Mittelohrentzündung: Hausmittel, die für Linderung sorgen

Eine Mittelohrentzündung ist schmerzhaft und kann im schlimmsten Fall sogar das Gehör schädigen. Obwohl eine ärztliche Behandlung bei einer akuten Mittelohrentzündung unerlässlich ist, gibt es einige Hausmittel, die die Beschwerden lindern können und den Heilungsprozess unterstützen.

Frau hält sich das schmerzende Ohr© iStock/Yurii Yarema
Die Symptome einer Mittelohrentzündung können mit Hausmitteln gelindert werden.

Eine Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt, ist eine schmerzhafte Entzündung des Mittelohrs, die vor allem bei Kindern häufig auftritt. Sie entsteht meist als Folge einer Infektion der oberen Atemwege, wenn Bakterien oder Viren vom Nasenrachenraum über die sogenannte Eustachische Röhre ins Mittelohr gelangen. Dies kann zu Ohrenschmerzen, Hörproblemen, Fieber, Druckgefühl im Ohr und Eiterfluss führen. 

Die Behandlung einer Mittelohrentzündung hängt von der Schwere der Erkrankung und dem Alter des Patienten ab. In vielen Fällen heilt die Krankheit von selbst aus. Bei starken Beschwerden, wie Schmerzen, Fieber oder anderen Komplikationen ist jedoch eine ärztliche Behandlung notwendig. Bei leichteren Formen können auch Hausmittel die Symptome lindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Mittelohrentzündung: Die besten Hausmittel

Auch, wenn Hausmittel eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen, können sie auf natürliche Weise Beschwerden lindern. Zu den effektivsten zählen:

1. Wärme

Wärme ist eine hilfreiche Maßnahme, um bei einer Mittelohrentzündung für Abhilfe zu sorgen, da sie die Durchblutung anregt. Sie können beispielsweise eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen am betroffenen Ohr nutzen, um Schmerzen zu lindern. Achten Sie hierbei jedoch unbedingt darauf, dass diese nicht zu heiß sind, sodass Verbrennungen drohen. 

Besonders wirksam sind sogenannte Zwiebelsäckchen. Wenn Sie sich warme Zwiebel in einem Säckchen neben das Ohr legen, regt die Wärme zum einen die Durchblutung an, wodurch Entzündungsstoffe besser abtransportiert und Schmerzen gelindert werden. Zusätzlich besitzt die Zwiebel selbst entzündungshemmende Eigenschaften, die durch die Wärme verstärkt werden und so den Heilungsprozess unterstützen.

2. Inhalation

Auch Inhalation kann eine effektive Maßnahme sein. Der warme Dampf befeuchtet die Schleimhäute in Nase und im Rachenraum und lässt sie abschwellen. Dadurch kann sich die Eustachische Röhre besser öffnen, was den Druckausgleich im Mittelohr erleichtert.

Darüber hinaus wirken die ätherischen Öle in manchen Inhalationspräparaten antibakteriell und entzündungshemmend. Sie können so dazu beitragen, die Infektion zu bekämpfen und die Beschwerden zu lindern. Zusätzlich kann die Inhalation selbst eine beruhigende Wirkung haben, was zu einer allgemeinen Entspannung führt und somit auch die Schmerzen lindern kann.

3. Nasentropfen

Ein Mittel der Wahl sind auch Nasentropfen. Sie lassen die geschwollenen Nasenschleimhäute abschwellen, wodurch die Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet, besser belüftet wird. Ein besserer Luftstrom ermöglicht einen Druckausgleich im Mittelohr. Dieser kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Flüssigkeit im Mittelohr ablaufen zu lassen. Durch die verbesserte Belüftung kann sich das Mittelohr schneller erholen, was den natürlichen Heilungsprozess unterstützt. Greifen Sie beispielsweise zu einem Meersalz-Spray.

4. Ruhe

Ruhe ist das A und O, wenn es darum geht, gesund zu werden. Das gilt nicht nur für eine Mittelohrentzündung, sondern auch für andere Erkrankungen. Während Ruhephasen kann der Körper mehr Energie für die Heilung aufwenden. Durch Ruhe werden die Abwehrkräfte gestärkt und der Körper kann sich besser gegen die Infektion wehren. Körperliche Aktivität sowie Stress hingegen können die Entzündung verstärken und Schmerzen verschlimmern. 

Welche Hausmittel sind nicht empfehlenswert?

Nicht alle Hausmittel können bei einer Mittelohrentzündung ergänzend eingesetzt werden, manche von ihnen sind sogar schädlich und sollten vermieden werden. Dazu zählen:

  • Öl ins Ohr träufeln: Das gilt insbesondere für Olivenöl. Bei einem geschädigten Trommelfell können Flüssigkeiten die Entzündung verschlimmern und Keime ins Mittelohr schleusen.
  • Selbstgemachte Ohrentropfen: Ohne ärztlichen Rat können selbstgemachte Ohrentropfen mehr Schaden als Nutzen anrichten. Durch das Einführen von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten ins Ohr kann es zu einer Verschlimmerung der Infektion kommen.

Bei einer Mittelohrentzündung sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Der Arzt oder die Ärztin kann die Ursache der Erkrankung feststellen und eine geeignete Therapie einleiten. Fieber, starke Schmerzen oder ein eitriger Ausfluss aus dem Ohr sind Anzeichen dafür, dass ein Arztbesuch dringend erforderlich ist.