Brustkrebs: Studien enthüllen, wie schnell er sich entwickeln kann

Die Entstehung von Brustkrebs ist ein komplexer Prozess, der Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern kann. Im Allgemeinen beginnt der Prozess mit einer Veränderung in einer einzelnen Brustzelle. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.

Mit zuletzt rund 71.500 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau. Die Geschwindigkeit, mit der sich Brustkrebs entwickelt, kann von Person zu Person unterschiedlich sein. In einigen Fällen kann es nur wenige Jahre dauern, bis sich aus einer veränderten Zelle ein Tumor entwickelt. In anderen Fällen kann es Jahrzehnte dauern, bis sich der Tumor bemerkbar macht.

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Neue Studie: So schnell entwickelt sich Brustkrebs wirklich

Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass Brustkrebs in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Jahren entsteht. Die Studie untersuchte die Entwicklung von Brustkrebszellen in Mäusen und fand heraus, dass es im Durchschnitt etwa 10 Jahre dauert, bis sich aus einer veränderten Zelle ein Tumor entwickelt.

Die Studie ergab auch, dass die Geschwindigkeit der Entstehung von Brustkrebs von verschiedenen Faktoren abhängen kann, darunter:

  • Das Alter: Brustkrebs tritt bei Frauen im Alter von 50 Jahren oder älter häufiger auf.
  • Genetische Faktoren: Frauen mit bestimmten genetischen Veränderungen haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
  • Hormonelle Faktoren: Frauen, die früh in die Menopause kommen oder die Hormone Östrogen und Progesteron über einen längeren Zeitraum einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
  • Umweltfaktoren: Rauchen, Übergewicht und Alkoholkonsum können das Risiko für Brustkrebs erhöhen.

Die Studie wurde von einem Team von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg durchgeführt. Die Wissenschaftler untersuchten die Entwicklung von Brustkrebszellen in Mäusen, indem sie die Zellen über einen Zeitraum von mehreren Jahren beobachteten. Sie fanden heraus, dass die Zellen in den ersten Jahren der Entwicklung langsam wuchsen und sich nicht ausbreiteten. Erst nach etwa 10 Jahren begannen die Zellen schneller zu wachsen und sich auszubreiten.

Die Wissenschaftler glauben, dass die langsame Entwicklung von Brustkrebszellen eine Möglichkeit ist, dass die Zellen dem Immunsystem entgehen können. Das Immunsystem kann Krebszellen erkennen und bekämpfen. Wenn die Krebszellen jedoch langsam wachsen und sich nicht ausbreiten, ist es für das Immunsystem schwieriger, sie zu erkennen und zu bekämpfen.

Die Studie mit dem Titel "Breast Cancer Initiation and Progression Is Prolonged and Requires Multiple Genetic Alterations" wurde in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht.

Noch mehr aktuelle Forschungsergebnisse in der Brustkrebstherapie 

Aktuell vom San Antonio Breast Cancer Symposium im Dezember 2023 berichtet das Magazin Medscpae : "Langzeitergebnisse der KATHERINE-Studie belegen den positiven Effekt von Trastuzumab Emtansin bei Frauen mit pathologischem Resttumor nach neoadjuvanter Therapie. Nicht so überzeugend waren dagegen die Langzeitdaten der MONARCH3-Studie: Abemaciclib plus Aromatasehemmer verfehlte die signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens in der Erstlinientherapie."

Wie entsteht Brustkrebs?

Zwei Gene, BRCA1 und BRCA2, können das Risiko für Brustkrebs deutlich erhöhen. Jeder Mensch trägt zwei Varianten dieser Gene in sich. Wenn eine Variante mutiert ist, steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erheblich. Bei Frauen mit einer mutierten BRCA-Genvariante entwickelt sich in etwa 80% der Fälle im Laufe des Lebens ein bösartiger Tumor in der Brust. In etwa 60% der Fälle tritt der Tumor auch in den Eierstöcken auf.

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So können Sie Risiko verringern, an Brustkrebs zu erkranken

  • Gesundes Gewicht halten: Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Brustkrebs.
  • Regelmäßig Sport treiben: Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für Brustkrebs verringern.
  • Auf Alkohol verzichten: Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Brustkrebs.
  • Nicht rauchen: Rauchen erhöht das Risiko für Brustkrebs.
  • Mammografie durchführen lassen: Mammografie sind eine gute Möglichkeit, Brustkrebs früh zu erkennen, wenn er am besten behandelbar ist.

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