Neurodermitis unter den Augen: Diese Tipps helfen

Neurodermitis ist für sich schon unangenehm genug. Aber tritt Neurodermitis unter den Augen auf, ist dies für Betroffene meist eine ganz besondere Herausforderung. Wir sagen Ihnen, wie Sie die Hauterkrankung schonend und effektiv bekämpfen. 

Junge Frau reibt sich beide Augen.© iStock/NickyLloyd
Neurodermitis unter den Augen muss besonders sanft behandelt werden.

Neurodermitis unter den Augen unterscheidet sich in seiner Ausprägung nicht von Neurodermitis an anderen Körperstellen. Da die Haut unter den Augen aber besonders dünn und empfindlich ist, benötigt eine Behandlung trotzdem eine sehr vorsichtige Behandlung.

Zur Erkrankung: Neurodermitis, auch bekannt als atopische Dermatitis, ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die durch trockene, juckende und entzündete Haut gekennzeichnet ist. Sie gehört zu den häufigsten Hautkrankheiten, insbesondere bei Kindern, kann aber Menschen jeden Alters betreffen.

So behandeln Sie Neurodermitis unter den Augen richtig

Neurodermitis ist nicht heilbar, sehr wohl aber gut behandelbar. Allerdings ist Neurodermitis unter den Augen nicht auf die gleiche Weise behandelbar, wie an anderen Stellen. Einfach, weil die Haut unter den Augen so empfindlich und dünn ist. Mit folgenden Tipps können Sie die Hauterkrankung sanft, aber effektiv behandeln.

  • Nutzen Sie spezielle Augencremes: Spezielle Feuchtigkeitscremes für die Augen können helfen, die Augenpartie sanft zu beruhigen. Wichtig: Nutzen Sie parfümfreie Cremes.
  • Nutzen Sie kortisonfreie Cremes: Noch stärker als bei anderen Hautpartien kann Kortison durch die dünne Haut dringen. Und das kann Nebenwirkungen auslösen. Nutzen Sie deshalb besser kortisonfreie Hautcreme.
  • Kühlende Kompressen: Kühle Kompressen können schonend helfen, Juckreiz und Schwellung zu lindern.
  • Medikamentöse Behandlung: In schweren Fällen kann ein Arzt oder eine Ärztin stärkere Medikamente verschreiben, die das Immunsystem modulieren.
  • Augenpflegeprodukte: Verwenden Sie hypoallergene Augenpflegeprodukte, um Reizungen zu minimieren.

Natürlich helfen bei Neurodermitis unter den Augen auch allgemeine Tipps und Behandlungsmöglichkeiten, die auch allgemein bei der Hauterkrankung helfen.

  • Stressbewältigung: Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Yoga praktizieren können helfen, die Schübe zu reduzieren.
  • Vermeiden Sie Trigger: Identifizieren und vermeiden Sie individuelle Trigger, wie bestimmte Kosmetika oder Allergene. Ein Hautarzt oder eine Hautärztin kann helfen, Ihre ganz individuellen Trigger zu identifizieren.
  • Phototherapie: In einigen Fällen kann eine Lichttherapie auch bei Neurodermitis unter den Augen helfen.

Welche Ursachen hat Neurodermitis unter den Augen?

Die genaue Ursache ist auch bei Neurodermitis unter den Augen nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt:

  1. Genetische Veranlagung: Kinder, deren Eltern oder Geschwister an Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen leiden, haben ein höheres Risiko, ebenfalls zu erkranken.
  2. Immunsystem: Betroffene haben oft eine Überreaktion des Immunsystems, was zu den entzündlichen Prozessen führt.
  3. Umweltfaktoren: Allergene (z.B. Pollen, Hausstaubmilben), Hautirritationen, klimatische Bedingungen (z.B. Kälte, trockene Luft), bestimmte Lebensmittel und Stress können Schübe auslösen oder verschlimmern.
  4. Reizstoffe: Kosmetika, Hautpflegeprodukte oder Seifen können die empfindliche Haut unter den Augen und Neurodermitis auslösen.

Welche Symptome zeigen sich bei Neurodermitis?

Die Symptome bei Neurodermitis unter den Augen unterscheiden sich kaum von anderen Stellen. Hier kommen die eindeutigsten Symptome bei Neurodermitis.

  • Trockene Haut: Betroffene haben oft sehr trockene Haut, die Feuchtigkeit nur schlecht halten kann.
  • Juckreiz: Starker Juckreiz ist eines der Hauptsymptome und kann zu Kratzen und damit zu weiteren Hautschäden führen.
  • Hautausschlag: Rötliche, entzündete Hautstellen, die oft schuppig sind. Bei manchen Betroffenen können sich Bläschen bilden, die nässen.
  • Verdickte Haut: Bei chronischem Verlauf kann die Haut verdicken und eine lederartige Konsistenz annehmen (Lichenifikation).
  • Typische Lokalisationen: Bei Säuglingen und Kleinkindern treten die Ekzeme häufig im Gesicht, an den Wangen und an den Streckseiten der Arme und Beine auf. Bei älteren Kindern und Erwachsenen sind vor allem die Beugeseiten der Arme und Beine, die Hände und das Gesicht betroffen.

Kann Neurodermitis die Augen schädigen?

Nein, Neurodermitis unter den Augen kann die Augen nicht direkt schädigen, allerdings kann sie indirekte Auswirkungen auf die Sehkraft haben, meist durch sekundäre Komplikationen, die aus der Krankheit und ihrer Behandlung resultieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie sich Neurodermitis unter den Augen auf die Sehkraft auswirken kann:

  1. Kratzen und Reiben: Starker Juckreiz kann zu häufigem Kratzen und Reiben der Augenpartie führen. Dies kann die Hornhaut (die klare vordere Schicht des Auges) schädigen und zu Kratzern oder Erosionen führen, was die Sehkraft beeinträchtigen kann. Außerdem kann Kratzen zu Hautrissen und Wunden führen, was die Gefahr für bakterielle Infektionen erhöht, die sich auf die Augen ausbreiten und das Sehvermögen beeinträchtigen können.
  2. Schwellung und Entzündung: Anhaltende Schwellung und Entzündung um die Augen können Druck auf die Augenlider und die Augen selbst ausüben, was vorübergehende Sehstörungen verursachen kann.
  3. Verwendung von Medikamenten: Einige Medikamente zur Behandlung von Neurodermitis, insbesondere kortisonhaltige Cremes, können bei unsachgemäßer Anwendung Nebenwirkungen haben, beispielsweise kann eine langfristige Anwendung von starken Steroidcremes in der Nähe der Augen kann das Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms erhöhen. Auch kann sich das Risiko für die Entwicklung von Katarakten (Trübung der Augenlinse) erhöhen.