Hepatitis D: Das müssen Sie über die seltene Leberentzündung wissen

Das Hepatitis-D-Virus ist auf die Unterstützung des Hepatitis-B-Virus angewiesen, um sich zu vermehren. Daher tritt eine Hepatitis-D-Infektion ausschließlich bei Personen auf, die bereits mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert sind. In diesem Artikel lesen Sie mehr zu dieser Infektionskrankheit.

In Kürze: Das sollten Sie über Hepatitis D wissen

  • Hepatitis D, auch als Delta-Hepatitis oder Hepatitis-Delta-Virus (HDV) bezeichnet, ist eine Form der Leberentzündung, die durch das Hepatitis-Delta-Virus verursacht wird.
  • Die Übertragungswege von HDV sind ähnlich denen von HBV, nämlich über den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalsekret.
  • Die Symptome einer Hepatitis-Delta-Infektion können denen einer Hepatitis B ähneln und reichen von milden bis hin zu schweren und lebensbedrohlichen Verläufen
  • Die beste Methode, um einer Hepatitis-Delta-Infektion vorzubeugen, ist die Impfung gegen Hepatitis B, da diese auch das Risiko einer HDV-Infektion reduziert. 

Hepatitis D: Was ist das eigentlich?

Hepatitis D, auch bekannt als Delta-Hepatitis oder Hepatitis-Delta-Virus (HDV), ist eine spezielle Form der Leberentzündung, die nur in Verbindung mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) auftreten kann.

Hepatitis D: Zahlen und Fakten

Schätzungen:

  • Weltweit: 15 bis 25 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis-D-Infektion
  • Deutschland: 30.000 Menschen mit chronischer Hepatitis-D-Infektion

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Im Video: Hepatitis: Arten, Symptome, Ursachen

Wie verbreitet sich Hepatitis D?

Hepatitis D verbreitet sich in der Regel nur in Verbindung mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), da das Hepatitis-Delta-Virus (HDV) für seine Vermehrung die Hüllproteine des HBV benötigt.

  1. Coinfektion: Dies tritt auf, wenn eine Person gleichzeitig mit sowohl dem Hepatitis-Delta-Virus als auch dem Hepatitis-B-Virus infiziert wird. Die Übertragung kann durch den Kontakt mit infiziertem Blut, ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder gemeinsam genutzten Drogeninjektionsutensilien erfolgen.
  2. Superinfektion: Eine Superinfektion tritt auf, wenn eine Person bereits mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert ist und später das Hepatitis-Delta-Virus bekommt. Die Superinfektion kann zu einer Verschlechterung der Leberschäden führen und das Risiko von Komplikationen erhöhen.

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Es ist wichtig zu beachten, dass Hepatitis D nicht alleine auftreten kann. Eine HDV-Infektion kann nur in Gegenwart einer gleichzeitigen Hepatitis-B-Infektion oder einer bestehenden Hepatitis-B-Infektion entwickelt werden.

Was sind die Symptome einer Hepatitis D-Infektion?

Die Symptome einer Hepatitis D-Infektion können ähnlich denen einer Hepatitis B sein. Die Krankheit kann jedoch auch asymptomatisch verlaufen, insbesondere in den frühen Stadien. Wenn Symptome auftreten, treten sie in der Regel 2 bis 12 Wochen nach der Infektion auf. Die Symptome können akut oder chronisch sein, abhängig davon, wie der Körper auf die Infektion reagiert.

Akute Hepatitis D-Symptome

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Gelbsucht (Ikterus) - gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen
  • Dunkler Urin und heller Stuhl
  • Bauchschmerzen oder Unwohlsein im Oberbauch
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen

Chronische Hepatitis D-Symptome

  • Anhaltende Müdigkeit und Schwäche
  • Leberzirrhose - bezogene Symptome wie Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites) und Veränderungen der mentalen Funktion (Hepatische Enzephalopathie)
  • Gelbsucht
  • Blutungsneigung und leichtere Blutergüsse (aufgrund der beeinträchtigten Leberfunktion)
  • Vergrößerte Leber und Milz

Wie wird Hepatitis D behandelt?

Die Behandlung von Hepatitis D kann komplex sein und sollte von einem erfahrenen Arzt oder einem Spezialisten für Lebererkrankungen durchgeführt werden. 

  1. Interferon-Therapie: Interferone sind antivirale Medikamente, die zur Behandlung von Hepatitis D eingesetzt werden können. Die Interferon-Therapie zielt darauf ab, die Virusreplikation zu unterdrücken und das Fortschreiten der Leberentzündung zu reduzieren. Diese Behandlung kann jedoch Nebenwirkungen verursachen und ist nicht für jeden Patienten geeignet.
  2. Kombinationstherapie: Manchmal wird eine Kombination aus Interferon und antiviralen Medikamenten gegen Hepatitis B (z. B. Entecavir oder Tenofovir) verschrieben, um die Wirkung zu verstärken und die Viruslast im Körper zu reduzieren.
  3. Lebertransplantation: In fortgeschrittenen Fällen von Leberzirrhose oder Leberversagen kann eine Lebertransplantation erforderlich sein, um das geschädigte Organ durch eine gesunde Leber zu ersetzen.
  4. Supportive Therapie: Die Behandlung von Hepatitis D beinhaltet oft auch eine unterstützende Therapie, um die Symptome zu lindern und die Lebergesundheit zu fördern. Dazu gehören Ruhe, eine gesunde Ernährung, Vermeidung von Alkohol und bestimmten Medikamenten, die die Leber belasten könnten sowie engmaschige medizinische Überwachung.

Wie lange dauert eine Hepatitis D-Erkrankung?

Die Dauer einer Hepatitis D-Erkrankung kann je nach individuellem Verlauf variieren. Es gibt zwei Hauptformen von Hepatitis D:

  1. Bei der akuten Form der Hepatitis D klingen in den meisten Fällen die Symptome innerhalb von Wochen bis Monaten nach Ausbruch der Krankheit ab, aber der Genesungsprozess kann variieren.
  2. Der Verlauf der chronischen Hepatitis D kann langwierig und komplex sein, und die Behandlung zielt darauf ab, die Viruslast zu reduzieren und das Fortschreiten der Leberschädigung zu verhindern.

Wie kann ich mich vor einer Hepatitis D-Ansteckung schützen?

Die beste Methode, um sich vor einer Hepatitis D-Ansteckung zu schützen, ist die Prävention einer Hepatitis-B-Infektion, da eine Hepatitis-Delta-Infektion nur in Verbindung mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) auftreten kann. 

  1. Hepatitis-B-Impfung: Lassen Sie sich gegen Hepatitis B impfen. Die Impfung ist sicher und wirksam und schützt vor einer Hepatitis-B-Infektion, die eine Voraussetzung für eine Hepatitis D-Infektion ist. 
  2. Verwendung von Kondomen: Verwenden Sie bei sexuellen Kontakten mit unbekannten Partnern Kondome, um das Risiko einer sexuellen Übertragung von Hepatitis B zu reduzieren, was wiederum das Risiko einer Hepatitis D-Infektion verringert.
  3. Vermeiden von gemeinsamem Injektionsmaterial: Wenn Sie Drogen konsumieren, verwenden Sie niemals gemeinsam genutzte Injektionsnadeln oder Spritzen, um das Risiko einer Übertragung von Hepatitis B und D zu vermeiden.
  4. Verwenden Sie steriles medizinisches Material: Wenn Sie medizinische Verfahren benötigen, stellen Sie sicher, dass alle medizinischen Instrumente und Ausrüstung ordnungsgemäß sterilisiert sind.
  5. Sicherheitsvorkehrungen im Gesundheitswesen: Medizinisches Personal sollte angemessene Schutzvorkehrungen treffen, um eine Übertragung von Infektionen zu verhindern.
  6. Keine gemeinsame Nutzung von persönlichen Gegenständen: Vermeiden Sie die gemeinsame Nutzung von Zahnbürsten, Rasierern oder anderen persönlichen Gegenständen, die Blutkontakt verursachen könnten.
  7. Regelmäßige medizinische Untersuchungen: Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen können dazu beitragen, Hepatitis-Infektionen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

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