
Was ist Gürtelrose?
Gürtelrose, auch bekannt als Herpes Zoster, ist eine Viruserkrankung, die durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird. Es ist dasselbe Virus, das auch Windpocken hervorruft. Nach einer Windpockeninfektion bleibt das Virus inaktiv im Körper und kann später reaktiviert werden, sodass eine Gürtelrose entsteht.
Was sind die Symptome?
Typischerweise kommt es bei Gürtelrose zu einem schmerzhaften, juckenden Ausschlag, der begrenzt in einer Körperregion auftritt und oft wie ein Gürtel oder eine Bande um den Körper verläuft. Der Ausschlag besteht aus kleinen Bläschen, die sich mit der Zeit füllen, aufplatzen und verkrusten können. Es kann zu brennenden, stechenden oder pochenden Schmerzen kommen. Zusätzlich können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten auftreten.
Generell wird zwischen verschiedenen Arten von Gürtelrose unterschieden, die sich durch spezifische Symptome äußern. Dazu zählen:
- Zoster ophthalmicus, auch als Gesichtsrose bezeichnet, betrifft den Bereich um das Auge. Diese Form der Gürtelrose kann zu einer Entzündung des Auges führen und mit Symptomen wie Augenschmerzen, Rötung, Lichtempfindlichkeit und bis hin zu Sehstörungen einhergehen.
- Zoster oticus betrifft den Bereich um das Ohr und wird auch als Ramsay-Hunt-Syndrom bezeichnet. Dieses geht oft mit einem Hautausschlag im Ohrbereich einher und kann zu Schwindel, Hörverlust, Gesichtslähmung und Ohrschmerzen führen.
- Die Gürtelrose-Form Zoster cervicalis betrifft den Hals- und Nackenbereich und geht typischerweise mit einem Ausschlag und Schmerzen in diesem Bereich einher
- Zoster thoracic ist die häufigste Form der Gürtelrose. Sie betrifft den Brust- und Bauchbereich und verläuft oft entlang einer bestimmten Nervenbahn. Ein charakteristisches Merkmal ist der Ausschlag, der wie ein Gürtel oder eine Bande um den Körper verläuft.
- Zoster lumbosacralis betrifft den unteren Rücken und das Gesäß. Der Ausschlag kann sich entlang der Lendenwirbelsäule ausbreiten und mit Schmerzen in diesem Bereich verbunden sein.
Ursachen für Herpes zoster
Wie bereits erwähnt, entsteht Gürtelrose durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV), das nach einer Windpockeninfektion inaktiv im Körper bleibt und später reaktiviert werden kann. Nicht jeder, der Windpocken hatte, entwickelt zwangsläufig Gürtelrose. Die genauen Gründe, warum das Virus bei einigen Menschen reaktiviert wird und bei anderen nicht, sind noch nicht vollständig verstanden. Allerdings gibt es bestimmte Risikofaktoren, die die Reaktivierung und so den Ausbruch von Gürtelrose begünstigen. Dazu zählen vor allem:
1. Geschwächtes Immunsystem
Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko für eine Reaktivierung des VZV. Die Zellen des Immunsystems spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Viren. Ist das Immunsystem geschwächt, können diese Zellen ihre Funktion nicht optimal erfüllen, was die Kontrolle des VZV beeinträchtigen kann. Zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehr kann es durch Krankheiten wie HIV/AIDS oder Krebs sowie durch Chemotherapie oder Organtransplantation sowie die langfristige Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten kommen.
2. Alter
Das Risiko für Gürtelrose steigt außerdem mit dem Alter. Verantwortlich hierfür sind verschiedene Faktoren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktion des Immunsystems ab, was zu einer verminderten Fähigkeit führt, Infektionen zu bekämpfen. Daher kann das Varizella-Zoster-Virus, das Gürtelrose verursacht, bei älteren Menschen leichter reaktiviert werden. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen in ihrer Kindheit an Windpocken erkranken. Nach der Genesung bleibt das Virus inaktiv im Körper und kann später im Leben als Gürtelrose reaktiviert werden. Dass ältere Menschen dem Virus länger ausgesetzt waren, erhöht das Risiko für eine Reaktivierung ebenfalls.
3. Stress
Stress und emotionale Belastungen führen in der Regel zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol führen, die wiederum das Immunsystem stören und die Aktivität des Varizella-Zoster-Virus begünstigen. Darüber hinaus vernachlässigen Menschen in stressigen Zeiten oft ihre gesunde Lebensweise, einschließlich ausreichender Ruhephasen, ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung, was ebenfalls das Immunsystem schwächt und das Entstehen von Gürtelrose fördert.
4. Verletzungen der Nerven
Auch eine Verletzung oder ein Trauma in einem bestimmten Nervenbereich kann das Risiko für eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus in diesem Bereich erhöhen. Verletzungen der Nerven können zu einer Störung der normalen Nervenleitung führen, die wiederum zur Folge haben können, dass das Immunsystem das Virus nicht effektiv bekämpft.

Welche Gefahren birgt die Erkrankung?
Eine Gürtelrose-Erkrankung birgt verschiedene Gefahren. Zu den häufigsten Komplikationen zählt die postherpetische Neuralgie, zu der es kommt, wenn die Nervenschmerzen nach der Heilung des Hautausschlags weiterhin bestehen bleiben. Diese Schmerzen können intensiv auftreten und über Monate oder sogar Jahre anhalten.
Ist der Gesichtsnerv von Gürtelrose betroffen, sind Entzündungen der Hornhaut, Augeninfektionen bis hin zu einem Sehverlust möglich. In seltenen Fällen kann Gürtelrose außerdem das Nervensystem beeinflussen und schwerwiegende neurologische Komplikationen führen, wie eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder eine Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) zur Folge haben. Umso wichtiger also, dass eine Gürtelrose schnellstmöglich diagnostiziert und behandelt wird.
Diagnose von Gürtelrose
Gürtelrose wird in der Regel anhand der klinischen Symptome und des typischen Hautausschlags diagnostiziert. Der Arzt oder die Ärztin befragt den Patienten nach seiner Krankengeschichte, insbesondere ob er in der Vergangenheit Windpocken hatte. Dann werden die betroffenen Bereiche gründlich untersucht, um Anzeichen von Gürtelrose zu identifizieren. Dazu gehört auch die Überprüfung des charakteristischen Hautausschlags, der bei der häufigsten Gürtelrose-Form auf einer Seite des Körpers in Form eines Gürtels oder einer Bande auftritt.
In einigen Fällen können die Mediziner eine Blutuntersuchung anordnen, um Antikörper gegen das Varicella-Zoster-Virus nachzuweisen. Dies kann helfen, eine aktive Infektion zu bestätigen. Auch ein Viruskulturtest oder eine Gewebeprobe sind möglich, um die Diagnose zu bestätigen.
Wie verläuft die Behandlung?
Die Behandlung von Gürtelrose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, Komplikationen zu verhindern und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Antivirale Medikamente werden häufig verschrieben, um das Wachstum des Virus zu hemmen und die Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Diese Medikamente sind am effektivsten, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags eingenommen werden.
Zusätzlich können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Bei starken Schmerzen kann der Arzt auch verschreibungspflichtige Schmerzmittel oder topische Cremes mit Lokalanästhetika empfehlen. Um den Juckreiz zu lindern, können kühlende Kompressen, beruhigende Lotionen oder Bäder für Abhilfe sorgen. Es ist wichtig, den Hautausschlag nicht aufzukratzen, um eine Infektion zu vermeiden. Wenn es zu einer postherpetischen Neuralgie kommt, können spezielle Medikamente wie verschrieben werden, um die Nervenschmerzen zu lindern.
Für wen ist die Gürtelrose Impfung sinnvoll?
Die Gürtelrose-Impfung wird in der Regel für bestimmte Personengruppen empfohlen. Dazu zählen Personen ab 50 Jahren, da das Risiko für Gürtelrose und deren Komplikationen mit zunehmendem Alter steigt. Die Impfung kann das Risiko einer Erkrankung verringern und die Schwere der Symptome reduzieren. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten sich impfen lassen.
Ebenfalls kann die Gürtelrose-Impfung für Erwachsene ohne dokumentierte Vorgeschichte von Windpocken empfohlen werden. Da Windpocken und Gürtelrose durch dasselbe Virus verursacht werden, kann die Impfung dazu beitragen, sowohl das Risiko für Windpocken als auch für Gürtelrose zu verringern.