Achtung, Hornhautentzündung: So erkennen Sie eine Keratitis

Die Hornhaut ist die durchsichtige äußere Schicht des Auges, die das Licht auf die Netzhaut fokussiert. Ist diese wichtige Struktur entzündet, spricht man von einer Keratitis. In diesem Text erfahren Sie alles Wissenswerte über die Hornhautentzündung, ihre Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Rotes Auge einer Frau© iStock/Vlad Antonov
Eine Hornhautentzündung kann die Sehfähigkeit stark beeinträchtigen.

Was ist eine Hornhautentzündung?

Eine Hornhautentzündung, auch Keratitis genannt, ist eine Entzündung der Hornhaut. Keratitis entstammt dem griechischen Wort „Keratos“, welches so viel bedeutet wie Hornhaut (Cornea). Die Hornhaut, der transparente vordere Teil des Auges, spielt eine zentrale Rolle für unser Sehvermögen. Sie wirkt wie eine Linse, die Licht bricht und so ein scharfes Bild auf der Netzhaut ermöglicht. Um ihre Funktion zu erfüllen, muss die Hornhaut stets feucht gehalten werden. Die Tränenflüssigkeit übernimmt diese Aufgabe und schützt die Hornhaut gleichzeitig vor äußeren Einflüssen. Erkrankungen der Hornhaut, wie die Hornhautentzündung, können die Sehfähigkeit stark beeinträchtigen.

Hornhautentzündung: Das sind die Symptome

Die Hornhautentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung des Auges, die verschiedene Ursachen haben kann. Typische Symptome sind starke Schmerzen im betroffenen Auge, ein Fremdkörpergefühl sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Betroffene bemerken oft eine Rötung der Augen und eine verminderte Sehschärfe. In einigen Fällen kann es auch zu einer Trübung der Hornhaut kommen, was die Sicht zusätzlich beeinträchtigt. Eitrige Absonderungen können ebenfalls auftreten.

Ursachen einer Hornhautentzündung

Häufig sind bakterielle oder virale Infektionen der Auslöser, wobei insbesondere das Tragen von Kontaktlinsen ein Risikofaktor sein kann, wenn diese nicht richtig gereinigt werden oder zu lange getragen werden. Auch Verletzungen der Augenoberfläche, beispielsweise durch Fremdkörper oder UV-Strahlung, können Entzündungen verursachen. 

Weitere mögliche Faktoren:

  • Allergien gegen Staub, Pollen oder andere Stoffe können die Augen reizen und eine Hornhautentzündung auslösen.
  • Rauchen: Rauchen kann das Risiko einer Hornhautentzündung erhöhen.
  • Diabetes: Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, einschließlich Hornhautentzündungen.

Ist eine Hornhautentzündung ansteckend?

Ob eine Hornhautentzündung ansteckend ist, hängt von der Ursache ab. Bakterielle Hornhautentzündungen können durch Kontakt mit infiziertem Augensekret übertragen werden, virale Hornhautentzündungen, wie die durch das Herpes-simplex-Virus verursachte Keratitis, können ebenfalls ansteckend sein. Pilzinfektionen der Hornhaut können durch Kontakt mit infizierten Sporen übertragen werden und somit auch ansteckend sein. 

Wie kann eine Hornhautentzündung behandelt werden?

Die Behandlung einer Hornhautentzündun hängt von der Ursache der Entzündung ab. Bakterielle Infektionen werden in der Regel mit antibiotischen Augentropfen behandelt. Bei viralen Infektionen, wie Herpes-simplex-Viren, kommen antivirale Medikamente zum Einsatz. Pilzinfektionen erfordern spezielle antimykotische Therapien. Es ist wichtig, die Behandlung frühzeitig zu beginnen, um Komplikationen und eine Verschlechterung des Sehvermögens zu vermeiden. Neben der medikamentösen Therapie kann es notwendig sein, das Auge vor Licht zu schützen und auf Kontaktlinsen zu verzichten, bis die Entzündung vollständig abgeheilt ist. Ein Besuch beim Augenarzt ist unerlässlich, um die geeignete Behandlung zu bestimmen und den Heilungsprozess zu überwachen.

Gibt es Hausmittel, die bei einer Hornhautentzündung helfen?

Bevor Sie Hausmittel gegen eine Hornhautentzündung anwenden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine Hornhautentzündung kann durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden und unbehandelt zu schweren Komplikationen führen.

Folgende Hausmittel können bei einer Hornhautentzündung Linderung verschaffen:

Warme Kompressen

Getränkte, saubere Tücher mit warmem Wasser können Schmerzen und Juckreiz lindern. Legen Sie die Kompressen für 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen.

Augentrost

Augentrost (Euphrasia) ist ein pflanzliches Mittel, das in Form von Augentropfen oder Tee bei Augenentzündungen eingesetzt werden kann. Es wirkt entzündungshemmend und beruhigend.

Schwarzer Tee

Auch schwarzer Tee hat entzündungshemmende Eigenschaften. Kochen Sie zwei Teebeutel in Wasser auf, lassen Sie sie abkühlen und legen Sie sie für 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen.

Kamille

Kamille wirkt ebenfalls entzündungshemmend und beruhigend. Sie können Kamillentee als Kompresse oder zum Spülen der Augen verwenden.

Wichtig:

  • Verwenden Sie nur saubere Materialien (z.B. Tücher, Teebeutel), um eine erneute Infektion der Augen zu vermeiden.
  • Wärme Sie die Kompressen nicht zu stark an.
  • Verwenden Sie keine Hausmittel, wenn Sie allergisch gegen die Inhaltsstoffe sind.
  • Wenn die Symptome nach einigen Tagen nicht besser werden oder sich verschlimmern, suchen Sie erneut einen Arzt auf.

Was passiert, wenn eine Hornhautentzündung unbehandelt bleibt?

Eine unbehandelte Hornhautentzündung kann zu schweren Komplikationen führen, wie z. B.:

  • Trübung der Hornhaut: Dies kann zu einer Sehverschlechterung bis hin zur Erblindung führen.
  • Geschwüre der Hornhaut: Diese können die Hornhaut perforieren und zu einer schweren Infektion des Augeninneren führen.
  • Narbenbildung: Narben auf der Hornhaut können die Sehkraft dauerhaft beeinträchtigen.
  • Erblindung: In den schlimmsten Fällen kann eine unbehandelte Hornhautentzündung zur Erblindung führen.

Deshalb ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen einer Hornhautentzündung umgehend einen Augenarzt aufzusuchen.

Kann man einer Hornhautentzündung vorbeugen?

Ja, einer Hornhautentzündung kann man vorbeugen. Wichtig ist die allgemeine Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife verhindert die Verbreitung von Erregern, die eine Entzündung der Hornhaut verursachen können. Reiben Sie niemals Ihre Augen und berühren Sie sie nur mit gewaschenen Händen.

Kontaktlinsenträger sollten die Linsen und den Behälter nach Anweisung des Augenarztes pflegen. Tragen Sie eine Sonnenbrille, um Ihre Augen vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Rauchen erhöht das Risiko einer Hornhautentzündung, daher sollten Sie es vermeiden oder ganz aufhören.

Zusätzlich:

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung: Vitamin- und mineralstoffreiche Kost stärkt das Immunsystem und verringert das Infektionsrisiko.
  • Stress vermeiden: Chronischer Stress schwächt das Immunsystem. Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen.
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig vom Augenarzt untersuchen, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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