
Was ist eine Pilzinfektion?
Bei einer Pilzinfektion, auch als Mykose bezeichnet, handelt es sich um eine Infektion, die durch das Überwachsen von Pilzen auf oder in verschiedenen Teilen des Körpers verursacht wird. Pilze sind Mikroorganismen, die in der Umwelt vorkommen und normalerweise harmlos sind. Unter bestimmten Bedingungen können sie jedoch übermäßig wachsen und eine Infektion verursachen.
Pilzinfektionen können verschiedene Bereiche des Körpers betreffen, einschließlich der Haut, Nägel, Mund, Genitalien oder innerer Organe. Häufige Arten von Pilzinfektionen sind beispielsweise Fußpilz oder Hefepilzinfektionen im Genitalbereich.
Was sind die Symptome?
Die Symptome einer Pilzinfektion können je nach Infektionsort variieren, aber typische Anzeichen sind:
- Rötung
- Juckreiz
- Schuppenbildung
- Brennen
- Schmerzen
- unangenehmer Geruch
Welche Arten der Pilzinfektion gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Pilzinfektionen, die unterschiedliche Bereiche des Körpers befallen können. Zu den häufigen Arten von Pilzinfektionen gehören:
1. Hautpilzinfektionen
Hautpilzinfektionen werden normalerweise durch direkten Kontakt mit infizierten Personen, Tieren oder Gegenständen übertragen. Häufig erfolgt die Ansteckung in feuchten Umgebungen wie Schwimmbädern, Duschen oder Umkleideräumen. Typische Symptome einer Hautpilzinfektion sind Rötung, Juckreiz, Schuppung, Blasenbildung und manchmal auch Schmerzen. Zu den Hautpilzinfektionen zählen Fußpilz, Ringelflechte, Schuppenflechte und Nagelpilz.
2. Hefepilzinfektionen
Hefepilzinfektionen, auch als Candida-Infektionen bekannt, werden durch eine Überwucherung des Hefepilzes Candida albicans hervorgerufen. Candida ist ein normaler Bestandteil der Haut, des Mundes, des Verdauungstrakts und der Vagina, aber unter bestimmten Bedingungen kann es zu einer übermäßigen Vermehrung kommen, sodass eine Infektion entsteht. Hefepilzinfektionen können bei Frauen einen Scheidenpilz oder bei Männern eine Entzündung der Eichel (Balanitis) verursachen. Typischerweise kommt es bei beiden Infektionen zu Symptomen wie Juckreiz und Brennen, Rötung und Schwellung oder Schmerzen beim Wasserlassen. Der Scheidenpilz kann sich durch einen weißen, klumpigen Ausfluss und die Eichelentzündung durch weiße, klebrige Ablagerungen auf der Eichel bemerkbar machen.
Auch der Mundsoor zählt zu den Hefepilzinfektionen. Die Infektion tritt meist bei Säuglingen, älteren Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf und äußert sich durch weiße, fleckenartige Beläge auf der Zunge, den Wangen oder im Rachen, mitunter begleitet von Schmerzen.
3. Pilzinfektionen der inneren Organe
Schwerwiegender ist es, wenn Pilzinfektionen die inneren Organe wie Lunge, Leber oder Blut betreffen. Beispiele hierfür sind Lungenpilzinfektionen (Aspergillose oder Histoplasmose) oder systemische Candida-Infektionen. Letzterer tritt auf, wenn Pilze in den Blutkreislauf gelangen und sich im Körper ausbreiten. Diese Art von Infektion kann lebensbedrohlich sein, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Bestimmte Pilze wie Cryptococcus neoformans oder Candida können das Gehirn und das Rückenmark infizieren und beispielsweise eine gefährliche Hirnhautentzündung (Meningitis) verursachen. Pilze wie Candida oder Aspergillus können auch die Leber infizieren und einen Leberabszess oder eine Pilzhepatitis zur Folge haben. Zu Niereninfektionen mit Pilzen kommt es vor allem bei Menschen mit Harnwegsinfektionen oder Kathetern. Wird das Herz durch Pilze infiziert, kann eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) entstehen, im Magen-Darm-Trakt kann es zu einer Pilzgastritis oder einer Pilzenteritis kommen.
Ursachen für die Infektionen
Wie bereits erwähnt, trägt jeder Mensch Pilze auf seiner Haut und in seinem Körper. Normalerweise verursachen sie keine Probleme, aber bestimmten Bedingungen können dazu führen, dass sie sich übermäßig vermehren und eine Infektion verursachen. Zu den Risikofaktoren zählen vor allem:
1. Geschwächtes Immunsystem
Ein geschwächtes Immunsystem ist anfälliger für Pilzinfektionen. Unsere körpereigene Abwehr ist dafür verantwortlich, Krankheitserreger wie Pilze zu erkennen und zu bekämpfen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem funktioniert diese Abwehrreaktion jedoch nicht optimal, was es den Pilzen ermöglicht, sich leichter im Körper auszubreiten und Infektionen zu verursachen. Für ein schwaches Immunsystem können Erkrankungen wie HIV/AIDS, Diabetes, Krebs, Autoimmunerkrankungen oder die Einnahme immunsuppressiver Medikamente verantwortlich sein.
2. Einnahme von Antibiotika
Da die Einnahme von Antibiotika das natürliche Gleichgewicht der Mikroorganismen im Körper stört, kann sie das Wachstum von Pilzen begünstigen. Antibiotika töten nicht nur die schädlichen Bakterien ab, sondern auch die nützlichen Bakterien, die normalerweise das Wachstum von Pilzen kontrollieren.
3. Hormonelle Veränderungen
Hormonelle Veränderungen, etwa während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, können ebenfalls das Gleichgewicht der Mikroorganismen in unserem Körper beeinflussen, einschließlich der Hefeart Candida albicans. Zudem können Hormone wie Östrogen und Progesteron den pH-Wert und die Feuchtigkeit bestimmter Körperregionenverändern, was das Wachstum von Hefepilzen begünstigt.
4. Feuchtigkeit und Hitze
Feuchtigkeit und Hitze schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen. Pilze, insbesondere Hefepilze wie Candida albicans, gedeihen in warmen und feuchten Umgebungen. Wenn die Haut oder Schleimhäute übermäßig feucht werden, zum Beispiel durch Schwitzen oder schlechte Belüftung, kann dies ein feuchtes Mikroklima zur Folge haben. Dieses feuchte Umfeld bietet den Pilzen optimale Bedingungen, um sich zu vermehren und eine Infektion zu verursachen. Daher sind Bereiche wie der Intimbereich oder die Füße anfälliger für Pilzinfektionen.
5. Kontakt mit infizierter Person
Pilzinfektionen können von einer infizierten Person auf eine andere übertragen werden, speziell durch direkten Hautkontakt oder gemeinsame Nutzung von persönlichen Gegenständen wie Handtüchern, Kleidung oder Schuhen.

Wie wird eine Pilzinfektion diagnostiziert?
Besteht der Verdacht auf eine Pilzinfektion, können die betroffene Haut, Nägel oder Schleimhäute auf Anzeichen einer Pilzinfektion, etwa Rötung, Schuppung oder andere sichtbare Veränderungen untersucht werden. Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion kann der Arzt oder die Ärztin außerdem einen Abstrich oder eine Biopsie der betroffenen Stelle entnehmen. Diese Probe wird dann unter dem Mikroskop untersucht, um den Pilzerreger zu identifizieren.
Eine Pilzkultur kann durchgeführt werden, um den spezifischen Pilzerreger zu identifizieren und festzustellen, welche Art von Behandlung erforderlich ist. Dazu wird eine Probe des betroffenen Gewebes in einem Nährmedium kultiviert, um das Wachstum des Pilzes zu ermöglichen. In einigen Fällen kann auch eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um Antikörper oder andere Anzeichen einer Pilzinfektion im Körper nachzuweisen.
Die genaue Diagnosemethode hängt von der Art der Pilzinfektion und ihrer Lokalisation ab. Es ist wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn Sie Symptome einer Pilzinfektion bemerken, damit eine angemessene Diagnose und Behandlung erfolgen können.
Behandlung der Infektion
Die Behandlung einer Pilzinfektion hängt von der Art und dem Schweregrad der Infektion ab. Im Allgemeinen kommen bei Pilzinfektionen Antimykotika zum Einsatz, die entweder auf die betroffene Haut oder Schleimhaut aufgetragen (topisch) oder oral/intravenös angewendet werden. Antimykotika sind Medikamente, die das Wachstum und die Vermehrung von Pilzen hemmen oder die Pilze abtöten.
1. Topische Antimykotika
Für oberflächliche Pilzinfektionen wie Fußpilz oder Hefepilzinfektionen der Haut werden oft Cremes, Salben oder Lotionen verwendet, die Antimykotika wie Clotrimazol, Miconazol oder Terbinafin enthalten. Diese werden direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen.
2. Orale Antimykotika
Bei schwereren oder systemischen Pilzinfektionen kann der Arzt oral einzunehmende Antimykotika wie Fluconazol, Itraconazol oder Terbinafin verschreiben. Diese Arzneimittel wirken im gesamten Körper und bekämpfen den Pilz von innen heraus.
3. Intravenöse Antimykotika
In einigen Fällen, insbesondere bei schweren oder lebensbedrohlichen Pilzinfektionen, kann eine Behandlung mit intravenösen Antimykotika erforderlich sein, die in der Regel im Krankenhaus verabreicht werden.
Generell sollten Betroffene, die vom Arzt verschriebenen Medikamente gemäß den Anweisungen einnehmen und die Behandlungsdauer einhalten, auch wenn die Symptome abklingen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Pilz vollständig beseitigt wird und es nicht zu einem Rückfall kommt.
Wie kann ich vorbeugen?
Mit einigen Maßnahmen können Sie das Risiko einer Pilzinfektion verringern. Halten Sie Ihre Haut sauber und trocken, da Pilze in feuchten Umgebungen besser gedeihen. Achten Sie darauf, Ihre Haut gründlich zu reinigen und sie anschließend gut abzutrocknen, insbesondere in Bereichen, die anfällig für Pilzinfektionen sind, wie zum Beispiel zwischen den Zehen.
Vermeiden Sie außerdem übermäßiges Schwitzen. Tragen Sie atmungsaktive Kleidung und wechseln Sie regelmäßig Ihre Socken und Schuhe, vor allem nach dem Sport. Verzichten Sie auf eng anliegende Kleidung, die die Feuchtigkeit einschließt und das Wachstum von Pilzen begünstigt. Sehen Sie auch davon ab, Handtücher, Kleidung oder Schuhen mit anderen Personen zu teilen.
Eine gesunde Ernährung trägt dazu bei, Ihr Immunsystem zu stärken und kann das Risiko von Pilzinfektionen reduzieren. Da Antibiotika das Gleichgewicht der natürlichen Bakterienflora im Körper stören, sollten Sie Antibiotika nur, wenn unbedingt notwendig und genau wie vorgeschrieben einnehmen.