
Zahlen und Fakten über Prostatakrebs
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland. Jährlich werden etwa 65.820 Neuerkrankungen diagnostiziert. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 71 Jahren.
Vor dem 50. Lebensjahr tritt Prostatakrebs selten auf, danach steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Die Erkrankungsrate ist seit 2011 leicht rückläufig, während die Sterberate seit 2007 relativ stabil geblieben ist. Jährlich sterben etwa 12.000 bis 14.000 Männer an Prostatakrebs in Deutschland
Mit einem Anteil von 11,6 % ist es die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate für Männer mit Prostatakrebs liegt bei 91 %.
Laut Studie: Milch steigert das Risiko für Prostatakrebs
Forscher der Loma Linda University Health haben in einer umfangreichen Untersuchung mit etwa 29.000 Teilnehmern über einen Zeitraum von acht Jahren den Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Prostatakrebs analysiert.
Die Ergebnisse sind bemerkenswert:
- Männer, die täglich etwa 430 Gramm Milch (etwa zwei Gläser) konsumierten, hatten ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko für Prostatakrebs im Vergleich zu denjenigen, die nur 20 Gramm Milch pro Tag tranken.
- Der stärkste Risikoanstieg wurde bei einem Konsum von etwa 150 Millilitern Milch pro Tag beobachtet.
- Fettgehalt spielt keine Rolle: Interessanterweise gab es kaum Unterschiede zwischen Vollmilch und fettreduzierter Milch hinsichtlich des Risikos
- Andere Milchprodukte weniger betroffen: Bei Käse und Joghurt konnte kein nennenswerter Zusammenhang festgestellt werden
- Nicht das Kalzium: Die Studie fand keinen Zusammenhang zwischen erhöhtem Prostatakrebsrisiko und der Aufnahme von Kalzium aus Nicht-Milchprodukten
Was bedeutet das für Männer?
Während diese Ergebnisse besorgniserregend klingen mögen, ist es wichtig zu betonen, dass weitere Forschung notwendig ist, um den genauen Mechanismus hinter diesem Zusammenhang zu verstehen. Experten raten Männern mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko zur Vorsicht bei der Aufnahme von Milchprodukten.
Es ist jedoch nicht notwendig, Milch komplett aus der Ernährung zu streichen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bleiben die wichtigsten Schritte zur Prävention von Prostatakrebs.
Welche anderen Lebensmittel könnten das Prostatakrebsrisiko noch erhöhen?
Neben Milch können auch andere Lebensmittel das Prostatakrebsrisiko erhöhen:
- Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch: Der Verzehr von rotem Fleisch (z.B. Rind, Schwein, Lamm, Wild) und verarbeitetem Fleisch (z.B. geräuchert, gepökelt, gesalzen) kann das Risiko für Prostatakrebs steigern.
- Tierische Fette: Eine Ernährung reich an gesättigten Fetten tierischen Ursprungs wird mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko in Verbindung gebracht.
- Zucker: Ein westliches Ernährungsmuster mit hohem Zuckerkonsum korreliert mit einer höheren Prostatakrebsmortalität.
- Zink: Einige Studien deuten darauf hin, dass eine übermäßige Zufuhr von Zink das Prostatakrebsrisiko erhöhen könnte.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Forschung in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen ist und weitere Studien erforderlich sind, um die genauen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Prostatakrebs zu klären.