Die Deutsche Krebshilfe hat alarmierende Zahlen für uns: "Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Zwar sind in den letzten Jahren in Deutschland immer weniger Menschen daran erkrankt, dennoch erhalten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin jedes Jahr etwa 58.100 Menschen die Diagnose Darmkrebs, davon etwa 33.100 Männer und etwa 25.000 Frauen."
Im Video: Darmkrebs vorbeugen: Wann eine Koloskopie notwendig ist
Eine Koloskopie, wie die Darmspiegelung auch genannt wird, ist weder schlimm noch peinlich. Und es wäre unklug diese Art der Vorsorge nicht zu machen, denn sie ist letztlich einfach und kann Leben retten.
Das sind die 4 Irrtümer, die bei Darmkrebs lebensgefährlich sein können
1. Darmkrebs bekommen nur alte Menschen
Das ist falsch! Denn 20- bis 30-Jährige erkranken immer häufiger an Darmkrebs. In Deutschland sind es jedes Jahr rund 3400 Personen im Alter unter 50. In einer Studie wurde das allgemeine Ernährungsverhalten junger Menschen betrachtet, insbesondere könnten zuckerhaltige Getränke als Mitverursacher von Darmkrebs in Betracht kommen. Bei Angehörigen mit Darmkrebs verdoppelt sich übrigens das Risiko aller direkten Verwandten.
2. Ich lebe bewusst und bin sportlich – ich habe kein Risiko
Natürlich ist eine bewusste und gesunde Ernährung sowie Sport die Basis für einen gesunden Körper, aber leider ist das keine Garantie nicht an Darmkrebs zu erkranken. Ein bewusster Lebensstil minimiert das Risiko, wie ein ungesunder Lebensstil ohne Sport, mit schlechter Ernährung und Nikotin und Alkohol das Risiko steigert.
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3. Die Darmspiegelung ist sehr unangenehm
Zusammenfassend kann man sagen: Lediglich die Vorstellung einer Darmspiegelung ist unangenehm! Aber von der Untersuchung selber merken Sie nichts, da Sie eine leichte Narkose für einen Dämmer-Schlaf bekommen. In der Regel wird die Untersuchung ambulant durchgeführt und dauert circa 20 Minuten. Direkt im Anschluss erfolgt das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt. Erschreckend: Nur rund 40 Prozent der Frauen und Männer im Vorsorgealter (Männer ab 50, Frauen ab 55) haben in den letzten zehn Jahren eine Darmspiegelung durchführen lassen.
4. Darmkrebs ist immer tödlich
Nein! Wer frühzeitig die von der Krankenkasse angebotenen Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt, hat bei einer frühen Erkennung Heilungschancen von über 90 Prozent. Hier können gutartige Vorstufen erkannt und entfernt und das Entstehen von Darmkrebs verhindert werden.
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Erste Anzeichen für Darmkrebs
- Veränderte Stuhlgewohnheiten: Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel
- Krampfartige Bauchschmerzen und öfter zwingender Stuhldrang, häufig ohne anschließende Stuhlentleerung
- Blässe und Blutarmut (Anämie) sind Hinweise darauf, dass der Darm längere Zeit unbemerkt leicht geblutet hat (Sickerblutungen)
- Deutlicher Gewichtsverlust und Schwäche
- Sichtbares Blut im Stuhl
- Mehr Schleimablagerungen auf dem Stuhl
Quelle: Deutsche Krebshilfe