Kümmel gegen Blähungen: So hilft das Gewürz

Kaum ein Gewürz wirkt so gut gegen Blähungen wie Kümmel. Die Heilpflanze ist schon seit Generationen ein altbewährtes Heilmittel bei Völlegefühl, schmerzhaften Flatulenzen und Blähbauch. Was die Pflanze so besonders macht und wie Sie Kümmel am besten anwenden, lesen Sie hier.

Darum entstehen Blähungen überhaupt erst

Für Blähungen brauchen wir uns nicht zu schämen. Pupse sind völlig normal. Jede Person, die Sie heute getroffen haben und die Sie heute noch treffen werden, hat bereits gepupst – und wird es innerhalb der nächsten Stunden auch wieder tun. Denn Blähungen entstehen rund um die Uhr in unserer aller Verdauungstrakte.

Im Video: Das ist der Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel

Pro Tag entstehen in unseren Gedärmen ungefähr 2,5 Liter Gase, vor allem Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Diese Gase müssen unseren Körper natürlich wieder verlassen. Dafür bieten sich zwei Möglichkeiten an: rülpsen oder pupsen. Während Luft im Magen oder Kohlensäure in der Regel als kleine Bäuerchen oder lautstarke Rülpser entweichen, verlassen Verdauungsgase unseren Darm in Form von Blähungen. Täglich lassen wir im Durchschnitt 14 Pupse frei, wobei die Obergrenze von etwa 24 Pupsen pro Tag immer noch als normal gilt.

Blähungen, die medizinisch auch Flatulenz genannt werden, entstehen vor allem bei der Verdauung von Lebensmitteln. Im Dünndarm wird der Nahrungsbrei aus dem Magen verdaut. Besonders Fett aus der Nahrung werden abgebaut. Dabei entsteht vor allem Kohlendioxid. Die Gase und der Nahrungsbrei wandern weiter in den Dickdarm, wo Bakterien den Brei immer weiter zersetzen. Bei der Verdauung im Dickdarm werden Kohlenhydrate und Eiweiße abgebaut, die im Magen und Dünndarm noch nicht zersetzt werden konnten. Bei der Arbeit der Bakterien in unserem Darm wird nun Methan frei, aber auch Kohlendioxid und Wasserstoff.

Übermäßig viele Blähungen entstehen durch…

Darmwinde lassen sich bei der normalen Verdauung also nicht vermeiden. Flatulenzen, also übermäßige Blähungen, entstehen aber auch durch:

  • Schnelles essen und zu viel Luft, die mit der Nahrung geschluckt wird
  • blähende, ballaststoffreiche Lebensmittel (Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln
  • Stress
  • Reizdarm
  • gestörte Darmflora
  • Medikamente (Antibiotika)

Entstehen bei der Verdauung übermäßig viele Blähungen im Darm, treten häufig auch Völlegefühl, Spannung im Bauch, Bauchschmerzen und eine sehr feste Bauchdecke auf. Mitunter hilft es, wenn man sich nun hinlegt. Die Gase können dann leichter entweichen und der schmerzhafte Druck auf den Bauch lindert sich.

Gegen unangenehme Blähungen nach dem Essen können aber auch Hausmittel helfen. Eines dieser Hausmittel ist die Heilpflanze Kümmel. Kümmel (lat. Carum carvi) wird auch als „Echter Kümmel“ bezeichnet. Er bildet kleine Früchte aus, die wir als Kümmelsamen bezeichnen. In getrockneter Form verwenden wir sie meistens in der Küche beim Kochen und Backen.

Kümmel gegen Blähungen: Inhaltsstoffe und Wirkung

Kümmel enthält viele wertvolle Nährstoffe. Schon ein Teelöffel voller Kümmel liefert:

  • 1,3 Gramm Eiweiß
  • 0,9 Gramm Fettsäuren
  • 2,6 Gramm Ballaststoffe
  • Kupfer (fast 7 % des täglichen Bedarfs)
  • Eisen (etwa 6 % des täglichen Bedarfs)
  • Kalzium (3,6 % des täglichen Bedarfs)
  • Zink (4,6 % des täglichen Bedarfs)

In den Früchten des Kümmels steckt außerdem Kümmelöl. Das ätherische Öl enthält Antioxidantien und Stoffe wie D-Carvon, was den charakteristischen Kümmelgeruch ausmacht. Kümmelöl hat scheinbar eine Wirkung auf die glatte Muskulatur im Darm. Das Öl sorgt für eine Entspannung und Entkrampfung der Muskulatur und kann so helfen, die Verdauung anzuregen. Völlegefühl und Blähungen können so gelindert werden.

So wenden Sie Kümmel bei Blähungen richtig an

Der einfachste Weg zur Anwendung von Kümmel gegen Blähungen ist es, einen Teelöffel voll Kümmel nach einer fettigen, ballaststoffreichen und blähenden Mahlzeit zu essen. Zerkauen Sie die Kümmelfrüchte gut. Beim Zerbeißen werden Sie merken, wie sich die ätherischen Öle im Mund und den Nasennebenhöhlen ausbreiten. Schlucken Sie den Kümmel herunter und geben Sie der natürlichen Heilpflanze etwas Zeit, ihre Wirkung zu entfalten.

Sie können Kümmel auch direkt in beim Kochen und Backen anwenden und in Ihre Speisen geben. Kümmel in Broten oder im Kochwasser für Kartoffeln machen sich besonders gut. Beliebt ist Kümmel gegen Blähungen auch in Form von Arzneitees. Kümmeltee, Fencheltee oder Anistee enthalten immer auch Kümmelöl, das entkrampfend wirkt und Blähungen lindert. Kümmeltee können Sie auch leicht selbst zubereiten. Nehmen Sie einfach ein bis zwei Teelöffel Kümmel und übergießen sie diese mit heißem Wasser. Lassen Sie den Kümmeltee einige Zeit ziehen.

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Sie können Kümmelöl auch in Apotheken kaufen. Lassen Sie sich vor Ort von dem Fachpersonal beraten, denn unverdünnt sollten Sie das ätherische Öl nicht anwenden.