Jeder dritte Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an der Gürtelrose. Doch was hat es mit der Erkrankung auf sich und über welche Symptome macht sie sich bemerkbar? Wir zeigen Ihnen, woran Sie eine Gürtelrose erkennen und wie gefährlich die Krankheit im schlimmsten Fall sein kann.
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Video: Gürtelrose – das steckt hinter der Krankheit
Gürtelrose: Eine gefährliche Viruserkrankung
In der Bevölkerung hat Gürtelrose den Ruf einer eher harmlosen Hautkrankheit – zu Unrecht. Denn tatsächlich handelt es sich dabei um eine potentiell gefährliche Viruserkrankung, die durch das sogenannte Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Während sich die Infektion mit dem Virus bei Kindern in der Form von Windpocken (Varizellen) äußert, erkranken Erwachsene am Herpes zoster – so der medizinische Fachterminus für die Gürtelrose. Allerdings sind Menschen, die als Kind die Windpocken hatten, keineswegs vor der Gürtelrose geschützt. Im Gegenteil: Das Varizella-Zoster-Virus verbleibt lebenslang im Körper und kann im Falle einer Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden. Aufgrund dessen besteht insbesondere für ältere und vorerkrankte Personen ein erhöhtes Risiko. Eine Infektion kann sich über vielfältige Symptome bemerkbar machen und unter Umständen schwere Folgen mit sich ziehen.
Die 6 häufigsten Symptome bei Gürtelrose
Eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus im Erwachsenenalter kann sich bereits wenige Tage vor dem Auftreten der spezifischen Hauptsymptome über diffuse Beschwerden wie Müdigkeit, Gliederschmerzen sowie allgemeinem Unwohlsein ankündigen. Aufgrund der Möglichkeit eines schweren Verlaufs mit Folgeschäden rät das staatliche Gesundheitsportal gesund.bund.de dazu, „sofort eine ärztliche Behandlung mit Schmerz- und virushemmenden Medikamenten einzuleiten“. Zögern Sie daher nicht, zum Arzt Ihres Vertrauens zu gehen, falls Sie eines der folgenden Symptome an sich feststellen.
1. Hautausschlag mit Bläschen
Dieses markante Leitsymptom kann – dem Namen der Krankheit entsprechend – im Lendenbereich auftreten und macht sich dort als juckender, kribbelnder Ausschlag bemerkbar, auf dem sich nach kurzer Zeit Bläschen bilden. Da die Flüssigkeit der Hautbläschen das Virus enthält, besteht Ansteckungsgefahr mittels Schmierinfektion. Um eine komplikationsfreie Heilung zu begünstigen und die Bildung von Narben zu verhindern, sollten Sie die Bläschen keinesfalls aufkratzen. Bereits nach ein paar Tagen sollten diese anfangen, auszutrocknen und zu verkrusten. Neben dem Lendenbereich können vereinzelt auch andere Körperregionen wie der Rumpf vom Ausschlag betroffen sein.
2. Stechende Nervenschmerzen
Zusätzlich zum namensgebenden Ausschlag leiden die meisten Erkrankten außerdem unter stechenden oder brennenden Nervenschmerzen an den betroffenen Hautstellen. Leider bleiben bei etwa jeder dritten Infektion die quälenden Nervenschmerzen auch nach dem Abklingen der eigentlichen Erkrankung erhalten – dieses Phänomen wird als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet und kann Monate oder im schlimmsten Falle sogar ein Leben lang anhalten. Daher sollte die Gürtelrose stets ernst genommen werden.
3. Sehstörungen
Da das Varizella-Zoster-Virus unsere Nervenwurzeln befällt, kann die Gürtelrose grundsätzlich alle Nerven des Körpers angreifen. Nicht selten ist die Gesichtsregion betroffen, was zu Sehstörungen führen kann. Bei schweren Verläufen kann sogar ein kompletter Sehverlust auftreten.
4. Müdigkeit und Fieber
Abgesehen von den charakteristischen Symptomen wie Ausschlag und Nervenschmerzen können bei einer Gürtelrose auch diffuse Beschwerden auftreten. So leiden etwa viele Betroffene bereits vor dem Erscheinen des Hautausschlags unter ungewöhnlicher Müdigkeit oder leichtem Fieber. Wenn diese allgemeinen Symptome zusammen mit starken Nervenschmerzen auftreten, sollten Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens wenden, um eine mögliche Diagnose stellen zu lassen oder Schlimmeres ausschließen zu können.
5. Lähmungen im Gesicht
Die Viren der Varizella-Zoster können Schäden und Reizungen an den Nerven verursachen. Tritt die Gürtelrose im Gesicht auf, kann auch der Mittelgesichtsnerv in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier machen sich Reizungen mitunter auch durch Lähmungen im Gesicht bemerkbar. In einigen Fällen kann es dann etwa zu Lähmungen einer Gesichtshälfte kommen. Bemerken Sie Lähmungen einer Gesichtshälfte, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt oder Ärztin aufsuchen. Es kann sich hierbei auch um Anzeichen eines Schlaganfalls handeln.
6. Magenprobleme
Neben den typischen Hautausschlägen kann die Gürtelrose auch Magenprobleme verursachen. Diese können sich in Form von Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen äußern. Die Magenbeschwerden treten häufig auf, wenn der Virus die Nerven im Bauchraum betrifft. Eine angemessene medizinische Versorgung und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, die Magenprobleme im Zusammenhang mit Gürtelrose zu lindern.
Impfung gegen Gürtelrose
Aufgrund möglicher Komplikationen und Langzeitfolgen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), dass sich alle Personen ab 60 Jahren gegen den Herpes zoster impfen lassen. Menschen mit Grunderkrankungen sollten sich sogar bereits ab 50 Jahren impfen lassen. Sprechen Sie daher gerne beim nächsten Praxisbesuch den Arzt Ihres Vertrauens auf die Impfung an, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören.
Informationen rund um die Impfung gegen Gürtelrose finden Sie auch auf den Seiten des Impfmittelherstellers GlaxoSmithKline (GSK) unter www.impfen.de/guertelrose. Vom 27. Februar bis 05. März 2023 startet GSK die "Gesundheitswoche Gürtelrose" mit spannenden Events und Aufklärungs-Kampagnen.
VITAL-Podcast: Dr. Georg Friese warnt vor Gürtelrose
In unserem Podcast VITAL: Der Gesundheits-Expertentalk war Dr. Georg Friese zu Gast. Der Arzt klärt über die Krankheit auf und sagt, wie man vorsorgen kann.
Lippenherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus verursacht
Lippenherpes, auch bekannt als Herpes labialis oder umgangssprachlich als "Fieberbläschen", ist eine häufige virale Infektion, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Es handelt sich dabei meist um das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), seltener kann aber auch das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) Lippenherpes verursachen, vor allem bei genitalem Herpes.
HSV-1 ist hoch ansteckend und verbreitet sich durch den Kontakt mit den Bläschen oder dem Speichel einer infizierten Person. Die Infektion ist in der Regel lebenslang, da das Virus nach der Erstinfektion in den Nervenzellen des Körpers verbleibt und in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Ausbrüche verursacht.
Symptome von Lippenherpes
- Brennen, Kribbeln oder Jucken an den Lippen oder um den Mund herum.
- Rote, schmerzhafte Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind.
- Das Platzen der Bläschen, woraufhin Krusten entstehen.
- Rötung und Schwellung der betroffenen Hautpartien.
- Lymphknotenschwellung im Bereich des Mundes oder des Halses.
Ein Lippenherpesausbruch kann durch verschiedene Auslöser begünstigt werden, wie zum Beispiel:
- Stress oder emotionale Belastung
- Sonnenexposition (UV-Strahlung)
- Fieber oder Erkältungen
- Verletzungen oder Reizungen der Lippen
- Hormonelle Veränderungen
Es gibt keine Heilung für Lippenherpes, aber die Symptome können mit verschiedenen antiviralen Medikamenten, die oral oder topisch angewendet werden, gelindert werden. Diese Medikamente können den Verlauf des Ausbruchs verkürzen und die Schwere der Symptome reduzieren, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden. Es ist auch wichtig, den betroffenen Bereich sauber und trocken zu halten, um eine zusätzliche Infektion zu vermeiden.
Da Lippenherpes hoch ansteckend ist, sollten Betroffene während eines Ausbruchs besondere Vorsicht walten lassen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern. Dazu gehören das Vermeiden engen Kontakts mit anderen Personen, das Berühren der Bläschen und das Teilen von persönlichen Gegenständen wie Handtüchern oder Besteck.
Quellen: gesundheit.gv.at, de.gsk.com, impfen.de, impfen-info.de, gesund.bund.de
Gürtelrose durch Stress?
Nicht selten hört man, dass Stress ein möglicher Auslöser einer Gürtelrose sein kann. Doch was steckt da genauer hinter? Wie bereits geschrieben, bleibt nach einer Windpockeninfektion das Virus inaktiv. Eine Aktivierung des Varizella-Zoster-Virus kann begünstigt werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist – zum Beispiel durch Stress. Cortisol, das bei Dauerstress ausgeschüttet wird, hat eine sogenannte immunsuppressive Wirkung. Es unterdrückt die Aktivität des Immunsystems.
Es ist daher wichtig, Stress zu reduzieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um das Risiko von Gürtelrose zu verringern. Dazu gehören regelmäßige Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung.
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