- Eierstockzyste
- Atherom
- Hirnzyste
- Leberzyste
- Nierenzyste
- Brustzyste
- Kieferzyste
Welche Symptome verursacht eine Zyste?
Abhängig von Lage, Größe und Art der Zyste können die Beschwerden variieren. Vor allem kleine Zysten verursachen in vielen Fällen keine Symptome und werden zufällig entdeckt, während andere Beschwerden hervorrufen. Zu den möglichen Symptomen zählen:
- Schmerzen: Eine Zyste kann Schmerzen verursachen, insbesondere wenn sie wächst oder Druck auf umliegendes Gewebe ausübt. Der Schmerz kann dumpf, stechend oder krampfartig sein und je nach Lage der Zyste auftreten.
- Schwellung oder Beule: Eine Zyste kann als spürbare Schwellung oder Beule unter der Haut oder in einem Organ erscheinen. Dies ist besonders bei größeren Zysten der Fall.
- Druckempfindlichkeit: Wenn eine Zyste auf Nerven oder umliegende Strukturen drückt, kann es auch zu einer Druckempfindlichkeit kommen.
- Veränderungen im Aussehen oder Funktion: In einigen Fällen können Zysten Veränderungen im Aussehen oder in der Funktion des betroffenen Bereichs verursachen. Beispielsweise kann es durch eine Zyste in den Eierstöcken zu Menstruationsstörungen oder unregelmäßige Perioden kommen.
Was ist die Ursache von Zysten?
Abhängig von der Art der Zyste variieren die Ursachen für ihr Entstehen. Funktionelle Zysten, die oft in den Eierstöcken entstehen, werden beispielsweise meist durch hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus hervorgerufen. In der Regel entstehen sie durch eine Störung der Entwicklung von Follikel oder Gelbkörper.
Aber auch Infektionen oder Entzündungen können zur Bildung von Zysten führen, beispielsweise können sich die Brustdrüsen entzünden, sodass Brustzysten entstehen. In einigen Fällen entstehen Zysten durch die Verstopfung von Drüsen im Körper. Manchmal können Zysten durch Anomalien oder Fehlbildungen während der embryonalen Entwicklung auftreten. Nierenzysten können unter anderem angeboren sein.
Wo kann man überall eine Zyste haben?
Eine Zyste kann in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten. Die häufigsten Formen von Zysten sind:
1. Eierstockzyste
Zu den häufigsten Arten von Zysten zählt die Eierstockzyste, auch als Ovarialzyste bezeichnet, die sich in den Eierstöcken bildet. Während des Zyklus kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung in einem Follikel kommen, der normalerweise ein Ei enthält. Wird das Ei nicht freigesetzt oder der Follikel nicht richtig abbaut, kann sich eine Zyste bilden. Die Eierstockzysten können jedoch nicht nur durch den Menstruationszyklus entstehen, sondern auch durch abnormale Zellwucherungen.
Es gibt zudem spezielle Formen der Eierstockzyste, wie Endometriosezysten, die bei Frauen mit Endometriose entstehen, wenn das Gewebe im Eierstock wächst und sich mit Blut füllt, und Polyzystische Ovarien. Letztere sind multiple kleine Zysten in den Eierstöcken, die häufig mit hormonellen Veränderungen oder Menstruationsstörungen einhergehen.
2. Brustzyste
Brustzysten können in den Brustdrüsen auftreten und sind oft mit hormonellen Veränderungen verbunden. Es wird angenommen, dass Hormone wie Östrogen und Progesteron das Wachstum und die Entwicklung der Zysten beeinflussen können. Meist sind Zysten in der Brust gutartig, sie können jedoch Schmerzen oder Druckempfindlichkeit hervorrufen. Oft verursachen sie aber auch keine Symptome und werden zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung der Brust entdeckt.
3. Nierenzyste
Es wird zwischen verschiedenen Arten von Nierenzysten unterschieden. Am häufigsten kommt es zu einfachen Nierenzysten, die in der Regel gutartig sind und entstehen durch Flüssigkeitsansammlungen in den Nieren entstehen. Sie sind klein, verursachen keine Symptome und erfordern keine spezifische Behandlung.
Die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) ist eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der es zu multiplen Zysten in den Nieren kommt. Diese können mit der Zeit größer werden und das normale Nierengewebe beeinträchtigen, was Nierenfunktionsstörungen zur Folge haben kann. Solitäre Nierenzysten sind einzelne Zysten, die aufgrund von Größe oder Lage Beschwerden verursachen und manchmal sogar chirurgisch entfernt werden müssen. Komplexe Nierenzysten enthalten zusätzlich Blut, Gewebereste oder Tumorzellen. Sie erfordern in der Regel weitere Untersuchungen und Behandlungen.
4. Leberzyste
Es gibt ebenfalls verschiedene Arten von Leberzysten. Einfache Leberzysten sind gutartig und entstehen durch abnormales Wachstum von Leberzellen oder Gallengängen. Sie sind in der Regel klein, verursachen keine Symptome und erfordern keine spezifische Behandlung.
Es gibt hier auch die Polyzystische Lebererkrankung (PCLD), die genetisch bedingt auftritt und bei der es zu multiplen Zysten in der Leber kommt. Diese können im Laufe der Zeit an Größe zunehmen, das normale Lebergewebe beeinträchtigen und Leberfunktionsstörungen hervorrufen. Auch parasitäre Infektionen wie der Leberegel oder die Amöbeninfektion können zu einer Zystenbildung in der Leber führen. Diese Art von Zysten erfordert oft eine spezifische Behandlung, um den zugrunde liegenden Parasiten zu beseitigen.
Leberzysten verursachen in den meisten Fällen keine Symptome und werden oft zufällig bei einer bildgebenden Untersuchung wie dem Ultraschall entdeckt. Manchmal können sie aufgrund ihrer Größe oder Lage Symptome verursachen, wie etwa Schmerzen im Oberbauch oder ein Druckgefühl. In diesem Fall sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
5. Hautzyste
Zysten können auch in der Haut auftreten, wie beispielsweise epidermale Zysten oder Ganglionzysten. Diese können an verschiedenen Körperstellen auftreten, einschließlich Gesicht, Hals, Rücken, Brust oder Genitalbereich. Hautzysten entstehen normalerweise durch die Verstopfung von Haarfollikeln oder Talgdrüsen. Ist der normale Fluss von Talg oder Keratin blockiert, kann sich ein Hohlraum bilden, der mit Flüssigkeit gefüllt ist.
Die meisten Hautzysten sind harmlos und verursachen keine Beschwerden. Sie können jedoch sichtbar sein und als kleine, gut abgegrenzte Beulen oder Knoten unter der Haut sichtbar werden. In einigen Fällen können sich Hautzysten entzünden, was beispielsweise mit Rötung, Schmerzen, Schwellung oder Eiterbildung einhergeht. In diesem Fall kann eine Antibiotikabehandlung erforderlich sein. Wenn notwendig, kann eine Zyste durch einen kleinen chirurgischen Eingriff entfernt werden.
6. Bakerzyste
Bei einer Bakerzyste handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung der Gelenkkapsel des Kniegelenks. In der Regel ist eine Schädigung am Kniegelenk, beispielsweise am Meniskus oder Knorpel. Dies kann beispielsweise bei Arthritis, Meniskusrissen, Knorpelschäden oder Entzündungen der Fall sein. Aber auch, wenn das Kniegelenk übermäßig viel Gelenkflüssigkeit produziert, kann sich diese in der Gelenkkapsel ansammeln und eine Bakerzyste bilden.
Oftmals verursacht die Bakerzyste Schmerzen, Schwellungen oder Steifheit in der Kniekehle, Druckgefühl und Bewegungseinschränkungen, die den Alltag Betroffener stark einschränken können. Eine geringfügige Bakerzyste muss meist nicht operiert werden und Maßnahmen wie Physiotherapie, Medikamente sowie eine Flüssigkeitsentnahme (Punktion) reichen aus. Wenn die Zyste ein bestimmtes Maß erreicht hat oder Durchblutung, Nerven oder Beweglichkeit eingeschränkt sind, ist eine Operation notwendig.
7. Hirnzyste
Hirnzysten können unterschiedliche Größen aufweisen und in verschiedenen Bereichen des Gehirns auftreten. Sie sind entweder angeboren oder entwickeln sich im Laufe des Lebens. In den meisten Fällen sind sie asymptomatisch und erfordern keine Behandlung. Wenn jedoch Symptome wie Kopfschmerzen, neurologischen Problemen oder Anfällen auftreten, ist eine medizinische Untersuchung und gegebenenfalls sogar eine Behandlung erforderlich.
8. Kieferzyste
Bei manchen Menschen kommt es auch im Kieferknochen zu einer Zyste, entweder angeboren oder erworben. Es gibt verschiedene Arten von Kieferzysten, darunter radikuläre Zysten, dentigere Zysten und odontogene Keratozysten. Radikuläre Zysten entstehen als Reaktion auf eine Infektion in einem Zahn, während dentigere Zysten um den Kronenbereich eines nicht durchgebrochenen Zahns herum auftreten. Odontogene Keratozysten sind seltener und können aggressiver sein.
Kieferzysten sind oft asymptomatisch und werden häufig zufällig bei einer zahnärztlichen Untersuchung oder einem Röntgenbild entdeckt. In einigen Fällen können jedoch Symptome wie Schwellungen, Schmerzen oder Druckempfindlichkeit auftreten. Meist ist dann eine chirurgische Entfernung erforderlich.

Wie werden Zysten diagnostiziert?
Die Diagnose von Zysten erfolgt in der Regel durch eine Kombination von körperlicher Untersuchung, Anamnese und bildgebenden Verfahren. Der Arzt oder die Ärztin untersucht den betroffenen Bereich und sucht nach möglichen Anzeichen einer Zyste, wie Schwellungen, Schmerzen oder Veränderungen der Haut.
Um eine genaue Diagnose zu stellen und die Größe, Form und Lage der Zyste zu bestimmen, können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall, CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) zum Einsatz kommen. In einigen Fällen kann zusätzlich eine Gewebeprobe entnommen werden, vor allem bei verdächtigen oder ungewöhnlichen Zysten, um bösartige Gewebeveränderungen auszuschließen.
Kann eine Zyste gefährlich werden?
Ja, unter Umständen kann eine Zyste gefährlich werden. Zwar sind die meisten Zysten harmlos, allerdings kann es auch Komplikationen geben. Zum Beispiel können Zysten in den Eierstöcken zu Verdrehungen oder Rupturen führen, was starke Schmerzen und innere Blutungen verursachen kann. Zysten in der Leber oder Niere können, wie bereits erklärt, das umgebende Gewebe beeinträchtigen und zu Funktionsstörungen dieser Organe führen.
Kann aus einer Zyste ein Tumor werden?
In einigen Fällen kann sich aus einer Zyste auch ein Tumor entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte neoplastische Zyste. Diese Art von Zyste enthält Zellen, die sich abnormal vermehren und so zu einem bösartigen Tumor entwickeln können. Ein bekanntes Beispiel dafür ist eine sogenannte mucinöse Ovarialzyste, die in seltenen Fällen zu einem Ovarialkarzinom führt.
Behandlung von Zysten
Die Behandlung von Zysten hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art, Größe und der damit verbundenen Symptome. Kleinere, asymptomatische Zysten können meist einfach beobachtet werden, um zu sehen, ob sie sich von selbst zurückbilden oder keine weiteren Probleme verursachen.
In einigen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung empfohlen werden, um die Zyste zu reduzieren oder auftretende Symptome zu lindern, etwa mit entzündungshemmenden Arzneimitteln wie Antibiotika. Bei größeren Zysten kann eine Punktion durchgeführt werden, um die Flüssigkeit abzulassen und den Druck zu verringern. Dieser Eingriff bietet vorübergehende Hilfe, aber es besteht das Risiko eines erneuten Auftretens der Zyste. Manchmal ist eine chirurgische Entfernung der Zyste erforderlich, insbesondere wenn sie groß ist, starke Beschwerden verursacht, sich wiederholt füllt oder ein Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht.