
- Was ist Prostatakrebs und wie entsteht er?
- Welche Risikofaktoren gibt es für Prostatakrebs?
- Welche Symptome können bei Prostatakrebs auftreten?
- Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Prostatakrebs?
- Wie hoch sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs?
- Welche Lebensstilveränderungen können bei Prostatakrebs sinnvoll sein?
Was ist Prostatakrebs und wie entsteht er?
Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist eine Krebserkrankung der Vorsteherdrüse (Prostata) des Mannes. Die Prostata ist ein walnussgroßes Organ, das die Harnröhre umgibt und für die Produktion eines Teils der Samenflüssigkeit verantwortlich ist. Prostatakrebs entsteht durch die unkontrollierte Vermehrung von Zellen in der Prostata. Diese Zellen können zu einem Tumor wachsen, der die Prostata und umliegende Organe befallen kann. Die Entwicklung von Prostatakrebs ist ein langsamer Prozess, der oft über Jahre hinweg stattfindet.
Welche Risikofaktoren gibt es für Prostatakrebs?
Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko deutlich an. Ab dem 50. Lebensjahr erkrankt etwa jeder 12. Mann in Deutschland an Prostatakrebs.
- Familiäre Vorbelastung: Männer, deren Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind, haben ein höheres Risiko, selbst zu erkranken. Das Risiko ist besonders hoch, wenn mehrere Familienmitglieder betroffen sind.
- Ethnische Zugehörigkeit: Männer schwarzafrikanischer Abstammung erkranken häufiger an Prostatakrebs als Männer europäischer oder asiatischer Abstammung. Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt.
- Genetische Veränderungen: In einigen Fällen können genetische Veränderungen das Risiko für Prostatakrebs erhöhen.
- Lebensstil: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Lebensstilfaktoren das Risiko für Prostatakrebs beeinflussen können. Dazu gehören:
- Ernährung: Ein hoher Konsum von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten könnte das Risiko erhöhen.
- Übergewicht und Fettleibigkeit: Übergewichtige und fettleibige Männer haben ein etwas höheres Risiko für Prostatakrebs.
- Bewegungsmangel: Männer, die sich wenig bewegen, haben ein etwas höheres Risiko für Prostatakrebs.
- Rauchen: Rauchen scheint das Risiko für Prostatakrebs nicht zu erhöhen
Welche Symptome können bei Prostatakrebs auftreten?
Zu den möglichen Symptomen gehören Schwierigkeiten beim Wasserlassen, ein schwacher oder unterbrochener Harnstrahl sowie Schmerzen im Beckenbereich. Auch Blut im Urin oder Sperma kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Weitere Beschwerden können durch die Ausbreitung des Krebses entstehen, wie Knochenschmerzen bei Metastasen. Da diese Symptome auch bei anderen, weniger schwerwiegenden Erkrankungen auftreten können, ist eine ärztliche Abklärung bei Verdacht unerlässlich.
Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
Die Diagnose von Prostatakrebs erfolgt in der Regel in mehreren Schritten:
1. Anamnese und körperliche Untersuchung
Der Arzt wird Sie zunächst nach Ihren Beschwerden und Risikofaktoren befragen. Anschließend tastet er Ihre Prostata durch den Enddarm ab (digitale rektale Untersuchung - DRU).
2. PSA-Test
Bei der Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) wird ein Bluttest durchgeführt. Das PSA ist ein Protein, das von der Prostata produziert wird. Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, ist aber nicht beweisend.
3. Prostatabiopsie
Ist der PSA-Wert erhöht oder findet der Arzt bei der DRU Auffälligkeiten, wird in der Regel eine Prostatabiopsie durchgeführt. Dabei werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen und auf Krebszellen untersucht. Die Biopsie erfolgt meist transrektal, d.h. mit einer dünnen Nadel durch den Enddarm.
4. Weitere Untersuchungsmethoden
In einigen Fällen können weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen, z.B.:
- Transrektaler Ultraschall (TRUS): Mit Hilfe von Ultraschallwellen wird die Prostata bildlich dargestellt.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT liefert detaillierte Bilder der Prostata und umliegender Strukturen.
- Skelettszintigraphie: Mit dieser Methode können Knochenmetastasen (Absiedlungen des Tumors im Knochen) aufgespürt werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Prostatakrebs?
Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Stadium und Aggressivität des Tumors sowie dem Alter und den Begleiterkrankungen des Patienten. Zu den Standardtherapien gehören die radikale Prostatektomie, bei der die Prostata entfernt wird, sowie Strahlentherapie und Hormontherapie. Bei lokal begrenztem Prostatakrebs kann auch eine aktive Überwachung in Betracht gezogen werden, um mögliche Nebenwirkungen einer sofortigen Behandlung zu vermeiden. Fortgeschrittene oder metastasierte Fälle können zusätzlich Chemotherapie, Immuntherapie oder neuere zielgerichtete Therapien erfordern. Eine individuelle Beratung durch einen Facharzt ist entscheidend, um die geeignete Behandlungsstrategie zu wählen.
Wie hoch sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs?
Die Heilungschancen bei Prostatakrebs hängen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose.
Im Frühstadium, wenn der Krebs noch auf die Prostata begrenzt ist, sind die Heilungschancen sehr gut. Über 90% der Männer, die in diesem Stadium an Prostatakrebs erkranken, leben nach 5 Jahren noch.
Mit fortschreitendem Stadium nehmen die Heilungschancen ab. Bei metastasiertem Prostatakrebs, d.h. wenn der Krebs bereits in andere Organe gestreut hat, ist eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich. Das Ziel der Therapie ist in diesem Fall, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
Welche Lebensstilveränderungen können bei Prostatakrebs sinnvoll sein?
Während die Behandlung von Prostatakrebs in erster Linie von der Art und dem Stadium der Erkrankung abhängt, können bestimmte Lebensstilveränderungen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden insgesamt haben und das Risiko eines Wiederauflebens oder einer Progression der Krankheit verringern.
Ernährung umstellen
- Verzehr von viel Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken können.
- Vollkornprodukte bevorzugen: Vollkornprodukte liefern Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen und das Sättigungsgefühl erhöhen.
- Gesunde Fette wählen: Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs und Makrelen enthalten sind, können entzündungshemmend wirken.
- Fleischkonsum reduzieren: Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte sollten nur in Maßen verzehrt werden, da sie mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden.
- Zucker und Salz einschränken: Ein hoher Zucker- und Salzkonsum kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Bewegung in den Alltag integrieren
- Regelmäßige körperliche Aktivität: Sport und Bewegung stärken das Immunsystem, fördern die Durchblutung und können das Risiko für verschiedene Erkrankungen, einschließlich Prostatakrebs, senken. Empfehlenswert sind mindestens 30 Minuten moderate Bewegung an den meisten Tagen der Woche.
- Gesundes Gewicht halten: Übergewicht und Fettleibigkeit können das Risiko für Prostatakrebs erhöhen. Abnehmen oder ein gesundes Gewicht halten kann das Risiko senken.
Weitere Maßnahmen
- Stress reduzieren: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und die Gesundheit negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
- Rauchen vermeiden: Rauchen ist ein Risikofaktor für verschiedene Krebsarten, einschließlich Prostatakrebs.
- Alkoholkonsum reduzieren: Ein hoher Alkoholkonsum kann das Risiko für Prostatakrebs erhöhen.
- Ausreichend schlafen: Schlafmangel kann das Immunsystem schwächen und die Gesundheit negativ beeinflussen. Erwachsene sollten 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht anstreben.
Quellen: