Eine trainierte Männerbrust wirkt ästhetisch und ist das Ziel vieler Kraftsportler. Doch es gibt auch Brustvergrößerungen, die für die wenigsten Männer erstrebenswert sind. Eine vorgewölbte, weiblich wirkende Brust ist auch als Gynäkomastie bekannt. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Ursachen von Männerbrüsten und mögliche Behandlungsmöglichkeiten.
Entstehung des Männerbusen: Ursachen
Bei männlichen Säuglingen, aber auch bei pubertierenden Jugendlichen, ist eine Vergrößerung des Brustdrüsengewebes keine Seltenheit. Eine solche Pubertätsgynäkomastie ist hormonell bedingt, tritt bei etwa 60 Prozent der männlichen Jugendlichen auf und bildet sich meist innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder zurück. Nur in sehr seltenen Fällen bleibt die Gynäkomastie auch im Erwachsenenalter noch bestehen.
Eine Brustvergrößerung im Erwachsenenalter tritt bei 25 bis 65 Prozent der 50 bis 80-Jährigen auf und kann ein Anzeichen und die Folge einer endokrinen Störung sein, also einer Störung des hormonellen Gleichgewichts. Dabei hat der Betroffene einen Mangel an Testosteron (Androgenmangel) oder einen Überschuss an Östrogen (Östrogenexzess). Die männliche Brust kann hierbei einseitig oder beidseitig vergrößert sowie vorgewölbt sein und einer weiblichen Brust ähneln. Die Ursachen der Brustvergrößerung umfassen krankhafte Hormonstörungen, Medikamente (z.B. Doping durch anabole Steroide) oder vorliegende Grunderkrankungen wie Übergewicht oder Leberzirrhose.
Neben der echten Gynäkomastie, bei der sich tatsächlich das Drüsengewebe der Brust vergrößert und vermehrt, gibt es auch eine Pseudogynäkomastie oder Lipomastie. Hier ist ein erhöhter Körperfettanteil für eine Zunahme von Fettgewebe im Brustbereich verantwortlich und kommt vor allem bei Übergewichtigen und Adipösen vor. Sie kann allerdings auch die Folge eines gutartigen Tumors sein.
Die möglichen Ursachen sind also vielfältig und sollten ärztlich abgeklärt werden. Hier sind sie im Überblick zusammengefasst:
- Hormonelle Störungen
- Medikamente
- Übergewicht
- Leberzirrhose
- Gutartiger Tumor
- Bösartiger Tumor (Brustkrebs)
Männerbrüste loswerden: Was hilft gegen Gynäkomastie?
Eine Behandlung der Gynäkomastie beginnt mit der richtigen Diagnose und Ursachenfindung. Mögliche ursächliche Faktoren müssen ausgeschaltet werden, um eine weitere Vergrößerung der Männerbrüste einzudämmen. Die Behandlung hängt auch davon ab, in welcher Krankheitsphase sich der Betroffene befindet. Wird eine Gynäkomastie frühzeitig bemerkt, kann mithilfe von Medikamenten das hormonelle Gleichgewicht wieder hergestellt und die Brustvergrößerung umgekehrt werden. Besteht ein vergrößerter Männerbusen bereits seit mindestens sechs bis zwölf Monaten, kann meist nur noch ein operativer Eingriff helfen.
Wenn die Brustvergrößerung weder mit körperlichen, noch mit seelischen Beschwerden einhergeht, kann von einem Eingriff abgesehen werden. Jedoch leiden viele jugendliche sowie erwachsene Patienten psychisch unter der Gynäkomastie und verspüren einen hohen Leidensdruck. In solchen Fällen kann eine psychotherapeutische Behandlung eine sinnvolle Ergänzung sein.
Gegen eine Pseudogynäkomastie oder Lipomastie infolge von Übergewicht oder einem hohen Körperfettanteil hilft die Gewichtsreduktion durch eine Ernährungsumstellung, Ausdauersport sowie ein gezieltes Krafttraining. Übungen wie Liegestützen oder Bankdrücken, die vor allem die Brustmuskulatur beanspruchen, straffen das umliegende Gewebe.
Quellen: awmf.org, gesundheit.gv.at