
Von den etwa 400 Orangensorten finden sich immerhin rund 30 auf unseren Märkten. Äußerlich lassen sie sich kaum unterscheiden, aber ihr Geschmack variiert – und damit ihre Verwendung.
Die aus China stammende Orange, in Norddeutschland auch Apfelsine genannt, wurde im 15. Jahrhundert erstmals von niederländischen Seefahrern nach Europa importiert. Der Name Apfelsine leitet sich von dem niederländischen „appelsien“ ab und bedeutet „Apfel aus China“. Auch in Frankreich ist die Orange als Chinaapfel „pomme de Sine“ bekannt. Jetzt im Winter kommen die Früchte aus vielen Ländern von Südafrika bis Brasilien zu uns. Neben reichlich Vitamin C enthalten Orangen B-Vitamine, Mineralstoffe, Carotine und wertvolle Bioflavonoide (schützen vor Zell schäden), die im weißen Gewebe der Schale stecken.
Eine echte Vitaminbombe
Orangen werden unterteilt in die saftigen und eher säuerlichen Blondorangen einerseits und die süßen Navel orangen andererseits. Zu Letzteren zählen Speiseorangen wie „Navelina“ und „Salustina“; sie haben eine dicke, feste Schale und schmecken sehr aromatisch – ideal, um sich mal eben eine abzupulen, aber auch für warme Gerichte. Wenn Sie die Schale mitverwenden möchten, kaufen Sie möglichst Bio-Orangen. Saison haben die Früchte von November bis Januar.
Bitterorangen oder Pomeranzen sind als Kreuzung aus Pampelmuse und Mandarine entstanden und verglichen mit anderen Orangen eher klein. Wegen ihres sehr bitteren Geschmacks werden sie nicht gegessen, sondern zu Marmelade gekocht, ihre Schale wird zu Orangeat oder Duftöl verarbeitet. Saison: Januar und Februar.
Blutorangen färben sich rot, wenn sie bei niedrigen Temperaturen reifen, weil dann sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane) mit der Fruchtsäure reagieren. Die Halbblutorange „Tarocco“ schmeckt im Gegensatz zu der bitteren Vollblutorange „Moro“ milder und hat eine orange, keine rötlich gefärbte Schale. Die aromatischsten Früchte, mit einem höheren Vitamin-C-Gehalt als die hellen, finden Sie im Februar in den Läden.
Saftorangen wie die „Valencia“ haben eine dünne Schale, enthalten weniger Bitterstoffe und schmecken eher süß-säuerlich. Um sie zu essen, sind sie zu faserig und zu kernreich. Für einen erfrischenden, gesunden Saft einfach auspressen. Die „Valencia“ ist übrigens eine typischerweise in Europa (Mittelmeer) angebaute Sorte und wird im Sommer geerntet.